Quoten-Einbruch

Einschaltquoten rauschen bei neuer "Charité"-Staffel in den Keller

11.04.2024, 11.35 Uhr
Dr. Maral Safadi (Sesede Terziyan) sucht ein Heilmittel für einen tödlichen Erreger.
Dr. Maral Safadi (Sesede Terziyan) sucht ein Heilmittel für einen tödlichen Erreger.  Fotoquelle:  ARD/MDR/Armanda Claro

Bislang erwies sich die ARD-Serie "Charité" als voller Erfolg. Doch die neue vierte Staffel, die in der Zukunft im Jahr  2049 spielt, kam bei den TV-Zuschauern nicht mehr so gut an. Nur noch ein Bruchteil des einstigen Millionenpublikums schaltete ein.

Vom Höhenflug zum Absturz 

Seit 2017 gehört "Charité" zu den erfolgreichen Prestige-Formaten der ARD. Die Historienserie über bedeutende Epochen im Berliner Krankenhaus bannte mit hohem Produktionsaufwand ein Millionenpublikum – und ist zudem vielfach preisgekürt. Mit Staffel 4, die am Dienstagabend im Ersten startete, scheint der Erfolgsfaden erstmals gerissen zu sein. Nur 2,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schaltete den ersten Teil der Auftakt-Doppelfolge um 20.15 Uhr ein. Beim zweiten Teil ab 21.05 Uhr waren nur noch 2,13 Millionen Menschen dabei. Der Marktanteil lag da nur noch bei dürftigen 9,2 Prozent.

Zum Vergleich: Als "Charité" im März 2017 mit Staffel 1 debütierte, schalteten über acht Millionen Menschen im Ersten ein. Auch die Staffeln 2 (2019) und 3 (2021) waren mit rund 5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Schnitt aller Episoden ein voller Erfolg für die ARD.

Einschaltquote ohne Abrufe der ARD-Mediathek gemessen

Dass die vierte Auflage der Erfolgsserie derart in der Publikumsgunst einbricht, mag mit dem sperrigeren Sujet zu tun haben. Erstmals dreht sich die Handlung nicht um historische Persönlichkeiten der Medizingeschichte wie Robert Koch (Justus von Dohnányi) und Ferdinand Sauerbruch (Ulrich Noethen). Vielmehr wirft sie einen spekulativen Blick in die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Die Handlung spielt im Hochsommer 2049 unter den Bedingungen eines sich verschärfenden Klimawandels. Dr. Maral Safadi (Sesede Terziyan) sucht ein Heilmittel für einen tödlichen Erreger.

Das vergleichsweise geringe Interesse an dieser zukunftsweisenden Perspektive lässt sich auch an der um 21.55 Uhr anschließenden Dokumentation "Hirschhausen – Medizin von morgen" ablesen. 1,93 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Erklärstück von ARD-Wissenschaftsmoderator Eckart von Hirschhausen.

Mit einiger Vorsicht sind die veröffentlichten Einschaltquoten dennoch zu genießen: Die Serien-Abrufe in der ARD-Mediathek sind hier nicht eingerechnet, dürften jedoch gerade im Hinblick auf die älteren "Charité"-Staffeln noch mal einen bedeutsameren Anteil ausmachen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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