Geheimnisse der Sachsen: Krieger oder Seefahrer?




Die Anfänge der Volksstammes liegen im Dunkel der Geschichte. Immer wieder taucht allerdings der Name bei frühesten Geschichtsschreibern auf. Wo kamen sie her, waren die Sachsen wirklich so kriegerisch und gar ein räuberisches Seevolk, das von der Nordsee her weite Teile Germaniens eroberte? Anhand der "Geschichte der Sachsen" ("Res gestae saxonicae") des Mönchs und Geschichtsschreibers Widukind von Corvey versucht ARTE in der Dokumentation "Die Sachsen – Piraten. Heiden. Kaiser" die Geschichte aus der Warte der 968 geschriebenen Rückschau mitsamt der gleichzeitigen Verklärung der Sachsenkönige Heinrich I. und Otto I. zu erzählen. Otto I. wurde 962 vom Papst zum Kaiser gesalbt. Widukind widmete seine Geschichte der Tochter Ottos I., damals Äbtissin in Quedlinburg.
Dass so viel im Dunkel der Geschichte lagert, ist für die Legendenbildung, aber auch für eine moderne Dokufiktion (ARTE / MDR, Regie: Katja Herr) ein willkommener Anlass zur farbigen Rekonstruktion. Mit den heutigen Sachsen hatten die frühen Altsachsen wenig gemein. Sie siedelten als Stämme, nicht als einheitliches Volk, hauptsächlich im Nordwesten der heutigen Landkarte Deutschlands und lieferten sich mit Franken und Thüringern später schwere Kämpfe, bis sie Karl der Große um 800 unterwarf und eingliederte in sein Fränkisches Reich.
"Wie es wirklich war, weiß nur der Allerhöchste", sagt denn auch der Mönch Widukind im Film. Vom vermeintlichen Ursprung an der Nordseeküste bis zur Eroberung Britanniens, wo noch heute Ortsnamen wie Sussex oder Essex auf die Sachsen verweisen, reichen die Nachforschungen und Spielszenen des Films. Dabei treten Historiker, aber auch Genforscher und Archäologen auf, um Widukinds anfällige Geschichte zu erhärten oder wahlweise zu widerlegen.
Für die Historiendarsteller gab es in dem 90-Minüter schlachtenmäßig viel Schweißtreibendes zu tun. "Während wir Sachsen oben auf dem Wall waren und uns hinter einer Pallisade verschanzten, mussten die armen Darsteller der Franken diesen Wall in voller Rüstung und Bewaffnung mehrfach mit einer Leiter erstürmen, bevor die Szene im Kasten war", so berichtet einer von ihnen von der Eroberung der Erisburg (heute Hochsauerland) durch Karl den Großen. Und das alles, "um hinterher den Heldentod zu sterben".
Die Sachsen – Piraten. Heiden. Kaiser – Sa. 26.07. – ARTE: 20.15 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH