Lolle, Chaos und Nostalgie: "Berlin, Berlin" im Kinoformat







"Mit 18 hatte ich eine beknackte Frisur und voll den Plan": Diese Selbsterkenntnis von Lolle Holzmann (Felicitas Woll) steht am Anfang von "Berlin, Berlin". Der Film ist die Fortsetzung der gleichnamigen TV-Serie, deren letzte Folge vor 20 Jahren im Ersten ausgestrahlt wurde. Eigentlich hätte der Streifen im März 2020 Kinopremiere feiern sollen. Coronabedingt landete er stattdessen bei Netflix, nun wiederholt die ARD die Komödie zu später Stunde.
"Berlin, Berlin", das war Kult – nicht nur in Deutschland, sondern auch in mehr als einem Dutzend weiteren Ländern, in denen die Serie im Fernsehen lief. Im Zentrum stand die Hauptstadt-WG von Lolle, die nach dem Abitur aus der Provinz nach Berlin gezogen war und jetzt mit ihrem Cousin und späteren Liebhaber Sven (Jan Sosniok) sowie der gemeinsamen Freundin Rosalie (Sandra Borgmann) zusammenlebte. Lolle verfolgte den mehr oder minder erfolgreichen Plan, Comiczeichnerin zu werden. Unzählige Gelegenheitsjobs, Krisen und Liebesbeziehungen später, beschlossen sie und Sven am Ende der letzten Staffel dann aber, nach Australien auszuwandern.
Nostalgisches Wiedersehen
Doch Lolle wäre nicht Lolle, wenn sie nicht irgendwann einen Rückzieher gemacht hätte. Wie genau dieser Rückzieher aussah, wird unter dem Titel "Berlin, Berlin – Der Kinofilm" Stück für Stück gezeigt: Lolle, so erfährt der Zuschauer gleich zu Beginn, hat sich von Sven getrennt und ist nach Berlin zurückgekehrt. Dort besitzt sie eine Produktionsfirma für Animationsfilme und ist in der Zwischenzeit mit ihrem ehemaligen Nachbarn Hart (Matthias Klimsa) zusammengekommen. Nun wollen die beiden heiraten und eine Familie gründen. Doch vor dem Traualtar platzt Sven in die Feier und macht seiner Verflossenen einen Heiratsantrag – Chaos ist also vorprogrammiert.
Nostalgie spielt in dem Film eine große Rolle: Wie Lolle sind auch ihre vorwiegend weiblichen Fans im Laufe der Jahre gealtert und – zumindest ein Stück weit – erwachsen geworden. Die beiden Drehbuchautoren David Safier, der einst die Serie entwickelt hat, und sein Sohn Ben sowie Regisseurin Franziska Meyer Price ("Männerhort") versuchen diese Entwicklung zu zeigen: Im Verlauf des Films wirft Lolle all jene Fragen auf, die sich vermutlich jede Frau Mitte, Ende dreißig einmal stellt: Was ist mir wichtiger – Familie oder Karriere? Und möchte ich überhaupt Kinder? Allerdings dürfen Zuschauerinnen und Zuschauer keine tiefgründigen Antworten erwarten. "Berlin, Berlin – Der Kinofilm" ist und bleibt eine Komödie, die in erster Linie unterhalten will.
Berlin, Berlin – Der Kinofilm – So. 27.07. – ARD: 23.35 Uhr
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH