"Tatort: Katz und Maus"

Dresdner "Tatort": Wenn Mäuse zu Helden werden

27.07.2025, 06.15 Uhr
Im Dresdner "Tatort: Katz und Maus" von 2022 dreht sich alles um Verschwörungstheorien und die Frage, wie weit die Polizei gehen darf. Ein Mann mit Mausmaske entführt eine Journalistin und stellt die Polizei vor eine Zerreißprobe. Die Wiederholung des Thrillers verspricht Spannung pur.

Im Dresdener "Tatort: Katz und Maus" von 2022 geht es um Verschwörungstheoretiker und jene Menschen, die mit "alternativen Fakten" Geschäfte machen. Wie sehr darf sich die Polizei auf die irre Welt der Straftäter einlassen? Das diskutiert ein atemloser Sachsen-Thriller mit Tiermasken, der nun wiederholt wird.

ARD
Tatort: Katz und Maus
Kriminalfilm • 27.07.2025 • 20:15 Uhr

Ist er Straftäter oder ein Volksheld? Ein Mann mit Mausmaske hat in Dresden eine Boulevardjournalistin entführt. Per Videobotschaft verlangt er von der Polizei in Person von Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel), dass 150 in Sachsen entführte Kinder befreit werden müssen. Die sollen angeblich in einem Dresdner Keller gefangen gehalten werden. Ist diese Maus verrückt oder hat die unglaubliche Behauptung einen ernsten Hintergrund? Chef Schnabel wendet sich in einem eindringlichen TV-Appell an den offenbar "werteorientierten" Täter, um das Leben der Geisel zu retten. Bald jedoch wird er selbst zum Opfer einer Entführung. Das Erste zeigt den "Tatort: Katz und Maus" aus dem Jahr 2022 nun als Wiederholung, 9,25 Millionen Menschen verfolgten damals die Erstausstrahlung.

Für Schnabels Mitarbeiterinnen steigt der Druck, Verhandlungslösungen mit jemandem zu finden, der normalen Argumenten nicht zugänglich scheint. Die Maus scheint in ihrer eigenen Welt zu leben. Wie sehr darf sich die Polizei auf diese Welt einlassen, um zum Erfolg zu kommen? Und was hat das alles mit dem über die Entführung seiner Tochter zerbrochenen Paar Michael Sobotta (Hans Löw) und Nathalie Kissel (Christina Hecke) zu tun? Oder auch mit dem findigen jungen Verschwörungstheorie-Unternehmer Holger Kirbach (Paul Ahrens), der als "Grinsekatze" für den Entführer eine wichtige Wahrheits-Instanz darstellt?

Jugendrekord beim "Tatort": So jung ist der Regisseur

Einer der besten Dialoge des Dresdener "Tatorts" von 2022 findet während der Ermittlungen bei besagter "Grinsekatze" statt. Es handelt sich dabei um einen blutjungen Unternehmer, der nicht selbst an seine Enthüllungen und Theorien glaubt, sondern "Informationen" als biegsame Handelsware begreift. Da heißt es dann: "Das Beste an Verschwörungstheorien ist ihre Unwiderlegbarkeit. Wenn keine Beweise existieren, ist das gleichzeitig der Beleg für die Existenz der Konspiration." Woraufhin die Kommissare entsetzt fragen: "Das heißt, der beste Beweis ist gar keiner?" Daraufhin die "Grinsekatze": "Das klingt absurd, aber es stimmt. Und es ist gleichzeitig der beste Weg, Traffic zu generieren."

Um derlei Gedanken unterhaltsam zu beleuchten, hat das Autorenteam Stefanie Veith und Jan Cronauer dem Film eine etwas zu volle Thrillerhandlung verschrieben. Sie enthält ein oder zwei Wendungen zu viel, um glaubwürdig zu sein. Sehenswert ist der Film ob seines Themas und der optisch hochwertigen Inszenierung dennoch. Gedreht hat den Sachsen-Thriller der damals erst 29 Jahre alte Regisseur Gregory Kirchhoff: ein Jugendrekord beim "Tatort". Die Sommerpause des "Tatorts" mit Wiederholungen alter Fälle dauert voraussichtlich noch bis zum 14. September. Dann soll es mit dem "Tatort: Ich sehe Dich" aus Franken weitergehen.

Tatort: Katz und Maus – So. 27.07. – ARD: 20.15 Uhr

Du willst alle Sender live im Stream verfolgen? waipu.tv bietet alle top TV-Sender in HD, über 69 Pay-TV-Sender und mehr als 30.000 Filme, Serien und Shows auf Abruf. Jetzt abonnieren!*
*Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, erhält prisma eine Provision. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo, wann und wie du ein Produkt kaufst, bleibt natürlich dir überlassen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte dich auch interessieren