Echt oder künstlich?
Im bekannten SciFi-Thriller "Das Morgan Projekt" stiftet ein künstlicher Mensch Chaos. Der Streifen ist der erste Film von Ridley Scotts Sohn Luke Scott.
Nicht nur Monster, Aliens und sonstige Wesen bedrohen den Menschen im Film in schönster Regelmäßigkeit. Vor allem ist es der Mensch selbst, der seine Gattungsgenossen gern dahinmeuchelt. Was, wenn nun ein großer Konzern aus synthetischer DNA einen künstlichen, aber perfekt konstruierten Menschen nach diesem Ebenbild erschafft? Richtig: Dieser meuchelt noch viel perfekter, wie der SciFi-Thriller "Das Morgan Projekt" (2016) zeigt.
Nach einem guten Einstieg weiß Regisseur Luke Scott aber nicht weiter mit dem Thema umzugehen. Die titelgebende Schöpfung (Anya Taylor-Joy) entwickelt sich über alle Erwartungen ihrer Schöpferin Dr. Lui Cheng (Michelle Yeoh, Oscar-Preisträgerin 2023 für "Everything Everywhere All at Once") hinaus – und wird zur scheinbar unberechenbaren Gefahr. Nach schrecklichen Geschehnissen in dem geheimen Labor schickt man Risikomanagerin Lee (Kate Mara) zur Aufklärung der Vorfälle. Was führt das Unternehmen mit Morgan im Schilde?
Zu Beginn werfen der Wissenschaftler Dr. Ziegler (Toby Jones) und sein Team interessante Fragen auf: Welche Einflüsse sind es, die die Entwicklung Morgans beeinflussen? Ist es richtig, sie einzusperren, nachdem sie einen Fehler gemacht hat? Ein Psychologe soll schließlich ein Gutachten erstellen, ob Morgan gefährlich ist oder nicht. Luke Scott (Sohn von Ridley Scott) steigt mit großen Fragen in den Film ein. Zu Beginn scheint sich ein spannendes Kammerspiel zu entwickeln, in dem es gefühlt nur Hauptrollen gibt und in die feinen Nuancen zwischen den Akteuren den Ton angeben. In der zweiten Filmhälfte wirft Scott das Konzept aber über den Haufen und präsentiert eine allzu simple Auflösung – mit kleiner, überraschender Wendung als Lichtblick am Ende. Schade, aus dieser Erzählung hätte mehr werden können.
Das Morgan Projekt – Mo. 31.07. – ZDF: 22.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
