TV-Panne: Französische Zuschauer bekamen VAR-Entscheidung nicht mit
Am Mittwoch kassierte Frankreich bei der WM seine erste Niederlage. Doch davon bekamen die Zuschauer des Senders TF1 zunächst nichts mit: Als das späte Ausgleichstor der Franzosen zurückgenommen wurde, war der Sender schon in der Werbung.
Nach dem Abpfiff ab in die Werbung – ein geübtes Ritual für Fernsehsender und TV-Publikum. Schließlich müssen die sündteuren Übertragungsrechte an der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gegenfinanziert werden. Beim dritten und letzten Vorrundenspiel in der Gruppe D zwischen Tunesien und Frankreich hatte die Regie des französischen Free-TV-Senders TF1 die Rechnung aber ohne den Videobeweis – VAR – gemacht.
Was war passiert? Tunesien führte in der Partie durch einen Treffer des Stürmers Wahbi Khazri bis tief in die Nachspielzeit – da trafen die favorisierten Franzosen, die schon vor dem Anpfiff als Gruppensieger festgestanden hatten, doch noch ins Tor. Star-Angreifer Antoine Griezmann drehte in der achten Minute der Nachspielzeit jubelnd ab, es ertönte der Abpfiff – und TF1 gab in die Werbung.
Was den Zuschauerinnen und Zuschauern entging: Der Treffer wurde am Monitor überprüft und annulliert. Der neuseeländische Schiedsrichter Matthew Conger ahndete eine Abseitsposition des Schützen. Erst nach Ende des Werbeblocks erfuhren die Fans, dass Frankreich nicht unentschieden gespielt, sondern verloren hatte.
"Wir entschuldigen uns bei allen, die diesen Moment nicht live erleben konnten", zeigten sich die Programmverantwortlichen in einem Social-Media-Post zerknirscht. Moderator Denis Brogniart erklärte laut der französischen Zeitung "L'Equipe": "Wir waren sicher, dass es vorbei war."
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH