Die besten Filme von Christopher Nolan

Für viele ist Christopher Nolan die große Hoffnung für die Zukunft des Kinos. Wir werfen einen Blick auf seine bislang besten Filme – und wundern uns, dass Nolan für die Werke keinen Oscar oder Grammy erhalten hat.
Für viele ist Christopher Nolan die große Hoffnung für die Zukunft des Kinos. Wir werfen einen Blick auf seine bislang besten Filme – und wundern uns, dass Nolan für die Werke keinen Oscar oder Grammy erhalten hat.   Fotoquelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Melinda Sue Gordon

Für viele ist Christopher Nolan die große Hoffnung für die Zukunft des Kinos. Der Regisseur genießt nach vielen filmischen Erfolgen inzwischen so viele Freiheiten wie kaum ein anderer. Dennoch hat er selbst bislang weder einen Academy Award noch einen Golden Globe gewonnen. Das könnte sich mit seinem neuen dreistündigen Epos „Oppenheimer“ ändern. Bis das Werk bei uns am 20. Juli 2023 in die Kinos kommt, wollten wir einen Blick auf seine bislang besten Filme werfen – und uns wundern, dass Nolan nicht für einen oder sogar mehrere davon einen Oscar oder Grammy erhalten hat.

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Batman Begins 

Als Warner Bros. den aufstrebenden Regisseur Christopher Nolan mit einem Neustart des Batman-Franchises beauftragte, war das Ergebnis für ihn sein endgültiger Durchbruch. Dafür legte er den zuletzt auf der Leinwand eher albern agierenden Mitternachtsdetektiv deutlich düsterer an. Dabei orientierte er sich bewusst nicht an den bisherigen Filmen, sondern an ausgewählten Comics. Das kam an. Nolan zeigt nicht nur, wie Batman wurde, was er ist, sondern fesselte sein Publikum auch mit realistisch wirkender Action. Ein echtes Ausrufezeichen ist der Cast mit vielen namhaften Schauspielern wie Christian Bale, Michael Caine, Gary OldmanMorgan Freeman oder Liam Neeson.

(2005, Netflix)

Prestige – Meister der Magie

Christian Bale und Michael Caine sind auch in Christopher Nolans nächstem Film – zusammen mit weiteren Top-Mimen wie Scarlett Johansson und Hugh Jackman – zu sehen. Im Mittelpunkt des Films stehen zwei zunächst befreundete Bühnenmagier, die einander zu übertrumpfen versuchen. Am Ende des Films zeigt sich jedoch, dass Nolan der eigentliche Zauberkünstler ist, dem es gelingt, sein Publikum immer wieder raffiniert an der Nase herumzuführen. Dazu kreiert er einen authentischen Look und verbindet geschickt Historie mit Fiktion. Die komplexe Geschichte mit vielen Wendungen und diversen Details machen auch ein mehrfaches Anschauen zum Genuss.

(2006, aktuell bei Amazon Prime Video zum Kaufen/Leihen)

The Dark Knight

Nach dem Erfolg von „Batman Begins“ war eine von Christopher Nolan inszenierte Fortsetzung ausgemachte Sache. Diese bietet einige hervorragend choreografierte Actionsequenzen und diverse spannende technische Features wie das XL-Motorrad namens Bat-Pod. Doch packender ist die psychologische Ebene des Films. Dabei stiehlt Heath Ledger als anarchistischer Joker mit seinem intensiven Schauspiel nicht nur dem wiederum als Batman agierenden Christian Bale die Show. Konsequenterweise erhielt Ledger für seine Performance posthum den Oscar. Für die passende düstere Stimmung sorgt mit einer atmosphärischen Filmmusik das Duo Hans Zimmer und James Newton Howard.

(2008, Netflix)

Inception

Wie modern ein klassischer Heist-Movie aussehen kann, zeigt dieser ungewöhnliche Film eindrucksvoll. Ungewöhnlich deshalb, weil es hier um das Stehlen und das Platzieren von Informationen aus dem Unterbewusstsein von Zielpersonen geht. Dafür dringen Spezialisten wie Dominick Cobb (Leonardo DiCaprio) in die Träume ihrer Opfer ein. Nolan gelingt hier ein visuell auch heute noch beeindruckendes Werk, in dem er zahlreiche filmische Stilmittel benutzt, um auch die fantastischsten Traumwelten real wirken zu lassen. Dabei schachtelt der Regisseur sogar mehrere Ebenen übereinander und verliert, bei aller Komplexität, die innerfiktionale Logik nicht aus den Augen. Die Krönung des originellen Plots bildet eine perfekte Schlusssequenz, die genau im richtigen Moment abbricht.

(2010, Netflix)

Interstellar

Mit fast 170 Minuten war „Interstellar“ bis zum Erscheinen von „Oppenheimer“ Christopher Nolans längster Film. Dieser spielt in einer nahen Zukunft, in der die Menschheit von der inzwischen heruntergewirtschafteten Erde fliehen muss. Die Reste der noch existierenden Raumfahrt und ein Wurmloch könnten die Lösung sein. Was Nolans Werk von durchschnittlichen Dystopien unterscheidet, ist nicht nur die grandiose Optik. Auch die Unterfütterung mit astrophysikalischen Phänomenen und Theorien sowie philosophische Fragestellungen machen den Reiz aus. Das alles sorgt dafür, dass der Science-Fiction-Film mit Genre-Klassikern wie Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ in einer astralen Liga spielt.

(2014, Amazon Prime und Netflix)

Tenet

Wenn Christopher Nolan jemals einen James-Bond-Film inszeniert hätte, würde er wohl so aussehen. Doch Nolan wäre nicht Nolan, wenn er dem Agentenfilm, bei dem es letztlich natürlich um die Rettung der Welt geht, nicht noch eine außergewöhnliche Facette abgewinnen könnte. Dabei handelt es sich um temporale Inversionen, bei denen die Wirkung vor der Ursache kommt. Das alles kann beim ersten Zuschauen verwirren, ist aber dennoch ein großer und perfekt komponierter Spaß. Das liegt auch daran, dass Nolan mit der Zeit nun eine weitere Dimension erhält, mit der er in fulminant orchestrierten Actionsequenzen spielen kann. Da sind einige auftauchende Filmklischees mehr als verzeihlich.

(2020, Netflix)

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