Schöne heile Welt
20.02.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Komödie
Lesermeinung
Das hat noch nicht geklappt. Aber Franz (N’Tarila Kouka) übt weiter.
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Willi (Richy Müller, re.) hat erfolgreich für Franz (N’Tarila Kouka) gekämpft und außerdem die Schlittschuhe wieder zurückerobert.
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Willi (Richy Müller, re.) hat sich breitschlagen lassen, den beiden illegalen Zuwanderinnen Gimbya (Jeanne Déprez) und Ucheanna (Claudia Mongumu, re.), die sein Kumpel Joe in seiner Kneipe beschäftigen will, zu helfen. In dem fast schon leeren Wohnblock, in dem er selbst wohnt, hat er den Schlüssel zu einer verlassenen Wohnung, in die werden die beiden einquartiert.
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Weil er ärztliche Hilfe braucht, aber nicht in ein Krankenhaus gehen kann, bittet Willi (Richy Müller, li.) seinen Sohn. Der hilft auch, aber obwohl Franz (N’Tarila Kouka) sich für seinen Beschützer einsetzt, kann Erich dem Vater nicht verzeihen.
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Von Zeit zu Zeit und nur auf besondere Vermittlung ist der offiziell arbeitslose Willi (Richy Müller, re.) als Elektriker im Einsatz. Franz (N’Tarila Kouka) ist beeindruckt, als die Jalousien in der noblen Villa wieder reibungslos funktionieren.
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Willi (Richy Müller, li.) weiß seinen neuen Nachbarn Franz (N’Tarila Kouka) für ganz praktische Zwecke einzusetzen Ö
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Franz (N’Tarila Kouka, re.) zeigt Willi (Richy Müller) die Ausschreibung zu einem Eiskunstlauf-Wettbewerb für Jugendliche. Realistischer eingestellt als sein Schützling, hat Willi erst mal Zweifel, ob Franz daran überhaupt teilnehmen kann.
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Gimbya (Jeanne Déprez) und Ucheanna (Claudia Mongumu, re.) auf der Zuschauertribüne der Eishalle.
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Um Franz (N’Tarila Kouka) zu verteidigen und die sorgsam gehüteten Schlittschuhe wiederzubekommen, wirft Willi (Richy Müller, mi.) sich in eine Auseinandersetzung mit den Gangstas. Er ist dabei erstaunlich erfolgreich.
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Franz (N’Tarila Kouka) beginnt, sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden. Gerade das scheint die Gangsta-Typen zu irritieren, die ihn schon eine Weile vom Auto aus beobachten.
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Fremde, die zu dem fast leerstehenden Mietshaus kommen, haben normalerweise nichts Gutes zu bedeuten. Entsprechend vorsichtig schaut Willi (Richy Müller) nach, wer sich da nähert.
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Willi (Richy Müller) würde gern den Kontakt zu seinem Sohn wieder aufnehmen. Aber er hat Angst, nach all den Jahren zurückgewiesen zu werden und traut sich nicht.
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Richy Müller als Willi, der nach Jahrzenten wieder die Eislaufhalle betreten hat.
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Willi (Richy Müller) ist überfordert. Ucheanna (Claudia Mongumu, links) und ihre Freundin feiern ein Fest. Mit Schwung, Musik und Lautstärke. Eigentlich wollte er sich beschweren, aber angesichts von so viel Überschwang kapituliert er.
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N’Tarila Kouka als Fianarantsoa, genannt Franz.
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Ucheanna (Claudia Mongumu) und ihr Sohn Franz (N’Tarila Kouka) sind ohne Papiere in Deutschland.
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Willi (Richy Müller, li.) und Franz (N’Tarila Kouka) beim Training.
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Willi (Richy Müller, li.) ist ein Könner, wenn es darum geht, Sachbearbeiter um den Finger zu wickeln. An Herrn Singh (Prashat Jaiswal) allerdings beißt er sich die Zähne aus.
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Willi (Richy Müller) zeigt, dass er immer noch weiß, wie man sich auf dem Eis bewegt.
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Willi (Richy Müller, re.) hat begonnen, sich um Franz (N’Tarila Kouka) zu kümmern. Weil er selbst nicht mit ihm in die Eislaufhalle gehen kann, gibt er ihm das Fahrgeld.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
TV-Film, TV-Komödie

Ein Sozialmärchen vom Rand der Gesellschaft

Von Hans Czerny

Ein griesgrämiger Hartz IV-Empfänger nimmt einen Flüchtlings-Jungen unter seine Fittiche – schon bald erlangt er seine Lebensfreude zurück. Doch die Idylle ist bedroht...

Arbeiten gehen? Davon hält Willi (Richy Müller) nicht viel. Seit der Elektromeister seinen Job verloren hat, macht er sich einen schönen Lenz – auf Kosten des Staats. Denn er kennt alle Tricks und Schlupflöcher, mit denen er sich über Wasser halten kann. Gefrustet von seinem Dasein hat er sich über die Jahre in einen selbstgerechten Menschenfeind entwickelt. Doch unter der harten Schale steckt ein weicher Kern. Als der junge afrikanische Flüchtling "Franz" (N'Tarila Kouka) in sein Leben tritt, wird Willis Alltag gehörig auf den Kopf gestellt. "Schöne heile Welt", die Geschichte einer wundersamen Wandlung im Ersten, ist fast so schön wie die Weihnachtsgeschichte bei Charles Dickens.

Ein rechter Chauvinist und Rassist ist er, dieser Willi – liebenswert ist auf den ersten Blick so gar nichts an ihm. Doch das täuscht. Hauptdarsteller Richy Müller lässt die guten Seiten seiner Figur immer wieder durchschimmern, seine Charakterentwicklung ist zu jeder Zeit glaubhaft – ein Verdienst des Stuttgarter "Tatort"-Kommissars. Denn die rüpelhafte Art des verhärmten Hartz-IV-Empfängers ist lediglich Fassade, ein Schutzschild, um sich der Welt und all ihrer unschönen Seiten zu entziehen. Als Willi den beiden Afrikanerinnen Ucheanna (Claudia Mongumu) und Gimbya (Jeanne Déprez) illegalerweise die Wohnung einer verstorbenen Nachbarin "vermietet", nimmt das Schicksal seinen Lauf.

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Denn zusammen mit den beiden Frauen zieht auch Ucheannas Sohn mit ein. Weil Willi den Jungen nicht versteht, nennt er ihn kurzerhand Franz. Anfänglich spannt er ihn nur für seine persönlichen Zwecke ein, doch Willi schließt Franz immer mehr ins Herz und wird zu seinem Ersatz-Papa. Auch die Kommunikation gelingt – wortlos oder über ein paar Brocken Deutsch, die der Junge mit französischem Akzent wiedergibt: "Chinesenscheißdreck" ist einer der Begriffe, die er von Willi lernt, als sich der ehemaliger Elektriker wieder mal über Elektroprodukte "made in China" echauffiert. Sogar das Schlittschuhlaufen bringt ihm der eislaufkundige Griesgram bei, so wie er es einst bei seinem eigenen Sohn getan hat. Zu diesem hat Willi allerdings seit Jahren keinen Kontakt mehr. Und das macht ihm schwer zu schaffen ...

Auch wenn "Schöne heile Welt" ein tragikomisches Sozialmärchen ist – die harte Lebenswirklichkeit von Menschen am Rande der Gesellschaft wird nicht ausgespart: Gewalt und Missbrauch bedrohen die Idylle. Regisseur und Autor Gernot Krää wartet mit einem großartigen Drehbuch auf, das die Figuren immer wieder vor haushohe Probleme stellt. Auch wenn der Exkurs in fantastische Gefilde und der kitschige Unterton gen Ende fragwürdig sein mögen, dem ehemaligen Fassbinder-Assistenten und mehrfachen Kinderfilm-Preisträger Krää ist mit "Schöne heile Welt" noch einmal ein gesellschaftskritischer, hochaktueller Film gelungen, der ganz unverkrampft beweist: Manchmal benötigt man nur einen Schubs in die richtige Richtung, um Ängste und Vorurteile zu überwinden.


Quelle: teleschau – der Mediendienst
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