Wolfsland - Der steinerne Gast
24.05.2018 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Arbeitsfoto zur Produktion "Wolfsland - Der steinerne Gast"
Vergrößern
Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) wird in der Wohnung von Pilnjak und Aulich überrascht.
Vergrößern
Björn Delbrück (Johannes Zirner) ist nun doch in Görlitz.
Vergrößern
Es ist nicht klar ob Timo Klein (Jan Krauter) es schaffen wird.
Vergrößern
Vera Holzner (Renate Krößner) und ihre Tochter Susanne (Cornelia Ivancan) erfahren, dass die Täter noch leben.
Vergrößern
Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und Uli "Jakob" Böhme (Jan Dose) untersuchen den Tatort.
Vergrößern
Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) befragt Rezeptionist Freddy (Simon Werdelis) nach ihrem Ex-Mann.
Vergrößern
Maik Pilnjak (Daniel Wagner) will sein Geld.
Vergrößern
Eckard Stadler (Markus Lerch, im Bild) kennt Maik Pilnjak von früher.
Vergrößern
Maik Pilnjak (Daniel Wagner) sagt Kevin Aulich (Urs Rechn), dass er sein Geld holt und dann abhauen will. (v.l.)
Vergrößern
Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) befragen Aulich wieder.
Vergrößern
Timo Klein (Jan Krauter) kann seiner Vergangenheit nicht entkommen.
Vergrößern
Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld), Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) und Uli "Jakob" Böhme (Jan Dose) untersuchen die Leiche.
Vergrößern
Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) ermitteln.
Vergrößern
Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) sucht nach Maik Pilnjak. (v.r.)
Vergrößern
Vera Holzner (Renate Krößner) und ihre Tochter Susanne (Cornelia Ivancan) bereiten das Essen vor.
Vergrößern
Björn Delbrück (Johannes Zirner) freundet sich mit Violas Nachbarin an.
Vergrößern
Bruno Hass (Wolfgang Winkler) ist Wirt im Steinernen Gast.
Vergrößern
Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) befragt den Wirt Bruno Hass (Wolfgang Winkler) im Steinernen Gast.
Vergrößern
Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Serie, Krimireihe

Götzi von Görlitz

Von Wilfried Geldner

In einem alten Keller werden zwei Skelette entdeckt – eines aus dem 16. Jahrhundert und ein noch ziemlich Neues. Für die Kommissare gilt es, einen Raubüberfall aufzuklären.

Was tun, wenn sich der Gebrauchskrimi schwerlich neu erfinden lässt? – Sönke Lars Neuwöhner und Sven S. Poser tauchen mit ihrem Drehbuch tief ins Görlitzer Lokalkolorit ein und lassen ihre Kommissare geradezu psychisch hyperventilieren. In der dritten Folge ihrer "Wolfsland"-Reihe im Ersten (ohne Wölfe, wohlgemerkt) mit dem Titel "Der steinerne Gast" – gemeint ist hier eine Kneipe – herrscht kein Mangel an historischem Lokalwissen und an mentalen Gebrechen der Ermittler Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) und Viola Dellbrück (Yvonne Catterfeld). Unter alten Dielen werden Tote geborgen, die Kommissarin wird immer noch von ihrem stalkenden Ex-Mann behelligt, und Butsch leidet so griesgrämig wie nur erdenklich ausdauernd an den turnusmäßig wiederkehrenden familiären Schicksalsschlägen, die ihn bisher trafen.

So Appetit weckend der Vorspann ist mit den Stummfilm-Altstadtfassaden, den jammernden Türen und der aus dem Schlummer jäh aufschreckenden Kommissarin, so quälend nimmt sich doch die Geschichte der ewig vom durchgeknallten Ex verfolgten Kommissarin aus. Butsch hängt sich immer dermaßen rein, um sie zu schützen, dass er selbst wie ein Stalker wirkt. Dass sich die Kommissarin auch selbst ganz gut verteidigen kann, mittels Judo-Armgriff, nimmt er wahr, als er unter einem Hotelbett versteckt, den unliebsamen Verfolger dort belauscht. Gut, dass der Ex das Badezimmer benutzt – so kann der grimme Kommissar gerade noch entfliehen.

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Mehr solcher Szenen täten dem in Görlitz an der Neiße spielenden Sachsen-Krimi sicher gut, allzu stereotyp nämlich gestaltet sich das Psychospiel zwischen dem ungleichen Ermittlerpärchen, bei dem ihr der offene, ihm der über alle Maßen verschlossene Part zukommt.

Humor versucht im dritten Film auch der kumpelhaft sächselnde Spurensicherer Jakob Böhme (Jan Dose) zu verbreiten. Mit einem soeben ausgebuddelten Kochenmann aus der "Tuchmacherverschwörung von 1527" hält er denn auch einen besonderen Trumpf in den Händen. Nicht nur, dass er das Skelett einfallsreich den "Götzi von Görlitz" nennt, er verspricht auch gleich, mithilfe des Knochenhaufens den Stammbaum des Kommissars bis ins späte Mittelalter zurückzuverfolgen.

Doch es gibt neben Götzi noch ein zweites, jüngeres Skelett. Butsch findet heraus, dass es zu einem Gangster gehörte, der vor fünf Jahren mit zwei anderen einen Juwelierladen überfiel. Der Juwelier hatte beim Überfall den Gangster erlegt, zwei weitere waren geflohen, er selbst aber auch verblichen. Wer meint, hier schon wäre Schluss, der irrt. Es gibt eine weitere Leiche – jenen Mittäter, der nun fliehen will, und dann auch noch den Dritten – hier immer etwas hochtrabend "der dritte Mann" genannt, offensichtlich der Drahtzieher des Raubüberfalls. Dass der Zuschauer bald die Perspektive dieses Dritten einnehmen darf, ist sicher ehrenvoll, belebt aber den eher müden Fortgang der Handlung keineswegs.

So bleiben die in der Regie Max Zählers mit langen Pausen durchsetzten Psychospiele zwischen Kommissar und Kommissarin doch der Kern des Ganzen. Die Aufklärungsarbeit fällt besonders Viola geradezu in den Schoß. In den besseren, weil trockenen Momenten werden Yvonne Catterfeld und Götz Schubert zu selbstironisch-plastischen Comicfiguren, die sich selbst und ihren monströsen Fall durchaus auf die Schippe nehmen. All dem aber setzt der eben 75 gewordene Wolfgang Winkler vom 2013 eingestellten Hallenser "Polizeiruf" in einem schönen Cameo-Auftritt noch eins drauf, wenn er als Wirt des "Steinernen Gastes" die recht banale Schurkengeschichte in knappster Form noch mal von hinten her erzählt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Top stars

Das beste aus dem magazin

Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.