Als Jugendlicher bei den Apachen aufgewachsen, versucht sich Mike Blueberry in einem Provinzkaff als Marshall. Eines Tages taucht jener Mann auf, von dem Blueberry glaubt, er habe einst seine Freundin ermordet. Da der Bösewicht auf das versteckt geglaubte Gold der Indianer scharf ist, kommen bald die magischen Kräfte des Naturvolkes zum Einsatz.
Für viele Comic-Fans zählen die Western-Abenteuer von Mike Blueberry seit Jahren zum Besten, was der europäische Comic zu bieten hat. 2004 endlich eroberte er auch die Kinoleinwand. Nachdem Jan Kounen 1997 mit seiner Gewaltorgie "Dobermann" debütierte, kam er mit dieser aufwändigen Realverfilmung des französischsprachigen Kultcomics von Jean Giraud in die Kinos. Dabei bezieht sich der Regisseur filmästhetisch auch auf jüngere Werke des Comicmachers Giraud, auch bekannt als Moebius. So erinnern vor allem die rauschhaften Bilder gegen Ende des Films an jene Werke, die Giraud gemeinsam mit Comic-Autor und Filmemacher Alejandro Jodorowsky kreierte. Der visuell bemerkenswerte Streifen ist kein typischer Abenteuer-Western, sondern eine bildgewaltige, spirituelle Digital-Reise in berauschte Hirnwindungen - leider etwas auf Kosten der Dramatik.
Foto: Tobis