30.08.2021 Schauspieler

Tobias Moretti: "Vor der Kamera muss man jede private Beziehung ausblenden"

Von Sarah Schneidereit
Tobias und Antonia Moretti spielen auch im ZDF-Thriller Vater und Tochter.
Tobias und Antonia Moretti spielen auch im ZDF-Thriller Vater und Tochter. Fotoquelle: ZDF / good friends Filmproduktions GmbH / Martin Rattini

Tobias Moretti spielt im ZDF-Zweiteiler "Im Netz der Camorra" einen Weingutbesitzer, der durch einen alten Freund mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Ein Gespräch über die Mafia, Wein und Morettis Tochter.

Waren Sie vorher mit der Camorra vertraut?

Nein. Wenn ich mit der Camorra wirklich vertraut wäre, würde ich’s entweder nicht sagen oder wäre nicht mehr am Leben.

Ihre Figur wird von der Vergangenheit eingeholt. Gibt es Momente von früher, die Sie persönlich verfolgen?

Mag sein, dass ich im Laufe meines Lebens das ein oder andere verdrängt habe, so wie jeder von uns. Aber Leichen habe ich nicht im Keller. Bei der Figur ist das anders: Matteo hatte in seiner Vergangenheit ein Leben, das in schärfstem Gegensatz zu seinem gegenwärtigen steht. In dem Moment, wo die Vergangenheit mit brutaler Härte in seine Gegenwart hineingreift, bricht sein jetziges Leben auseinander.

Wie fühlte es sich an, zum ersten Mal mit Ihrer Tochter vor der Kamera zu stehen?

Vor der Kamera muss man jede private Beziehung ausblenden, anders kann man nicht miteinander spielen. Bei der Arbeit war Antonia vor allem eine Kollegin. Aber es hat mich gefreut und beeindruckt mitzuerleben, was sie schon kann.

Sie spielen einen Winzer. Sind Sie privat auch ein Wein-Liebhaber oder gar echter Kenner?

Liebhaber, Liebhaber! Wein ist für mich ein Stück Lebenskultur. Die Dreharbeiten auf einem der außergewöhnlichsten Weingüter in Südtirol boten natürlich auch die Gelegenheit, noch mehr über Weinanbau zu erfahren und zu lernen.

TV-TIPP:

  • "Im Netz der Camorra", 6. und 7. September, 20.15 Uhr, ZDF

Eine ausführliche Filmkritik zu "Im Netz der Camorra" lesen Sie hier.

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