Vorstadtrocker – Kritik zum Film in der ARD: Spiel mit Männlichkeitsbildern

Ein arbeitsloser Enthüllungsjournalist ist "nur" noch als Vater und Hausmann tätig. Eines Tages bringt ein Rocker, der nebenan einzieht, das Weltbild des Vorstädters ins Wanken.

Seit Viktor (Fabian Busch) den Job bei einem großen Enthüllungsmagazin verloren hat, lebt er als Hausmann in der Vorstadt. Sein Alltag besteht aus Putzen, Kochen und der Betreuung von Baby Nele, das noch keinen Kita-Platz in Aussicht hat. Derweil sorgt Ehefrau Alex (Lisa Wagner) als Tierärztin für das Einkommen der Familie. Als neben Viktor "Herr Neumann" einzieht, findet der Journalist heraus, dass jener harte Kerl von nebenan eigentlich der untergetauchte Motorradrocker Rolf Olsen ist. Könnte es sein, das Viktor da eine Riesenstory auf dem Silbertablett serviert bekommt?

Um in die Recherche einzusteigen, geht er mit Rolf auf nächtliche Tour. Damit setzt Viktor nicht nur seine Beziehung aufs Spiel, sondern macht auch eine feindliche Motorradgang auf seinen nun neuen Freund Rolf aufmerksam. Bald wird das Leben in der Vorstadt weitaus weniger beschaulich, als man es jemals gedacht hätte.

"Vorstadtrocker", der erste Film von Regisseurin Martina Plura ("Friesland: Aus dem Ruder"), lief 2015 im Rahmen der NDR-Nachwuchsfilmreihe "Nordlichter". Das Erste wiederholt die Stadt-Land-Komödie während der Sommerpause auf dem prominenten "FilmMittwoch"-Sendeplatz um 20.15 Uhr. Die Kritik äußerte sich vor sieben Jahren weitgehend positiv über das Spiel mit Männlichkeitsbildern. Auch wenn die leichte Nord-Komödie keine Filmkunstbäume ausreißt, ist es doch eine gelungene Mentalitäten-Studie über weibliche und männliche Seiten im Mann, die außerdem eine sich aus diesen Polen ergebende Männerfreundschaft erfreulich authentisch abfeiert.

Vorstadtrocker – Mi. 29.06. – ARD: 20.15 Uhr