Ob als furcht- und kompromissloser Journalist, als engagierter Polizist oder als trotteliger Gauner - Jakob Cedergren weiß in seinen Rollen zu überzeugen und hinterlässt dabei beim Zuschauer durchaus einen bleibenden Eindruck. Und nicht nur in seinem Heimatland erlangte er durch seine Vielseitigkeit und sein intensives Spiel Aufmerksamkeit. Mit seinen Auftritten als forensischer Psychiater und eher nachdenklicher Profiler Thomas Schaeffer in der "Nordlicht - Mörder ohne Reue"-Reihe, blieb er auch hierzulande im Gedächtnis des Publikums haften. Und auch als Kommissar Thomas Andreasson in der Krimiserie "Mord im Mittsommer" - mit den Episoden "Mord im Mittsommer - Tod im Fischnetz, "Mord im Mittsommer - Die Toten von Sandhamn" und "Mord im Mittsommer - Tod im Schärengarten" (alle 2014) - nach der erfolgreichen Buchreihe von Viveca Sten, konnte er bei den Zuschauern punkten.
Der smarte, sympathische Skandinavier wurde 1973 in Lund, Süd-Schweden, geboren, wuchs aber in Kopenhagen auf und schloss dort auch 1997 sein Studium an an der staatlichen Theaterschule (Statens Teaterskole) erfolgreich ab. Nach einigen Bühnengagements gelang Jakob Cedergren im Jahr 2000 als junger, idealistischer Reporter Bjarne Madsen in der erfolgreichen Miniserie "Edderkoppen" der Durchbruch in Dänemark. In Ole Christian Madsen TV-Produktion stand er unter anderem neben Stine Stengade, Lars Mikkelsen und Bjarne Henriksen vor der Kamera und spielte seine erfahreneren Kollegen locker an die Wand. Im Anschluss folgten weitere Film- und Fernsehangebote für Jakob Cedergren, die ihn auch über die Grenzen Skandinaviens bekannt machten. So übernahm er 2003 in dem Überraschungserfolg "Dänische Delikatessen" an der Seite von Nikolaj Lie Kaas und Mads Mikkelsen einen kleinen Part als Lebensmittelkontrolleur und drehte danach gemeinsam mit Nikolaj Coster-Waldau und Paprika Steen die charmante Gaunerkomödie "Stealing Rembrandt - Klauen für Anfänger" (2003), was ihm eine Nominierung als "Bester Hauptdarsteller" für den dänischen Filmpreis "Bodil" einbrachte. Als Tunichtgut Daniel in Dagur Káris schräger Komödie "Dark Horse" (2005), erlangte er ebenfalls die Aufmerksamkeit der Kritiker und Festival-Jurys. Der außergewöhnliche Film lief in der Sektion "Un Certain Regard" bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und brachte Cedergren 2005 die europäische Auszeichnung "Shooting Star" ein.
Zu den weiteren Highlights in seiner Karriere zählt sein Auftritt in Henrik Ruben Genz' Thriller "Frygtelig lykkelig" (2008), für den Cedergren gleich mit beiden großen dänischen Filmpreisen - "Bodil" und "Robert" - ausgezeichnet wurde. Und auch seine Darstellung als kleinkrimineller Loser Nick in Thomas Vinterbergs "Submarino" (2010), nach dem gleichnamigen Roman des dänischen Autors Jonas T. Bengtsson, kann als Höhepunkt seiner Laufbahn gewertet werden. Das Engagement für "Submarino" brachte Cedergren unter anderem eine Nominierung für den "Europäischen Filmpreis 2010" als "Bester Darsteller" ein, darüber hinaus war er einmal mehr auch auf den Vorschlagslisten für "Bodil" und "Robert". Ein Jahr später sah man ihn dann als in Gedanken versunkenen und überaus involvierten Profiler Thomas Schaeffer in der dänischen Krimireihe "Nordlicht - Mörder ohne Reue". Insgesamt zwölf Abschnitte lang - in Deutschland zu sechs Serienfolgen in Spielfilmlänge zusammengefasst - überzeugte er an der Seite von Laura Bach und Lars Mikkelsen. Die einzelnen "Nordlicht - Mörder ohne Reue"-Episoden: "Nordlicht - Mörder ohne Reue - Machtspiele", "Nordlicht - Mörder ohne Reue - Das Glück der Familie", "Nordlicht - Mörder ohne Reue - Aufstand in Block B", "Nordlicht - Mörder ohne Reue - Bandenkrieg", "Nordlicht - Mörder ohne Reue - Der Wolf im Schafspelz", "Nordlicht - Mörder ohne Reue - Die Schatten der Vergangenheit". Ob ihm Filme und Serien mit einem dunklen Ton, einer Spur Trauer und voller Wehmut und Weltschmerz liegen? Auch in Nils Malmros' Drama "Sorg og glæde" (2013) durfte sich Cedergren von seiner melancholischen Seite zeigen. Erneut ein Auftritt, der ihm Nominierungen für die beiden wichtigsten dänischen Filmpreise einbrachte.
Weitere Filme und Serien mit Jakob Cedergren: "Den blå munk" (1998), "Nikolaj og Julie" (2002), "Den nye mand" (Kurzfilm, 2003), "Der Adler - Die Spur des Verbrechens - Codename: Skylla" (Serie, 2004), "Pandasyndromet" (Kurzfilm), "Bag det stille ydre", "Steppeulve" (Kurzfilm), "Bare Holger" (Kurzfilm), "Lille Lise" (Kurzfilm), "Solopgang" (alle 2005), "The Journals of Knud Rasmussen", "Forestillingen om et ukompliceret liv med en mand", "Das Genie und der Wahnsinn", "Jeg somregel" (Kurzfilm, alle 2006), "Nåletræer", "Immeasurable" (Kurzfilm), "En dans på roser" (Kurzfilm), "Kommissarin Lund - Das Verbrechen" (Serie), "Arn - Der Kreuzritter" (alle 2007), "Sommer" (Serie), "Gaven", "Ofringen" (Kurzfilm, alle 2008), "Rage", "Timetrip: Der Fluch der Wikinger-Hexe", "Harry & Charles" (Serie, alle 2009), "Faro", "Sorg og glæde" (beide 2013).