Die Atommüll-Lüge
06.09.2018 • 20:15 - 21:00 Uhr
Report, Dokumentation
Lesermeinung
Solange es noch kein Endlager für hochradioaktiven Atommüll gibt, lagert das gesamte hochradioaktive Material in Deutschland oberirdisch - so wie hier im Zwischenlager Ahaus.
Vergrößern
In Deutschland gibt es noch kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Bis es gefunden ist, wird das gesamte Material oberirdisch in Castoren gelagert - so wie hier im Zwischenlager Ahaus. Ein riskantes Konzept.
Vergrößern
Für hochradioaktiven Atommüll gibt es noch kein Endlager. Forscher suchen fieberhaft danach - wie hier im Untertagelabor in Äspö in Schweden. Hier können sich auch Besucher über die Endlagerpläne der Regierung informieren.
Vergrößern
Einblicke in die Zukunft: Dieses selbstfahrende Gerät soll später einmal radioaktiven Atommüll zu den Einlagerungskammern transportieren. Deutsche Ingenieure haben den Prototyp für das schwedische Endlager entworfen.
Vergrößern
Im Felslabor im schwedischen Äspö arbeiten Techniker und Ingenieure nicht nur an der sichersten Einlagerungsmethode - sie müssen auch ganz neue Gerätschaften erfinden, um das hochradioaktive Material sicher unter die Erde zu bringen. Dieser Prototyp soll ohne Fahrer auskommen.
Vergrößern
Die Schachtanlage Asse: Hier lagern 126.000 Behälter mit mittel- bis schwachradioaktivem Müll. Der alte Salzstock ist marode. Fieberhaft versuchen Mitarbeiter, den alten Salzstock zu stabilisieren, um die Fässer irgendwann einmal bergen zu können.
Vergrößern
Im schwedischen Felslabor Äspö wird sie schon geprobt, die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll. 500 Meter unter der Erde, tief im Granitfelsen, läuft seit rund 10 Jahren ein Langzeitversuch mit wärmeentwickelnden Einlagerungsbehältern. Die Ergebnisse stehen noch aus.
Vergrößern
Die Suche nach einem Endlager für Atommüll ist in Deutschland geprägt von Ängsten und Misstrauen. Folgen einer verfehlten Atompolitik in Deutschland.
Vergrößern
Dr. Thomas Schäfer und seine Mitarbeiter vom Institut für Nukleare Entsorgung in Karlsruhe erforschen, wie sich radioaktive Stoffe in den verschiedenen Wirtsgesteinen verhalten. Ein Endlager könnte in Deutschland in Ton, Salz oder Granit gebaut werden.
Vergrößern
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2017
Report, Dokumentation

Die Atommüll-Lüge

Spätestens 2022 geht das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz. Bis dahin werden rund 29.000 Kubikmeter hoch radioaktiver Atommüll entstanden sein. Bis heute weiß niemand, wohin damit.

Wissenschaftler wollen ein unterirdisches Endlager für den strahlenden Müll errichten - sicher für eine Million Jahre, gewappnet gegen Naturkatastrophen, Klimawandel, Terroranschläge und zerfallende Castor-Behälter. Kann es das überhaupt geben? Die Fahndung nach dem perfekten Endlager gleicht der Suche nach der sprichwörtlichen "Eier legenden Wollmilchsau". Denn dieser Ort muss nicht nur allen denkbaren Naturkatastrophen trotzen, vom Erdbeben bis zum Meteoriten-Einschlag: Er muss auch sämtlichen schleichenden Umweltveränderungen standhalten und selbst dann noch sicher sein, wenn alle Atommüllbehälter sich in ihre Bestandteile zersetzt haben. Natürlich sollte das Endlager auch von außen zugänglich sein, um im schlimmsten Fall marode Fässer zu bergen und - so der Wunsch der Politik - die volle Zustimmung der Bevölkerung zu erhalten.

Ist dieses verzweifelt gesuchte "perfekte Endlager" also nur ein Hirngespinst und schon die Bezeichnung "Endlager" eine Täuschung? Oder ist das Konzept vom "eine Million Jahre" sicheren Lager ein Konstrukt der Politik, um in absehbarer Zeit keine Entscheidung treffen zu müssen? Setzt hier die Politik Rahmenbedingungen, die wissenschaftlich nicht erfüllbar sind? Was passiert, wenn das Lager wirklich da und endlich voll ist? Wie wollen wir den Müll eine Million Jahre lang kontrollieren - mit Messgeräten, die nach neuestem Stand der Technik gerade einmal maximal 100 Jahre halten? Oder einfach alles zuschütten und Gras über die Sache wachsen lassen?

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

In Finnland und Schweden sind Forschung, Politik und Bevölkerung in Sachen Atomares Endlager schon ein gutes Stück weiter als in Deutschland, aber auch dort hat man die ultimative Lösung mit "Ewigkeitsgarantie" noch nicht gefunden. Wissenschaftler und sogar Atomkraftgegner fordern nun den Abschied vom Konzept des Eine-Million-Jahre-Endlagers zugunsten eines hinlänglich sicheren Endlagers auf Zeit. Ein solches "vorläufiges Endlager" würde die Suche nach dem idealen Ort möglicherweise beschleunigen. Die Wissenschaftsdokumentation "Die Atommüll-Lüge" entlarvt das Märchen vom "sicheren" Endlager und fragt: Was ist nach heutigem Stand das kleinste Übel im Umgang mit Atommüll?

Top stars

Das beste aus dem magazin

Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.
Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.
Katharina Wackernagel spielt in „Mord mit Aussicht“ Marie Babler.
Weitere Themen aus dem Magazin

Katharina Wackernagel: „An die Stelle von Skepsis ist Vorfreude getreten“

Fans des fiktiven Eifel-Örtchens Hengasch können sich freuen: Ab Dienstag, 16. April, läuft die fünfte Staffel der Erfolgsserie "Mord mit Aussicht" immer dienstags um 20.15 Uhr in der ARD. prisma hat mit Hauptdarstellerin Katharina Wackernagel anlässlich dieses Starts gesprochen.
"Reisen Reisen" ist Deutschlands beliebtester Reise-Podcast.
Reise

Reise-Tipp fürs Wochenende: Utrecht

Wer auf der Suche nach Inspiration rund ums Verreisen ist, kommt an Deutschlands beliebtestem Reise-Podcast „Reisen Reisen“ nicht vorbei. Jochen Schliemann und Michael Dietz nehmen Euch mit zu Zielen, die „um die Ecke“ oder am Ende der Welt liegen. Einer ihrer Lieblinge in den Niederlanden: Utrecht!