Über ein Jahr lang ging auf Bühnen und in Konzert- sowie Kinosälen nichts mehr. Die Pandemie stoppte den Kulturbetrieb. Der half sich mit Streaming aus, brachte die Kultur mal gegen, mal ohne Bezahlung zu den Bedürftigen nach Hause. Dass aber auch öffentliche Sender wie das Erste mithalfen, die Kultur zu pflegen, soll eine "Lange Nacht der Kultur" beweisen.
Monatelang verhinderte die Pandemie Auftritte von Künstlern auf den Bühnen und in den Konzertsälen des Landes, selbst Museen blieben geschlossen. Viele schlossen daraus auf eine verächtliche Haltung der verantwortlichen Politiker gegenüber der Kunst – sie galt als nicht "systemrelevant". Immerhin behalfen sich viele über privates Streaming über die Zeit der Dürre hinweg, um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten. Dass aber auch die öffentlich-rechtlichen Sender manches, wenn auch spärlich, ermöglichten, will nun die ARD weit nach Mitternacht mit einer "Langen Nacht der Kultur trotz Corona" beweisen. Offensichtlich eher für die Mediathek gedacht, gibt es vier Stunden lang in einem "Best of" Musik von Klassik bis Pop, Poetry Slam, Tanz und Kurzfilme, allesamt aufgezeichnet und gedreht in Coronazeiten.
Regionale Plattformen wie die "Kulturbühne" des BR, "Corona Creative" vom MDR, "Zeit für Kultur" (NDR) oder der SR-"Corona Culture Club" wurden ins Leben gerufen, um wenigstens in Nischen Auftritte zu kreieren. Zu sehen und zu hören sind in der "Langen Nacht" unter anderem der Bratschist Nils Mönkemeyer ("Bratsche kann alles"), Max Mutzke mit Indie-Bands, Rock mit Thees Ullmann, Poetry-Slammer mit Variationen zu Texten von Wilhelm Busch und ein Bonus-Projekt des Choreographen John Neumeier.
Die lange Nacht der Kultur trotz Corona – So. 25.07. – ARD: 01.00 Uhr