Lehman. Gier frisst Herz
23.09.2018 • 21:45 - 23:15 Uhr
TV-Film, TV-Dokudrama
Lesermeinung
Claudia Büttner (Susanne Schäfer).
Vergrößern
Arno Breuer (Joachim Krol).
Vergrößern
Mirko Heckner (Nicolai Gonther) und Nele Fromm (Mala Emde).
Vergrößern
Nele Fromm (Mala Emde) und Arno Breuer (Joachim Krol).
Vergrößern
Joachim Hager (Richard van Weyden, li.) und Sven Jensen (Isaak Dentler).
Vergrößern
Constanze Werlich (Hannah Schröder) und Arno Breuer (Joachim Krol).
Vergrößern
Arno Breuer (Joachim Krol).
Vergrößern
Joachim Hager (Richard van Weyden).
Vergrößern
Torsten Büttner (Oliver Stokowski) und Claudia Büttner (Susanne Schäfer).
Vergrößern
Claudia Büttner (Susanne Schäfer) und Torsten Büttner (Oliver Stokowski).
Vergrößern
Nele Fromm (Mala Emde).
Vergrößern
Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
TV-Film, TV-Dokudrama

Aus Frankfurt, nichts Neues

Von Eric Leimann

Zehn Jahre nach der Finanzkrise von 2008 probiert sich der prominente Dokuspiel-Macher Raymond Ley ("Meine Tochter Anne Frank") an einer Aufbereitung der letzten Tage vor der Lehman-Pleite.

Vor zehn Jahren, am 15. September 2008, meldete der amerikanische Investment-Gigant Lehman Brothers Insolvenz an. Es folgte "die schwerste Finanzkrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs", sagt rückblickend Jean-Claude Trichet, damals Chef der Europäischen Zentralbank. Im Dokudrama "Lehman. Gier frisst Herz" zeichnet der hochdekorierte Genrespezialist Raymond Ley ("Eine mörderische Entscheidung") die entscheidenden Tage vor der Maga-Pleite nach. Mit Joachim Król als Bankberater oder Mala Emde ("Meine Tochter Anne Frank") als junge Online-Bankerin sind die Spielszenen prominent besetzt. Als Gesprächspartner des dokumentarischen Teils gaben viele Geschädigte, aber auch der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück, Karl Dannenbaum, Ex-Geschäftsführer von Lehman Deutschland und andere Schlüsselfiguren der Krise Auskunft.

Raymond Leys Rückschau, die aus der Sicht einer Frankfurter Sparkasse, ihrer Berater und Kunden erzählt wird, leidet darunter, dass kaum ein anderes globales Ereignis des letzten Jahrzehnts filmisch so intensiv aufbereitet wurde wie die Finanzkrise. Neben großen amerikanischen Produktionen wie "Der große Crash – Margin Call" (2011) oder "The Big Short" (2015) sah man auch überzeugende Produktionen, die das Geschehen aus deutscher Sicht schildern: den Dokumentarfilm "Master of the Universe" (2013), das ZDF-Fernsehspiel "Der Bankraub" (2016, ebenfalls mit Joachim Król) und zuletzt – sehr eindrucksvoll, wenn auch nach der Bankenkrise spielend, die Miniserie "Bad Banks" (ARTE/ZDF).

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Mit Fug und Recht darf man behaupten: Das Thema wurde aus unterschiedlichsten Blickwinkeln aufgearbeitet. Auch die Überzeugung, dass sich seitdem wenig geändert hat, gehört fast schon zum Allgemeingut. Grimme-Preisträger Ley, dessen letztes Dokudrama "Tod einer Kadettin" 2017 im Ersten lief, war um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Tatsächlich fördern die von ihm inszenierten Spielszene und geführten Interviews diesmal erstaunlich wenig Neues zutage.

Ja, es war die menschliche Gier, die sowohl Banker als auch Kunden in abenteuerliche Geschäfte investieren ließ. Ja, es war absolut unverantwortlich, dies zu tun. Und ja, es kann jederzeit wieder passieren. Nur – ob man all das, was man schon wiederholt und besser gesehen hat, sich noch ein weiteres Mal antun will?

Raymond Ley, einer der besten deutschen Dokumentarfilmer, hat es diesmal verpasst, sein Untersuchungsobjekt mit einem wirklich spannenden, neuen Ansatz in gewohnter Brillanz auszuleuchten.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Beliebt und etabliert: Joachim Król
Joachim Król
Lesermeinung

Top stars

Das beste aus dem magazin

Das „phaeno“ in Wolfsburg.
Reise

Wenn Architektur eine Stadt verändert

Viele Museen sind von außen genauso imposant wie von innen. Ein gutes Beispiel ist das Guggenheim-Museum, das in Bilbao zu einem wirtschaftlichen Boom geführt hat. Doch nicht nur die nordspanische Stadt profitiert vom „Bilbao-Effekt“.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Gesundheit

Demenz verhindern – durch die richtige Prävention

Die Diagnose Demenz ist ein Schock für Betroffene. Doch mindestens ein Drittel aller Fälle könnte verhindert werden – mit der richtigen Prävention. Dr. Julia Fischer gibt in der Arzt-Kolumne Informationen und Ratschläge zum Thema.
Harald Lesch im Interview.
HALLO!

Harald Lesch: "Ein kapitalistisches Weltbild hingegen gefährdet unsere Lebensbedingungen"

Harald Lesch bringt seit Jahren dem TV-Publikum unsere faszinierende Welt und wissenschaftliche Erkenntnisse näher. Im Interview spricht der Astrophysiker unter anderem über kommende Generationen, seine Lehrtätigkeit in München und wie Religion und Wissenschaft für ihn zusammenpassen.
Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.