Der Gotthardpass, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas, hat von jeher die Menschen herausgefordert. Der Film zeichnet Geschichte und Gegenwart des Gotthard nach.
Wer denkt heute noch an die Pioniere des Tunnelbaus unter dem Gotthard, eine der wichtigsten Nord-Südverbindungen durch die Alpen? Der Tunnel löste die gefährliche Passstrecke für den Lastentransport weitgehend ab. 177 Männer starben bis 1880 beim Bau, unter ihnen auch der leitende Ingenieur Louis Favre. Meter um Meter kämpften sich damals die Arbeiter vor, immer wieder von Steinschlägen und Krankheiten bedroht. Sechs Millionen Fahrzeuge passieren heute den 1980 fertiggestellten Autotunnel im Jahr. – Die Dokumentation "Mythos Gotthard – Pass der Pioniere" von Verena Schönauer (SWR, Erstsendung) rekonstruiert die Geschichte des Passes vom schmalen Postkutschenpfad bis hin zur modernen Straßenstrecke und den Tunnels von heute.
Indessen stellt die Klimaerwärmung die Menschen am Gotthard vor große Probleme. Es gilt, die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels, etwa gefährliche Bergstürze, vorherzusagen. Im Film kommen daher Geologen und Klimaforscher mit ihren Expertisen zu Wort. Das Faszinosum des Gotthard, seiner Natureinsamkeit und Gefährdung, definiert jedoch der Schweizer Fotograf und Soziologe Jean Odermatt am eindrucksvollsten: "Es ist wie mit der Liebe auch. Es ist eine Auseinandersetzung mit sich selbst."