Tatort
28.10.2018 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Viele Spuren, die ins Leere laufen. Die Kommissarin vom Dienst Helen Reinders (Camilla Renschke) und Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen) versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren.
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Eine stark traumatisierte Zeugin (Lilly Menke) kann Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen) nur den verstörenden Hinweis "Vampir" liefern.
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Anhand der Tonaufnahme des eingegangenen Notrufs versuchen die Hauptkommissare den Tathergang zu rekonstruieren. (v.l.: Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen), Polizeitechniker (Thomas Ziesch), Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel))
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Rechtsmediziner Dr. Katzmann (Matthias Brenner)
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Hauptkommissaren Inga Lürsen (Sabine Postel)
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Wolf Harding (Cornelius Obonya) und seine Tochter Nora (Lilith Stangenberg) leben zurückgezogen und haben kaum Kontakt zu anderen Menschen.
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Anna Welter (Lilly Menke) wird Zeugin eines Mordes.
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Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) recherchiert nach Fällen, bei denen Bissverletzungen eine Rolle gespielt haben.
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Nora Harding (Lilith Stangenberg) und ihr Vater Wolf (Cornelius Obonya).
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Nach dem Mord an ihrer Freundin steht Anna Welter unter Schock. (v.l.: Anna Welter (Lilly Menke), Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen), Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel))
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Opfer an den Folgen starker Bissverletzungen gestorben ist. (v.l.: Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen), Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel), Rechtsmediziner Dr. Katzmann (Matthias Brenner))
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Ein Notruf ist bei der Polizei eingegangen. Die Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) suchen im Park nach Spuren.
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Unzertrennlich und aufeinander angewiesen: Nora (Lilith Stangenberg) und ihr Vater Wolf Harding (Cornelius Obonya).
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Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel)
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Unerwarteter Besuch im Präsidium: Professor Syberberg. (v.l.: Professor Syberberg (Stephan Bissmeier), Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel), Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen))
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Wolf Harding (Cornelius Obonya) ist krank und auf die Hilfe seiner Tochter Nora (Lilith Stangenberg) angewiesen.
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Die Bremer Hauptkommissare Inga Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) rekonstruieren mit der Kommissarin vom Dienst, Helen Reinders (Camilla Renschke), den Fall.
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Hauptkommissar Stedefreund (Oliver Mommsen)
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Nora Harding (Lilith Stangenberg) verlässt nur selten das Haus.
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Tatort
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Gibt es Vampire wirklich?

Von Eric Leimann

Die Hommage Philip Kochs ("Picco") an das klassische Vampir- und Gruselkino gelingt: Selten wirkte das nüchterne Bremer Revier so angeschlagen und ausgeblutet wie hier.

Ihr vorletzter Fall führt die Bremer Ermittler Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) ins dunkle Herz des Mythischen. Eine junge Frau wurde nachts im Park zerfleischt. Ihre tödlichen Bisswunden am Hals stammen offenbar von einem Menschen. Hat die junge Nora Harding (Lilith Stangenberg) etwas damit zu tun, die zurückgezogen mit ihrem kranken Vater (Cornelius Obonya) lebt, sich Rinderblut schicken lässt und nur in der Dunkelheit nach draußen tritt? Drehbuchautor und Regisseur Philip Koch ("Picco") zauberte mit dem "Tatort: Blut" einen Fall, der dem klassischen Grusel- und Angstkino huldigt. Vor allem Oliver Mommsen darf sich diesmal auszeichnen. Nach einer Bissattacke entdeckt Stefreund einen seltsamen Transformationsprozess – an sich selbst.

Dass "Blut" aus Herzenslust mit Genrevorbildern spielt, erfährt der Zuschauer gleich in der Eröffnungssequenz. Da schauen drei Freundinnen einen arg splatterigen Gruselfilm. "Mann, ist das mies. Wer zum Teufel schaut sich so was noch an?", langweilt man sich, als eine Krummsäbelhand effektvoll durch die Zimmertür piekst und ihr schreiendes Opfer würgt. Natürlich wird den drei Girlfriends die lässige Distanz bald ausgetrieben. Niemand zweifelt ungestraft am übersinnlich Bösen – zumindest nicht im Gruselfilm.

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Dass der vielfach preisgekrönte Filmemacher Philip Koch – das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Holger Joos ("Tatort: Freies Land") – ausgerechnet den Bremer Ermittlern einen solchen Film in die bald abgewickelte Dienststube zaubert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Kaum eine TV-Kommissarin ist spröder und nüchterner als die alteingesessene Inga Lürsen. Fast zwangsläufig kommt ihr in diesem "Tatort" die Rolle einer zweifelnden Beobachterin zu. Diese wird sie mit einem eher konservativen ARD-Publikum teilen, das kopfschüttelnd oder schimpfend vor diesem Krimi sitzen dürfte, während es – wie die drei Freundinnen der Eingangssequenz – über den Film lästert.

Wie viel besser, natürlich nur aus künstlerischer Sicht, hat es da Oliver Mommsen als Stedefreund getroffen. Ihm kommt der fleischige Part des Plots zu. Selten durfte der Schauspieler so viel Angst und Pein spielen. Seine Figur steht stellvertretend für all jene der Logik Verhafteten, denen die mögliche Existenz des Übersinnlichen zumindest ab und zu einen Schauer über den Rücken jagt.

Ein Coup des Bremer Genre-"Tatorts" ist natürlich die Verpflichtung der Berliner Ausnahme-Schauspielerin Lilith Stangenberg. Bereits in Nicolette Krebitz' 2016 für sieben Deutsche Filmpreise nominiertem "Wild" spielte die 30-Jährige eine Frau, die sich einen Wolf fängt und mit ihm gemeinsam in ihrer Plattenbauwohnung "verwildert". Das verstörende, gleichwohl inspirierende Drama war einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre. Und Stangenbergs Rolle darin weist durchaus Bezüge zu ihrer Episodenhauptrolle im "Tatort" auf. Natürlich darf an dieser Stelle nicht verraten werden, wie Philip Kochs zitatreiche Huldigung an Filme wie "Nosferatu" und andere Vampirklassiker ausgeht. Nur soviel: Annette Strelow, Fiction-Chefin bei Radio Bremen, sagt über den neusten "Tatort" ihres Hauses, er sei kein Experiment. Heißt das, dass es Vampire wirklich gibt?


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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