14.06.2021 Freizeit

Die neue Wanderlust

Von Marcus Italiani
Wandern liegt voll im Trend.
Wandern liegt voll im Trend. Fotoquelle: Getty Images / deimagine

Wenn das vergangene Jahr ein Gutes hatte, dann ist es die Tatsache, dass ein großer Teil von uns erlebte, dass Erholung nicht an weite Entfernungen gebunden ist.

So erwanderten viele Urlauber bereits 2020 faszinierende Regionen wie den Schwarzwald, die Alpen, den Thüringer Wald, das friesische Wangerland oder das Bergische Land in Nordrhein-Westfalen. Dabei gewannen sie Eindrücke über Flora und Fauna und ließen nebenbei auch mal entspannt die Seele baumeln. Doch Wandern ist natürlich nicht gleich Wandern. Lange Strecken fallen oft unter die Rubrik Sport und werden auch schon mal in der jeweils gültigen Corona-Schutzverordnung geregelt, vor allem, wenn man in größeren Gruppen wandert. Hier sollte man immer auf die aktuellen Verfügungen achten, die man unter anderem auf der Website des Sauerländischen Gebirgsvereins oder der lokalen Tourismusbehörde findet.

Grundsätzlich liegt Wandern voll im Trend. Nicht umsonst waren die Fortbildungs-Seminare des Deutschen Wanderverbandes (DWV) zum Thema "Wandern für Weltentdecker – Mit Kindern und Familien unterwegs" im vergangenen Jahr der große Renner. Dazu passt das Ergebnis einer "Branchenbefragung zum Wandertourismus" des DWV: "Während der Corona-Pandemie ließ sich im gesamten Jahr 2020 eine erhöhte, teils sogar sehr intensive Nutzung der Wanderwege feststellen. Dies zeigte sich nicht nur während, sondern auch nach dem 1. Lockdown", liest man dort.

Diesem Trend versucht der Verband Rechnung zu tragen und vor allem neue Wanderfreunde möglichst optimal auf den Urlaub vorzubereiten. "Vor Ort sollte man sich bei den lokalen Tourismusorganisationen über das Wanderangebot informieren und Touren wählen, die dem individuellen Niveau entsprechen. Vor allem Familien mit Kindern sollten sich streckenmäßig nicht übernehmen", rät Erik Neumeyer, stellvertretender Geschäftsführer des DWV. Regionale Websites informieren zudem über Wanderwege und Corona-Regeln. Neumeyer: "Es gibt Wanderangebote von Rügen bis zum Schwarzwald und darüber hinaus. Menschen, die einen Wanderurlaub planen, tun gut daran, klassische Wanderkarten zu nutzen, da sie damit ein ganzes Strecken-Netz überblicken können, was auf einer App oft nicht geht."

Dazu bietet der DWV sogar ein Video-Tutorial zum richtigen Kartenlesen auf www.wanderbares-deutschland.de an. Dort findet man auch jede Menge interessante Informationen zu Wandertouren, Corona-Infos oder Wandern mit Hund.

Einen kleinen Tipp hat Experte Neumeyer aber noch für alle Wanderer: "Wählen Sie nicht die ersten drei Touren, die Ihnen die Suchmaschine anzeigt, denn die sind mit Sicherheit überlaufen. Stellen Sie sich mit einer Wanderkarte ihre Tour zusammen und bleiben Sie auf markierten Wanderwegen. Denn die sind mit dem Naturschutz und dem jeweiligen Eigentümer abgestimmt und garantiert begehbar."

DAS SOLLTE IMMER MIT

Wanderschuhe Wanderschuhe sollten bequem passen, also am besten schon bei der ersten Anprobe die Wandersocken überziehen. Zudem sollten sie eng schnürbar sein und über eine taugliche Sohle verfügen.

passende Kleidung Atmungsaktiv, bequem und für jedes Wetter geeignet: So sollte die perfekte Wanderkleidung beschaffen sein.

Wanderrucksack Der Wanderrucksack sollte nicht zu schwer sein und das Gewicht gleichmäßig auf den Körper verteilen. Seine Oberfläche sollte wasserabweisend, seine Träger gepolstert sein. Ein Hüftgurt fängt einen Großteil des Gewichts ab.

Regenjacke Niemand kann garantieren, dass die Sonne während der Wanderung scheint. Daher ist eine gute Hardshell-Jacke, die Wasser abweist, aber atmungsaktiv ist, die beste Wahl.

Wandersocken Dank atmungsaktiver und feuchtigkeitsleitender Materialien wird das Risiko der Blasenbildung minimiert. Zudem sollten die Socken optimal passen, damit sich keine Falten bilden.

Kopfbedeckung Hut, Cap oder Kopftuch: Wer sich im Sommer viel an der frischen Luft bewegt, tut gut daran, seinen Kopf auf Dauer vor zu viel Sonneneinstrahlung zu schützen.

Verpflegung Natürlich freuen sich viele Wanderer auf die Rast im Wanderlokal. Aber abgesehen von pandemiebedingten Einschränkungen gibt es eben auch nicht immer und überall Verpflegungsstationen. Daher sollte man immer genug Wasser dabeihaben sowie den einen oder anderen haltbaren Energielieferanten.

Erste-Hilfe-Set Kleine Verletzungen wie Schürfwunden oder verknackste Knöchel können immer mal wieder vorkommen. Daher macht das Mitführen eines Erste-Hilfe-Sets mit Verbandszeug, Pflastern und Kühlpacks definitiv Sinn.

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