07.06.2016 Reise

Paris jenseits der Touristenmassen

Künstlerviertel auf dem Hügel: Neben Streetart können Besucher auf dem Markt frische Waren kaufen.
Künstlerviertel auf dem Hügel: Neben Streetart können Besucher auf dem Markt frische Waren kaufen. Fotoquelle: EQRoy / Shutterstock.com

Wer das Stadtzentrum hinter sich lässt, kann viel entdecken. Ein Spaziergang durchs Künstler- und Bienenviertel.

Ganz Frankreich ist im EM-Fieber. Wer sich aus Deutschland ein Spiel der Europameisterschaft live anschauen will, der ist schnell im Nachbarland. Und Paris ist nicht nur für Fußballfans eine Reise wert. prisma hat sich auf Pfade begeben, die abseits von Eiffelturm, Louvre und Co. liegen. Nicht mitten in Paris, aber dafür mitten im Leben der Pariser.

Entspannt reisen Touristen mit dem Thalys ab dem Kölner Hauptbahnhof an. Nach rund vier Stunden fährt der rote Zug im Gare du Nord im Zentrum der Stadt ein (mehr zum Thalys lesen Sie im Kasten rechts). Mit der Metrolinie 5 (Ausstieg an der Station Place d'Italie) geht es direkt weiter in den Süden, ins Viertel "La Butte aux Cailles". Der Stadtteil, der auf einem Hügel ("Butte") liegt, war im 19. Jahrhundert ein eigenes Dorf. Heute sind die malerischen Gassen ein Hotspot für Straßenkünstler. Auf dem zentralen Boulevard Auguste Blanqui ist donnerstags, freitags und sonntags Marktzeit – jeweils von 7 bis 14 Uhr. Von Fisch über Käse bis hin zu Schmuck verkaufen lokale Händler entlang der Hauptstraße ihre Waren. Über die Rue Gérard geht es mitten ins Herz des Künstlerviertels.

Wer durch die kleinen Kopfsteinpflaster- Gassen schlendert, bemerkt schnell die erste Streetart. An Regenrinnen haben Künstler selbstgehäkelte Blumentöpfe mit Kakteengewächsen angebracht. Andere Werke sind nicht zu übersehen: An Mauern befinden sich bunte Graffitis, die allerdings nichts mit den "Schmierereien" an so manchen deutschen Hausfassaden zu tun haben. "Viele Künstler transportieren eine politische Nachricht", sagt Marion Prouteau, die Führungen durch das Viertel anbietet (www.robertpink.com).

Honig von Pariser Bienen

Für eine Pause bietet sich während des Stadtteilspaziergangs das Restaurant Chez Gladines (Rue des Cinq Diamants) an. Eine Institution in Paris. Die Bewohner des Viertels – und auch viele Künstler – trinken dort ihren Kaffee.

Ein außergewöhnliches Souvenir findet sich nur wenige Meter entfernt im Honig-Laden "Les Essaims" (Rue de la Butte aux Cailles). Was niemand ahnt: Rund 12 Millionen Bienen leben in Paris. Auf den Dächern haben zahlreiche Einwohner Bienenkästen angelegt. In dem kleinen Geschäft wird der Honig verkauft.

Wer direkt in der Nähe des Viertels wohnen möchte: Das Hotel Henriette bietet 32 liebevoll eingerichtete Zimmer. Gefrühstückt wird im kleinen Innenhof unter Rosenranken.

Das könnte Sie auch interessieren