07.07.2020 ReiseLaune

Fünf Dinge über die Sächsische Schweiz, die Sie noch nicht wussten

Die Festung Königstein erhebt sich auf dem Plateau des gleichnamigen Tafelberges etwa 240 Meter über die Elbe.
Die Festung Königstein erhebt sich auf dem Plateau des gleichnamigen Tafelberges etwa 240 Meter über die Elbe. Fotoquelle: WikimediaImages/Pixabay

Relikte aus der letzten Eiszeit, ein inspirierendes Nebelmeer oder auch eine uneinnehmbare Festung: In der Sächsischen Schweiz gibt es vieles zu Entdecken und zu Erleben. prisma und der Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V. stellen fünf Dinge vor, die Sie vielleicht noch nicht über die Sächsische Schweiz wussten.

Der einzige Felsennationalpark in Deutschland

Es gibt 16 verschiedene Nationalparks in Deutschland, darunter dichte Märchenwälder, idyllische Flusslandschaften, friedvolle Seengebiete, stürmische Küsten. Doch nur ein Nationalpark ist ganz und gar dem Fels und seinen verschiedenen Lebensräumen gewidmet: Der Nationalpark Sächsische Schweiz. In den kühlen Schluchten findet man botanische Raritäten, wie das Zweiblütige Veilchen, ein Relikt der letzten Eiszeit, und in sonnigen Höhen baut das schnellste Tier der Erde seine Horste: der Wanderfalke. Mit seinen 9350 Hektar ist der Nationalpark Sächsische Schweiz übrigens auch einer der kleinsten Nationalparke der Bundesrepublik.

Inspirierendes Nebelmeer

Caspar David Friedrichs "Wanderer über dem Nebelmeer" gilt als das bekannteste Gemälde der Deutschen Romantik. Bis heute ist ungeklärt, wer der elegante Wanderer ist, den der Künstler in Betrachtung der Landschaft verewigte: Ist es der Maler selbst oder der von ihm verehrte Johann Wolfgang von Goethe oder ein im Kampf gegen Napoleon gefallener Soldat? Unstrittig ist, was zu der geheimnisvoll nebligen Landschaft inspirierte: die Sächsische Schweiz. Friedrich lebte zu der Zeit in Dresden und skizzierte immer wieder die kuriosen Felsformationen des Elbsandsteingebirges. Daraus komponierte er später sein Meisterwerk. Der "Wanderer über dem Nebelmeer" ist heute in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.

Geburtsort des Klettersports

Vor etwa 160 Jahren erklommen Turner in der Sächsischen Schweiz erstmals einen Felsen aus rein sportlichen Motiven. Es war die Geburtsstunde des Klettersports. Die Kletterpioniere waren fünf Turner aus dem malerischen Örtchen Schandau (heute Bad Schandau), die mit ihrem Wagemut Klettergeschichte geschrieben haben: Tischlermeister Gustav Tröger, Sattlermeister August Hering, Expedient Ernst Fischer, Maurer Johannes Wähnert und Tischler Heinrich Frenzel. Ihre Sehnsucht galt dem Gipfel des benachbarten Falkensteins, damals in schier unerreichbaren 80 Metern Höhe. Mitten im Winter, am 31. Januar 1864, begannen die Sportler das kühne Unterfangen, ihn zu bezwingen. Nach mehrmaligen Versuchen glückte es am 6. März. Später eroberte die neue Sportart die Welt.

Die echte Wolfsschlucht

Auch in der Musik hat die Sächsische Schweiz als Muse ihre Spuren hinterlassen. Die Wolfsschluchtszene ist der dramatische Höhepunkt von Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz". Mitten in der Nacht geht in einem abgelegenen Felskessel ein gleichermaßen verzweifelter wie ambitionierter Jungjäger einen Pakt mit dem Teufel ein. Magische, hier gegossene Kugeln, sollen ihm helfen, nicht nur den Schützenwettbewerb, sondern auch das Herz der Angebeteten zu gewinnen. Die Idee für die Szene hatte Johann Friedrich Kind, der das Libretto für den Freischütz schrieb, wahrscheinlich in der Sächsischen Schweiz. Vermutlich ganz in der Nähe der "Felsenbühne Rathen". In Europas schönstem Naturtheater steht "Der Freischütz" bis heute jährlich auf dem Spielplan.

Uneinnehmbare Festung

Die Festung Königstein ist eine imposante Erscheinung. Das monumentale Bauwerk erhebt sich auf dem Plateau des gleichnamigen Tafelberges etwa 240 Meter über die Elbe. Über Jahrhunderte war es der vermutlich sicherste Ort in ganz Sachsen. Mehrere Meter dicke und teilweise bis 40 Meter hohe Mauern, gewaltige Fallgitter, gigantische Kanonen und ein ausgeklügeltes, immer wieder modernisiertes Verteidigungssystem schreckten jeden Angreifer ab. Es wurde nie auch nur der Versuch gemacht, dieses Bollwerk zu erobern. Die Festung Königstein galt als uneinnehmbar. Erst mit Aufkommen des Luftkrieges verlor die Festung ihre Funktion. Heute ist sie ein faszinierendes Museum mit über 50 bis zu 400 Jahre alten Baudenkmalen und mehreren spannenden Ausstellungen.

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