Was sehnen wir den Sommer und die damit verbundenen Ferien doch herbei. Endlich weg, Tapetenwechsel, mal etwas anderes sehen. Aber ist das angesichts der aktuellen Lage überhaupt möglich?
Mit Sicherheit muss man Kompromisse eingehen, wenn man sich an die Urlaubsplanung mit der gesamten Familie setzt. Viele planen vermutlich einen Urlaub in Deutschland. Und das auch möglicherweise eher im Ferienhaus oder als Heimschläfer, der sich mit Tagesausflügen erfreut. Das alles kann wunderschön sein, wenn man es vernünftig plant. Denn Deutschland hat eigentlich fast alles zu bieten: Berge, Meer, Wälder, Seen, bezaubernde Landschaften. Zu diesem Schluss kommen auch die Tourismus-Experten des ADAC, die jüngst "Die 16 schönsten Orte Deutschlands" gekürt haben.
Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer Radtour durch die farbenprächtige Wunderwelt der Lüneburger Heide in Niedersachsen? Wenn zwischen Juni und September die blühende Heide in ein sanftes Lila getaucht wird, die Schnucken dort weiden und man die ganze Pracht der Natur erfasst, die einen umgibt, dann stellt sich umgehend Urlaubsfeeling ein. Lüneburg oder Celle liegen in der näheren Umgebung. Der nahe Heidepark Soltau bietet über 40 Attraktionen und Shows und ist seit Mai wieder geöffnet.
Im hessischen Kassel wartet der "größte Bergpark Europas" auf Besucher. Von hier aus hat man einen phänomenalen Panorama-Blick auf Kassel. Das beeindruckt Groß und Klein. Allerdings muss man gut zu Fuß sein, denn nur so ist der Bergpark erlebbar. Schloss Wilhelmshöhe und die Ruine des Lustschlosses Löwenburg können in Normalzeiten im Bergpark besichtigt werden, sind aktuell pandemiebedingt allerdings noch geschlossen (mehr Infos hier).
Ebenfalls in Niedersachsen befindet sich das vom "Teufelsmoor umgebene" Künstlerdorf Worpswede. Gästeführerin Kathrin Widhalm berichtet: "In Worpswede kann man mit der gesamten Familie Natur, Kunst und Kultur in Hülle und Fülle erleben. Ob Kanufahrt, Radtour, Moorwanderung, Spielplatz- oder Museumsbesuch nach Voranmeldung: Unter Beachtung der geltenden Auflagen ist vieles schon wieder möglich."
Aber auch in Sachen Strandurlaub müssen Deutschland-Urlauber nicht zurückstecken. Heiligendamm in Mecklenburg-Vorpommern wird nicht umsonst die "Weiße Stadt am Meer" genannt. Die edlen klassizistischen Häuser an der Promenade und der lange Strand sind ein Genuss für alle Sinne. Die Tourismus-Experten des ADAC raten Familien zu einer Fahrt mit der Schmalspur-Bäderbahn Molli, die Heiligendamm mit Bad Doberan und Kühlungsborn verbindet.
Wer es gerne monumental mag, der sollte einen Abstecher in den Süden unternehmen. Etwa zur 700 Meter langen und vom Wildbach Partnach teilweise über 80 Meter tief eingeschnittenen Klamm nahe Garmisch-Partenkirchen. Der ADAC urteilt: „Der Weg durch die Klamm, vorbei an wilden Wasserfä llen, Stromschnellen und Gumpen, ist bedingt auch für Familien. Die Mitnahme von Kinderwagen und Rollstühlen ist aber nicht möglich."
In NRW gibt es nicht nur viele Industriedenkmäler im Ruhrgebiet zu bestaunen, sondern auch wunderschöne Wanderregionen, alte Mühlen, große Seen oder Spuren der Römer am Rhein. Und das Beste: Rheinland, Bergisches Land und Ruhrgebiet liegen so eng beieinander, dass man vieles kombinieren kann.
Buchung: Bei der Reisebuchung sollten die Stornierungsmöglichkeiten genau geprüft werden. Bei Pauschalurlaub werden oft Flex-Tarife angeboten, die eine späte Umbuchung möglich machen.
Ziele: Vor der Reise sollte man sich über die Regelungen am Zielort informieren. Bei Auslandsreisen informiert das Auswärtige Amt, www.auswaertiges-amt.de, wer in Deutschland verreist, sollte sich an den Touristenverband vor Ort wenden.