12.09.2015 Schreiben

Briefe von Hand kommen von Herzen

Etwas für die Ewigkeit: handgeschriebene Briefe.
Etwas für die Ewigkeit: handgeschriebene Briefe. Fotoquelle: ViennaFrame/Fotolia

Mal ehrlich, wann haben Sie Ihren letzten Liebesbrief geschrieben? Nein, nicht so einen, der vornehmlich aus Emojis oder Emotikons besteht, sondern einen in echt! Darunter verstehen wir: a) alles handgeschrieben, b) das Innerste nach außen kehrend, c) ein Papier, das die Zärtlichkeit des Absenders in sich birgt, d) fein ausgemalte Anschriften und Anreden: "Liebste ..."

Im Zeitalter der Digitalität sind persönliche Schreiben, die nicht elektronisch gesendet werden, aus der Mode geraten. Muss man sich Sorgen um das Fortbestehen des Briefschreibens machen?

An finnischen Schulen, das sind die, die bei Pisa-Studien am besten abschneiden, wird gerade das Schreiben per Hand abgeschafft. Doch auch älteren Leuten, nicht nur in Finnland, fehlt oft die Geduld zum Handgeschriebenen. Oder die Fingerfertigkeit: Wer selten schreibt, dem liegt der Füller schwer in der Hand.

Andererseits macht das digitale Einerlei den Brief unverwechselbar und wertvoll. Warten wir’s ab: In ein paar Jahren ist es wieder chic, Gedanken und Gefühle händisch in Worte zu gießen und sich briefschreibend vom digitalen Pöbel zu unterscheiden. Ob es dann noch Briefkästen zum Einwerfen gibt?