27.05.2024 Neue Bücher, die Freude machen. Die Buchtipps der Redaktion

Für Sie gelesen

Von arr, ch, ff

Die Buchtipps der Redaktion hat für euch wieder einige interessante Buch-Neuerscheinungen unter die Lupe genommen. Hier stellen wir euch vier lesenswerte Bücher vor. 

Harter Psücharter

Konrad und Paul, das ungleiche Knollennasen-Paar aus der Zeichenfeder von Ralf König, begeistert die Fans schon seit vielen Jahren. Am 7. Juni erscheint bei Egmont Comic Collection der neueste Band mit Geschichten, die wieder alltägliche und ganz und gar nicht alltägliche Szenen der beiden zeigen. Entstanden sind viele der Daily-Strips in der Zeit der Corona-Pandemie, während der König seine Fans im Internet auf diese Weise mit einer regelmäßigen Dosis Humor versorgte. Unter anderem geht es in „Harter Psücharter“ um Bärentreffen und Bartpflegeprodukte, um Psychoanalyse und das Älterwerden, um Schönheits-OPs und nicht-binäre Personen – immer mit viel Humor und mit teils absurden Wendungen erzählt, immer aber auch mit viel Liebe für die Figuren, trotz oder gerade wegen ihrer Unzulänglichkeiten. Wer die Comics von Ralf König liest, darf explizite Bilder und Texte nicht scheuen. Dahinter finden sich spannende Einblicke in die vielfältige queere Szene und natürlich jede Menge großartig gezeichnete Bilder mit ganz viel Witz. 

"Harter Psücharter" von Ralf König, Egmont Comic Collection, 288 Seiten, 29 Euro ISBN: 978-3-7704-0899-3 erscheint am 7. Juni

Geheimnis der Rückkehr

Es gibt nicht (mehr) viele seiner Art, und leider erst recht nicht hierzulande: Jene weltgewandten, vielgereisten Literaten, die in der realen Welt ebenso wie in der der Geistesgrößen und ihrer Werke zu Hause sind – und uns an ihrem Wissen und Erfahrungsschatz auf hohem schriftstellerischen Niveau teilhaben lassen. Einer von ihnen ist Stephan Wackwitz. Er entschied sich Anfang der 90er-Jahre gegen das gesicherte Dasein als Gymnasiallehrer im Schwäbischen und für eine Lehrtätigkeit im Ausland. Mehr als ein Vierteljahrhundert hat er außerhalb von Deutschland an allen möglichen Orten der Welt verbracht, von London über New York, Krakau, Minsk, Tiflis bis Tokio. Selbst sagt er heute von sich: „Meine Lebensreisen waren intellektueller Abenteuerroman und Lehrjahre des Herzens zugleich.“ Nun hat er seine Erfahrungen in dem Buch „Das Geheimnis der Rückkehr – Sieben Weltreisen“ vorgelegt. Es ist ein fesselnder Bericht über Begegnungen mit Menschen, Büchern und Ideen geworden. Besser kann essayistisch-autobiographisches Schreiben nicht sein. Für den Leser ist jede Seite des Buches ein persönlicher Gewinn.

"Geheimnis der Rückkehr" von Stephan Wackwitz, S.Fischer, 365 Seiten, 25 Euro ISBN: 978-3-10-397562-8

Ein Schätzchen war ich nie

Generationen von Zuschauern haben ihre Filme und Serien gesehen, haben mit ihr gelacht, geweint, mitgefiebert, und irgendwie steht Uschi Glas stellvertretend für die „gute, alte Zeit“, an die sich viele gerne erinnern. Dabei war die gebürtige Bayerin nie nur das „Schätzchen“, als das sie damals im gleichnamigen Film den Durchbruch schaffte. Und so hat sie ihre Autobiografie auch passenderweise mit „Ein Schätzchen war ich nie“ betitelt. Darin erzählt sie unterhaltsam von ihrer nicht immer einfachen Kindheit und Jugend, ihrem Weg ins Filmgeschäft, berichtet von Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten, engen Freundschaften mit Kollegen und auch von Rückschlägen und dem Älterwerden. Dabei ist ihr eine kluge und differenzierte Autobiografie gelungen.

"Ein Schätzchen war ich nie" von Uschi Glas, Mosaik Verlag, 224 Seiten, 24 Euro ISBN: 978-3-442-39431-9

Making it so. Mein Leben

Er ist Captain Jean-Luc Picard und Professor Charles Xavier, ebenso wie er bereits zahlreiche Figuren aus den Werken Shakespeares verkörpert hat: Sir Patrick Stewart. In seiner Autobiografie gewährt er den Lesern intime Einblicke in sein Leben und seine jahrzehntelange Karriere. So geht es in den Anekdoten etwa direkt um den Tag seiner Geburt 1940, als die Hebamme im Kino saß, während seine Mutter schon in den Wehen lag – eine frühe Verbindung zum Film, gewissermaßen. Der Autor schont sich nicht, er berichtet von den schwierigen Zeiten in seinem Leben, zum Beispiel von der Scheidung von seiner ersten Frau Sheila, genauso wie von vielen Höhepunkten. Nicht umsonst trägt das Werk zudem den Titel „Making it so“, angelehnt an den typischen Spruch „Make it so“ seiner Rolle JeanLuc Picard in Star Trek: Auch rund um die bekannte Science-Fiction-Serie erzählt der Schauspieler allerlei Geschichten, etwa von den viel zu engen Uniformen. Außerdem erfahren die Leser, welches Ende er sich für die Serie „Star Trek: Picard“ gewünscht hätte. Lesenswert!

"Making it so. Mein Leben" von Patrick Stewart, Riva Verlag, 480 Seiten, 24 Euro ISBN: 978-3-7423-2666-9

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