15.05.2023 Neue Moderatorin der Kult-Show

Frag doch mal die Maus: „Kinder fragen einfach drauf los“

Von Sarah Hegemann
Esther Sedlazcek freut sich auf ihre neue Moderationsaufgabe.
Esther Sedlazcek freut sich auf ihre neue Moderationsaufgabe. Fotoquelle: WDR/Ben Knabe/Trickstudio Lutterbeck

Esther Sedlaczek übernimmt die Moderation der WDR/ARD-Familienshow „Frag doch mal die Maus“. prisma hat mit ihr über die neue Aufgabe gesprochen.

Sie waren 2022 noch selbst zu Gast bei „Frag doch mal die Maus“, jetzt moderieren Sie die Show. Wie kam es zu dem Seitenwechsel?

Die Aufzeichnung war vergangenes Jahr Ende März. Damals war meine neue Aufgabe noch kein Thema. Als ich dann vom WDR gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, die Moderation zu übernehmen, war ich ziemlich überrascht. Aber ich bin ein großer Familienmensch und fand die Idee sehr schön, Gastgeberin dieser großen Familienshow zu sein. Die Arbeit mit Kindern ist halt ganz anders als das, was ich sonst mache. Mit Kindern ist nichts planbar, sie sind einfach total authentisch. Es gab zunächst eine Probesendung, damit der WDR und ich herausfinden konnten, ob’s für uns beide passt. Als dann nach der Sendung der Anruf kam, ob ich den Job machen würde, war das ein tolles Gefühl.

Inwiefern unterscheidet sich die Show von Ihren sonstigen Moderationstätigkeiten?

Es ist eine sehr lange Sendestrecke. Die Sportschau nimmt zwar auch zwei Stunden in Anspruch, aber bei „Frag doch mal die Maus“ sind es 180 Minuten Sendezeit und die Aufzeichnung ist noch länger. In der Show gibt es viele Experimente. Durchgeführt werden sie von den Maus-Experten, aber ich moderiere sie an. Statt einem Interviewpartner habe ich gleich sechs Panel-Gäste und eben ganz viele Kinder um mich herum. Ich bin also ständig am Quatschen und Interagieren. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit der Redaktion ganz besonders. Ich stehe mit ihr in einem regen Austausch und es beeindruckt mich, zu sehen, wie viel Liebe zum Detail in dem ganzen Maus-Kosmos steckt. Wie leidenschaftlich alle mit den verschiedenen Themen umgehen –das ist wirklich besonders. Für mich ist es eine große Ehre, ein Teil davon sein zu dürfen.

Was verbinden Sie persönlich mit der Maus? Oder haben Sie die „Sendung mit der Maus“ als Kind nicht geschaut?

Doch, na klar, es gibt genau drei Sendungen aus meiner Kindheit, an die ich mich noch gut erinnere. Den „Sandmann“ – die Melodie hat man einfach bis heute im Ohr. Die „Sesamstraße“. Und eben „Die Sendung mit der Maus“. Es ist wirklich beeindruckend, wie lange es die Maus schon gibt. Meine Tochter ist jetzt vier Jahre alt und damit eher im „Elefanten-Alter“, aber ich freue mich schon, wenn sie bald die Sendung schauen kann, die mich durch meine eigene Kindheit begleitet hat. 

Das heißt, mit der Maus kann sie aktuell noch nicht so viel anfangen?

Also, sie kennt sowohl die Maus als auch den Elefanten – beide liegen als Plüschtiere in ihrem Bett. Ab und zu lasse ich sie mit der „Elefanten-App“ auf meinem Smartphone spielen. Der Elefant spricht ja eher Kleinkinder an, während die Maus mehr etwas für Kinder im Grundschulalter ist.

Freuen Sie sich darauf, Ihren Kindern später Ihren „Maus-Auftritt“ zu zeigen?

Ich finde die Vorstellung total schön, die Sendung am 20. Mai mit meiner Tochter anzuschauen und ihr zu zeigen, was ihre Mutter da eigentlich so im Studio gemacht hat. Normalerweise schaue ich mir nie Aufzeichnungen von mir noch einmal an, aber das ist in dem Fall wirklich etwas Besonderes. Es wird auch das erste Mal sein, dass meine Tochter eine Sendung von mir schaut.

Es gibt zum Auftakt ja gleich auch eine Fußball-Frage vom elfjährigen Rudi. Ist Sport der Themenbereich, der Sie am meisten interessiert?

Es ist nicht so, dass ich mich nur für Sport-Fragen interessieren würde. Aber es ist tatsächlich sehr lustig, dass die Frage genau mein Metier trifft. Ich selbst habe mich noch nie gefragt, wie viele Kilometer ein Ball so während eines Spiels zurücklegt. Aber ich finde die Frage total interessant und bin auf die Antwort gespannt. Generell ist es spannend, auf was für Fragen Kinder so kommen. Mein Favorit aus der Vergangenheit ist zum Beispiel „Wieso sind Hunde nicht bunt?“ Eigentlich eine total simple Frage, die man sich als Erwachsener aber irgendwie nicht mehr stellt. Und eine Antwort hätte ich da auch nicht direkt parat.

Was würden Sie sagen: Traut man sich als Kind, mehr Fragen zu stellen als später als Erwachsener?

Ich glaube, als Erwachsener ist man mehr darauf getrimmt, derjenige zu sein, der die Antworten hat. Eine gewisse Neugierde sollte man sich auch im Alter bewahren, aber vielen kommt diese abhanden. Deshalb stellt man sich vielleicht ganz offensichtliche Fragen nicht oder es gibt eine Hemmschwelle, weil man vermeiden will, für dumm gehalten zu werden. Kinder sind da ganz unbefangen, das merke ich auch im Alltag als Mutter. Letztens fragte mich meine Tochter, woher Staub kommt. Ich stoße bei solchen Fragen schnell an meine Grenzen.

Wie gehen Sie mit solchen Fragen im Alltag um?

Ich finde, dass man da schon offen zugeben darf, dass man keine Antwort auf Lager hat. Kinder lassen aber nicht so schnell locker. Und das ist doch auch das Schöne: Dann kann man die Antwort gemeinsam herausfinden.

Welcher Frage würden Sie gerne mal auf den Grund gehen?

Ich merke sofort, wie bei dieser Frage mein „Erwachsenenkopf“ arbeitet: Welche Frage ist so besonders und einzigartig, dass man sie endlich mal stellen müsste? Bei uns geht’s aber um verrückte Rätsel des Alltags und da fällt mir auf Anhieb nichts ein. Zum Glück ist das bei Kindern anders: Sie fragen einfach drauf los. Und das ist auch das Tolle an der Sendung „Frag doch mal die Maus“ – diese Begegnung auf Augenhöhe mit vielen spannenden Fragen – und überraschenden Antworten, die auch bei Erwachsenen für große Aha-Momente sorgen.

„Frag doch mal die Maus“ – Samstag, 20. Mai, 20.15, ARD

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