08.12.2023 Interview mit Erkan und Stefan

"Forsthaus Rampensau Germany": Neues Reality-Format bei Joyn PLUS+

Von Julian Lorenz
Die beiden Comedians haben mit uns über ihre Teilnahme bei "Forsthaus Rampensau Germany" gesprochen.
Die beiden Comedians haben mit uns über ihre Teilnahme bei "Forsthaus Rampensau Germany" gesprochen. Fotoquelle: picture alliance / rtn - radio tele nord | rtn, patrick becher

Die erste Staffel von „Forsthaus Rampensau Germany“ ist ab 8. Dezember zu sehen. Mit dabei sind John Friedmann und Florian Simbeck, vielen besser bekannt als „Erkan und Stefan“.

Warum habt ihr beiden euch entscheiden, bei „Forsthaus Rampensau Germany“ mitzumachen?

John: Wir fanden es direkt gut, dass wir bei dieser Show als Team mitmachen konnten. Ich war am Anfang aber trotzdem ein bisschen skeptisch.

Florian: Stimmt, John war ziemlich skeptisch, aber ich hatte irgendwie Bock darauf. Ich war immer schon neugierig, was solche Formate anging. Mein Problem war, dass ich die anderen Kandidaten nicht kenne. Deshalb fand ich es cool, dass wir hier als Team mitmachen können. Außerdem war mir wichtig, dass es keine Ekel-Challenges oder so einen Quatsch gibt. „Forsthaus Rampensau Germany“ war also endlich mal ein Realityformat, bei dem ich dachte: Das würde mir Spaß machen.

Beim Format geht es darum, seine Luxusgegenstände abzugeben und rustikal in den Bergen zu leben. Wie schwierig wird das für euch?

John: Auf den meisten Luxus zu verzichten ist für mich jetzt kein Problem, mit ein paar Ausnahmen. Ich brauche halt meinen Kaffee, ich brauche mal einen Drink und ich brauche meine Zigarillos. Das größere Problem könnte aber werden, dass ich es schlimm finde, entmündigt zu werden. Denn ich weiß nicht, wie weit es in der Sendung geht, ob man zum Beispiel vernünftig schlafen kann. Meinen eigenen Rhythmus will ich auf jeden Fall selbst bestimmen.

Flo: Da kann ich nur zustimmen, die Freiheit der Tagesplanung ist ein großer Luxus. Allerdings finde ich es auch mal schön, wenn jemand anders entscheidet, was man am Tag so macht. Als Künstler müssen wir immer kreativ und selbstständig sein und uns alles Mögliche ausdenken. Da könnte es schön sein, einfach mal loszulassen und geführt zu werden. Also da freue ich mich drauf.

Es gibt ja genug Menschen, die gerne Zeit in abgelegenen Almhütten verbringen und allen Luxus zurücklassen.

Flo: So ein Mensch bin ich. Ich habe selbst so eine einfache Hütte. Die ist aber wirklich ohne alles. Da bist du den ganzen Tag damit beschäftigt, dein Überleben zu sichern, also Holz zu sammeln, Pilze zu suchen und Wasser von einer Bergquelle zu holen. Ich finde es spannend, einfach mal alles auszublenden.

Was ist eure größte Sorge?

Flo: Ich habe ein bisschen Angst, dass wir da den ganzen Tag mit Idioten abhängen müssen (lacht). Wir sind mit dieser Welt der Realitystars einfach nicht vertraut und wissen nicht, wie die Leute ticken.

John: Ich brauche auch immer Brain Food. Auf zehn Quadratmetern zu hocken und Smalltalk zu führen, das kann ich eine Stunde lang machen, mit einem Bier auch für zwei Stunden (lacht). Aber mein Kopf braucht irgendwann Beschäftigung.

Glaubt ihr, dass ihr als Sieger aus der Show hervorgehen werdet?

John: Ehrlich gesagt nicht. Wir sind eben Greenhorns und dadurch im Nachteil.

Flo: Ich gebe dir teilweise Recht. Was Strategien und das Rausvoten und sowas angeht, haben wir keine Ahnung. Was die Challenges angeht, sieht es aber schon besser aus. Wir sind beide jetzt nicht unsportlich, und auch nicht blöd. Ich denke schon, dass wir Rätsel und körperliche Herausforderungen gut stemmen können.

Habt ihr denn das österreichische Original der Sendung gesehen?

John: Ich habe mir einen Ausschnitt angeschaut, als es mir angeboten wurde, und da habe ich gesagt: Das werde ich nie machen! Da war irgendein Pärchen und die zwei haben gleich als erstes gesagt, dass sie dort die ganze Zeit schnackseln wollen.

Flo: Und ich habe John daraufhin davon überzeugt, dass es bestimmt nicht so schlimm wird. Kurz danach habe ich mir dann den Ausschnitt selbst angeguckt und dachte mir nur: Scheiße! (lacht)

John: Ja, wir wissen eben nicht, ob da alle nackt rumlaufen oder übereinander herfallen oder sowas. (lacht)

Flo: Ach, das wird schon. Das Krasse ist: Wir kennen die nicht, aber je nachdem, wie alt die anderen Teilnehmer dort sind, kennen die uns auch nicht. Die fragen sich wahrscheinlich, wer diese beiden Typen sind. Aber ich finde es immer ganz cool, einfach unvoreingenommen an eine Sache ranzugehen. Ich will mir keine Strategie überlegen, um mit einer Person fertigzuwerden, mit der man eigentlich auf einer freundschaftlichen Basis ein paar Tage verbringen soll. Deshalb gehe ich einfach sehr positiv an die Sache heran.

John: Du kennst bestimmt den ältesten und besten Witz der Welt, oder?

Sag ihn mir.

John: Sag Gott, du hast einen Plan, und er lacht dich aus. Es kommt immer anders, als man denkt.

Also wollt ihr einfach alles auf euch zukommen lassen.

John: Wir sind auf der einen Seite schon Leute, die der Ehrgeiz packt, wenn sie irgendwo mitmachen. Auf der anderen Seite sind wir aber auch Typen, bei denen der Spaß immer zuerst kommt. Natürlich wollen wir gewinnen, aber die Welt geht auch nicht unter, wenn es nicht klappt.

Flo: Das sehe ich auch so. Dazu kommt, dass wir schon lange nicht mehr im Fernsehen waren – vor allem nicht als John und Flo, sondern immer nur als Erkan und Stefan. Deshalb ist es auch mein Ziel, uns einfach positiv zu präsentieren und zu zeigen: Guckt mal, wir sind zwei unterhaltsame Typen, ob mit oder ohne Trainingsanzug.

Warum habt ihr euch denn vor einiger Zeit entschieden, nach so vielen Jahren wieder gemeinsam in die Öffentlichkeit zurückzukehren?

John: Wir haben es vermisst, etwas zusammen zu machen. In die Pause gegangen sind wir damals, weil wir nach drei Kinofilmen und zwei großen Fernsehstaffeln etwas ausgebrannt waren. Aber dann hat es uns immer mehr gefehlt und es hat viel Spaß gemacht, wieder gemeinsam aufzutreten.

Flo: Ich finde es immer schön, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Unser Comeback ist aber nicht einfach entstanden, weil wir Bock darauf hatten. Es kamen auch im Laufe der Jahre viele Anfragen und Wünsche von Fans zusammen, die wissen wollten, ob nochmal etwas von uns kommt. Das hat uns sehr motiviert und wir haben uns dann einen Ruck gegeben.

Eure Rollen Erkan und Stefan waren in der näheren Vergangenheit auch Kritik ausgesetzt. Ist da eurer Meinung nach etwas dran?

John: Man muss das alles im Rahmen der Zeit sehen. Im Nachhinein ist man eben immer klüger und man wird auch in 20 Jahren wieder Sachen finden, über die man sich beschwert und an die man heute gar nicht denkt. Unsere Comedy war immer über der Gürtellinie und wir haben uns nur über uns selbst lustig gemacht.

Flo: Ich finde auch, dass wir uns da nicht rechtfertigen müssen. Der Denkansatz ist einfach falsch. Ich denke, dass wir unserer Zeit damals sogar voraus waren. Denn wir haben damals ja beobachtet, wie sexistisch und homophob die Menschen waren, die wir parodieren. Wir haben mit unserer Comedy also einen Zeitgeist aufgegriffen und die Gesellschaft kritisch betrachtet.

Wo können Fans euch in der nächsten Zeit sehen?

Wer unsere Kunstfiguren Erkan und Stefan mag, sollte unbedingt mal auf unserem Twitch-Kanal vorbeischauen. Hier treten wir regelmäßig live auf und werden auf jeden Fall auch einen Reaction-Stream machen, bei dem Erkan und Stefan auf Johns und Flos Auftritt bei „Forsthaus Rampensau Germany“ reagieren.

"Forsthaus Rampensau Germany", sieben Folgen, ab 8. Dezember auf Joyn PLUS+

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