05.06.2023 Nachhaltig selbst anbauen

Aus dem Garten auf den Teller

Von Anne Richter
Hochbeete erleichtern die Gartenarbeit.
Hochbeete erleichtern die Gartenarbeit. Fotoquelle: GettyImages / Redphotographer/Westend61/Mint Images/RossHelen

Wer einen eigenen Garten hat, kann sich dort nicht nur prima erholen, sondern auch eigenes Gemüse anbauen und ernten. Wir haben dazu ein paar Tipps gesammelt.

Gartenbesitzer können sich glücklich schätzen. Ein Stück Grün direkt vor der Haustür oder eine Parzelle in einem Kleingarten laden zur Erholung und zum Genießen der Natur ein. Immer mehr Menschen nutzen ihre Flächen inzwischen aber auch, um sich mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man kann bestimmen, was gepflanzt wird, man regelt Düngung und den Schutz vor Schädlingen selbst – möglichst ohne Chemiekeule –, und die Lebensmittel schmecken doppelt gut, wenn man ihnen beim Wachsen Aus dem Garten auf den Teller Wer einen eigenen Garten hat, kann sich dort nicht nur prima erholen, sondern auch eigenes Gemüse anbauen und ernten. Wir haben dazu ein paar Tipps gesammelt. von Anne Richter zugesehen und sie gehegt und gepflegt hat. Auch für Kinder ist ein Gemüsebeet eine tolle Möglichkeit, etwas darüber zu lernen, wo unser Essen herkommt und wie wertvoll es ist. Ein bisschen Arbeit gehört beim Gärtnern natürlich dazu, aber die Belohnung landet am Ende auf dem Teller oder im Vorratskeller.

Entscheidungen

Wer neu mit dem Gärtnern anfängt und sich selbst mit Gemüse versorgen möchte, muss sich selbst zunächst einige Fragen ehrlich beantworten, beispielsweise diese: Wie viel Geld möchte ich investieren? Soll es direkt eine Vollausstattung mit Hochbeeten und Gewächshaus inklusive Bewässerungssystem sein? Oder reicht erstmal ein ganz einfaches Gemüsebeet zum Ausprobieren? Arbeitsgeräte, Pflanzen und Saatgut, Wasser und vieles mehr verursachen Kosten. Wie viel Zeit habe ich, mich um meinen Garten zu kümmern? Wer möglichst viel selbst anbauen möchte, braucht ausreichend Zeit. Manche Pflanzen müssen vorgezogen werden, zudem stehen Unkraut jäten, wässern, bei Bedarf düngen oder die Kontrolle auf Schädlinge auf der To-do-Liste. Außerdem natürlich die Ernte, Rückschnitte, die Vorbereitung für die kalte Jahreszeit… Und wer übernimmt das alles, wenn man mal im Urlaub oder krank ist? Wer Zweifel hat, sollte seinen Garten lieber zunächst klein halten und sich auf wenige Sorten beschränken.

Der richtige Platz

Die Beschaffenheit und Lage des Gartens entscheiden darüber, was alles angebaut werden kann. Viele Gemüsearten mögen Sonne, daher kommen manche von ihnen nicht in Frage, wenn der eigene Garten sehr schattig ist. Beim Anpflanzen sollte außerdem darauf geachtet werden, welche Gemüsearten gerne nebeneinanderstehen. Zwiebeln und Möhren können etwa gut miteinander oder Erdbeeren und Knoblauch. Tomaten und Erbsen hingegen sind keine guten Nachbarn. Zudem empfiehlt es sich, von Jahr zu Jahr den Pflanzort von Starkzehrern (etwa Tomaten oder Kartoffeln), Mittelzehrern (etwa Spinat oder Möhren) und Schwachzehrern (etwa Radieschen oder Erbsen) zu wechseln. Werden immer Starkzehrer an die gleiche Stelle gepflanzt, reichen irgendwann die Nährstoffe im Boden nicht mehr aus.

Hochbeet

Hochbeete haben viele Vorteile. Vor allem schonen sie den Rücken, da man sich nicht für jeden Arbeitsschritt bücken muss. Außerdem lassen sie sich auch auf weniger gut geeigneten und sogar auf versiegelten Böden aufbauen, sodass neue Anbauflächen entstehen. Mit Hochbeeten ohne Bodenkontakt lässt sich vermeiden, dass sich Wühlmäuse und Maulwürfe an der Ernte bedienen, und mit der richtigen, nährstoffreichen Füllung verlängert sich unter Umständen sogar die Erntezeit und es gibt mehr Ertrag.

Regentonne

Pflanzen brauchen Wasser, gerade bei Hitze im Sommer wollen sie regelmäßig gegossen werden. Wer eine Regentonne aufstellt und dort Wasser sammelt, kann damit die Kosten senken. Das Gefäß sollte aber so abgedeckt sein, dass niemand hineinfallen kann.

Kompost

Wer eine kleine Ecke seines Gartens für einen Komposthaufen reserviert, kann aus Gartenabfällen und Biomüll wertvollen Dünger gewinnen. Außerdem werden oft nützliche Tiere angelockt, etwa Insekten oder Vögel.

Obstbäume

„Rote Kirschen ess‘ ich gern, schwarze noch viel lieber“ heißt es im Volkslied. Und außerdem mögen viele Menschen Äpfel, Pflaumen, Birnen... Obstbäume sind beliebt, brauchen aber auch Platz. Ein Kirschbaum kann in wenigen Jahren erstaunlich groß werden und eine beachtliche Krone bekommen – das sollte vor der Pflanzung bedacht werden. Viele Bäume gibt es aber auch in kleineren Wuchsformen. Achtung: Manche Sorten benötigen einen Partner in der Nähe, um Früchte auszubilden und sollten deshalb nicht einzeln gepflanzt werden.

Gewächshaus

Ein Gewächshaus bietet viele Vorteile: Weil es vor Wind und Wetter schützt, kann die Gartensaison deutlich länger ausfallen. Pflanzen können vorgezogen werden, die Temperaturen sind stabiler als im Freiland. Allerdings muss regelmäßig gegossen und für ausreichend Belüftung und gegebenenfalls für Schatten gesorgt werden. Des Weiteren ist Hygiene wichtig, damit sich keine Krankheiten unter den Pflanzen verbreiten.

Tiere

Wer das Thema Selbstversorgen ausweiten möchte, kann im Garten ein paar Hühner halten und so regelmäßig frische Eier bekommen. Der Garten muss natürlich genug Platz bieten und idealerweise auch einige Sträucher und Bäume, unter denen sich die Hühner verstecken können. Vor der Anschaffung von Tieren sollte man sich aber erkundigen, ob Hühnerhaltung generell erlaubt oder mit Auflagen verbunden ist. Gleiches gilt für den Bau eines Stalls. Da Hühner soziale Tiere sind, sollten es mindestens zwei bis drei sein. Tipp: Wer auch einen Hahn halten möchte, spricht wegen des Krähens besser vorher mit den Nachbarn. Tierfreunde können auch ehemalige Legehennen vor dem Schlachthof retten und ihnen ein Zuhause geben, verschiedene Initiativen machen sich dafür stark.

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