14.07.2015 Sommer - Sonne - Ferien

Heiße Sache!

Wer von Natur aus dunkle Haut hat, kommt mit der Sonne besser zurecht. Vom Vorbräunen ist abzuraten.
Wer von Natur aus dunkle Haut hat, kommt mit der Sonne besser zurecht. Vom Vorbräunen ist abzuraten. Fotoquelle: Rido/shutterstock.com

Alle Jahre wieder. Mit der Sommerzeit kommen die Tipps zum Sonnenschutz. Ist dazu nicht schon alles gesagt? Wohl kaum: "Seit den 60er-Jahren erleben wir alle zehn Jahre eine Verdoppelung der Hautkrebserkrankungen", hält Professor Thomas Dirschka, Hautarzt in Düsseldorf, dagegen. Mehr Freizeit und älter werden, das bedeutet für ein Menschenleben heutzutage eine weitaus höhere Sonnendosis als in früheren Zeiten. Dazu kommt: Gebräunte Haut ist nach wie vor beliebtes Statussymbol und Urlaubssouvenir. Lesen Sie die brennendsten Fragen zum modernen Sonnenschutz. Wer von Natur aus dunkle Haut hat, kommt mit der Sonne besser zurecht. Vom Vorbräunen ist abzuraten

Gesunde Bräune - gibt's die überhaupt?

"Nein, das ist ein Widerspruch in sich", sagt Dermatologe Dirschka. "Jede Bräunung ist Stress für die Erbsubstanz." Was nicht heißt, dass wir uns nicht mehr an die Sonne trauen dürfen. Entscheidend ist die UV-Lebensbilanz. "Die Haut vergisst nicht. Wie ein Betriebsstundenzähler registriert sie jedes Quantum UV-Strahlung. Schäden im Bindegewebe summieren sich ein Leben lang."

Die Sonne genießen und sich perfekt schützen: Wie geht das?

Ganz einfach:

  • Von 11 bis 15 Uhr aus der Sonne bleiben.
  • In der Sonne dichte, lockere Kleidung tragen und den Kopf bedecken.
  • Alle unbedeckten Körperpartien mit Sonnencreme schützen, Lichtschutzfaktor 20.

"Sonnencreme darf jedoch kein Alibi sein, sich möglichst lange an der Sonne aufzuhalten. Sie bietet nur zusätzlichen Schutz."

Was besagt der Lichtschutzfaktor (LSF)?

Er findet sich auf den Packungen von Sonnenschutzprodukten und gibt darüber Auskunft, wie viel Mal sich die Eigenschutzzeit der Haut bis zum Sonnenbrand verlängert. Beispiel: Die fünfminütige Eigenschutzzeit einer sehr hellhäutigen Person à la Boris Becker verlängert sich beim LSF 20 rechnerisch auf 100 Minuten. Allerdings handelt es sich um einen im Labor ermittelten Durchschnittswert. Hautärzte raten, diese theoretische Lichtschutzzeit nie voll auszureizen, sondern spätestens nach zwei Drittel der Zeit aus der Sonne zu gehen. In diesem Beispiel also nach 60 Minuten.

Sonnenbrand: Hilft uns ein körpereigenes Frühwarnsystem?

Leider nein. Ist die Haut gerötet, ist die Schädigung da. Zur Vorsorge eignet sich der international gültige UV-Index, kurz UVI. Der Wettervorhersage vergleichbar beschreibt er den Tagesspitzenwert der UV-Strahlung (Bundesamt für Strahlenschutz, www.bfs.de). Faustformel: Doppelter UVI-Wert ergibt den LSF des Sonnenschutzes.

Bietet Make-up einen Sonnenschutz?

Die Farbpigmente im Make-up ersetzen keinesfalls den Sonnenschutz. Einzig spezielle Sonnen-Make-ups mit ausgewiesenem Lichtschutz sind geeignet.

Wozu dient die Lichtschwiele?

Diese natürliche Verdickung der Hornhaut als Folge vor allem der UV-B-Strahlung dient dem Selbstschutz durch langsame
Gewöhnung an die Sonne. Die Lichtschwiele entspricht einem Schutzfaktor von lediglich drei.

Hilft Vorbräunen im Solarium?

Da die meisten Studios überwiegend mit UV-A-Strahlen arbeiten - nein. Vorbräunen schädigt das Bindegewebe.

Sonnenschutz von innen - funktioniert das?

Hautschutz geht durch den Magen - eine Empfehlung, die mit größter Vorsicht zu genießen ist! Zwar schützen Beta-Carotin (in Möhren, Mangos, Pfirsichen) und Lycopin (in Tomaten und Paprika) vor hautreizenden freien Radikalen, stärken also den Grundschutz der Haut. Hautarzt Dirschka: "Der Lichtschutz ist für ein Sonnenbad jedoch viel zu gering. Die erhoffte Wirkung setzt den Verzehr von Unmengen Möhren und Tomaten voraus."

Brauchen Kinder eine eigene Sonnenmilch?

Kinderhaut ist ein echtes Sensibelchen. Babys und Kleinkinder sollten stets vor direkter Sonne geschützt werden. Kinder brauchen einen hohen LSF (mind. 30), zusammen mit Schutzkleidung. 

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