18.08.2015 Ratgeber

Heizung: verwirrende Effizienz-Etiketten

Genau hinschauen: Die Effizienzklasse allein sollte beim Heizungskauf nicht entscheidend sein.
Genau hinschauen: Die Effizienzklasse allein sollte beim Heizungskauf nicht entscheidend sein. Fotoquelle: ZVSHK

Eigentlich sollten sie eine Hilfestellung für den Verbraucher sein. Doch die neuen Energieeffizienzetiketten, die ab dem 26. September auf jeder neu installierten Heizungsanlage kleben müssen, werden wahrscheinlich für mehr Verwirrung als Aufklärung sorgen.

Denn anders als beispielsweise bei Elektrogeräten bedeutet im Heizungskeller die Einstufung in die beste Effizienzklasse eben nicht automatisch den geringsten Verbrauch an Öl, Gas oder Strom – auch, wenn manche Anbieter das behaupten und im Internet entsprechend falsch berichtet wird.

Dass gute Effizienzklasse und niedrige Heizkosten nicht unbedingt miteinander einhergehen müssen, hat vor allem zwei Gründe, die kompliziert und für Otto Normalverbraucher kaum nachvollziehbar sind. Zum einen liegt der Bezugsgröße, nach der ein Heizgerät beispielsweise in die Klasse A++ oder B einsortiert wird, ein physikalisches Messverfahren zugrunde, das einen Nutzungsgrad ermittelt. Mit dem kann ein Verbraucher nichts anfangen, der Brennstoffverbrauch lässt sich daraus jedenfalls nicht ableiten.

Hinzu kommt, dass der Zustand des Gebäudes, in das die Heizung installiert wird, völlig außen vor bleibt. Doch der ist wichtig, denn nicht jede Heiztechnik eignet sich für jedes Haus. Eine Strom-Wärmepumpe beispielsweise, die ein A++ bekommt, kann in einem schlecht gedämmten Altbau hohe Stromkosten verursachen. Wer plant, den Heizkessel zu tauschen, sollte sich daher unbedingt fachkundig beraten lassen.