24.07.2023 Alles rund ums Bier

Hopfen und Malz sind nicht verloren

Von Marcus Italiani
Deutsches Bier genießt weltweite Berühmtheit.
Deutsches Bier genießt weltweite Berühmtheit. Fotoquelle: IMAGO / Shotsshop

Ist eigentlich ein Grund nötig, um dem Zauber des Gerstensaftes zu erliegen? Nach dem 4. August muss man über diese Frage nicht weiter nachdenken.

An jedem ersten Freitag im August findet der „Internationale Tag des Bieres“ statt. Es geht darum, das jahrtausendealte Getränk zu feiern, die Menschen zu ehren, die sich um die Braukunst bemühen und das Bier herstellen, sowie die vielen verschiedenen Biersorten auf der ganzen Welt zu würdigen. Und das sind wahrhaftig nicht wenige. Schätzungen zufolge gibt es zwischen 10 000 und 15 000 verschiedene Sorten rund um den Globus. Ob ober- oder untergärig, ob Pils, Kölsch, Alt, Lager oder Weißbier, ob Starkbier, Lightoder Rauchbier: Der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt.

Im digitalen Zeitalter bleibt auch Bierfreunden kaum noch etwas verborgen. Wer es nicht auf die nächste Bierbörse schafft, auf der man jede Menge exotische und vertraute Lieblingsgetränke kosten darf, für den sind Hopfen und Malz dennoch nicht gezwungenermaßen verloren. Mit „Untappd“ existiert sogar eine App, anhand der man nicht nur seine Bierfotos teilen und andere Biere entdecken, sondern die Drinks auch noch bewerten kann.

Die US-Amerikaner Jesse Avshalomov, Aaron Araki, Tyler Burton, Ryland Hale, Evan Hamilton sowie Richard Hernandez erfanden den Internationalen Tag des Bieres im Jahr 2007 in einer Bar in Santa Cruz. Grund war nicht mehr, aber auch nicht weniger als ihre Liebe zum Gerstensaft und die Dankbarkeit für das Erzeugen des aus Sicht ihrer Gaumen herrlichen Gebräus. Legten die Freunde den Stichtag ursprünglich auf den 5. August, so einigten sie sich ab 2013 aus nachvollziehbaren Gründen darauf, den Internationalen Tag des Bieres immer freitags stattfinden zu lassen.

Nicht zu verwechseln ist dieser nicht ganz bierernst zu nehmende Feiertag übrigens mit dem Tag des Deutschen Bieres, der seit 1994 immer am 23. April zelebriert wird und das Reinheitsgebot der hiesigen Gerstenkaltschalen ehren soll.

Bierkonsum weltweit

Landläufig existiert das Gerücht, dass der Gerstensaft der Deutschen liebster liquider Gaumenschmaus ist und daher nirgendwo sonst ein solch hoher Pro-Kopf-Konsum vorherrscht. Doch weit gefehlt. Laut „Statista“ trank jeder Deutsche im Jahr 2021 durchschnittlich 90,4 Liter Bier. Nicht schlecht, aber im internationalen Vergleich reicht das gerade mal für Platz sieben. Tschechien, Österreich, Litauen, Rumänien, Polen und Estland rangieren vor dem Land mit der ältesten Lebensmittelvorschrift der Welt (Deutsches Reinheitsgebot von 1516). Die Tschechen konsumieren im Schnitt beachtliche 184,1 Liter Bier pro Jahr, und auch Österreich liegt noch bei 98,7 Litern. Auf Rang neun steht Namibia. Das afrikanische Land verfügt über eine mehr als einhundertjährige Brautradition. Im Vereinigten Königreich ist man hingegen zurückhaltender. Lediglich 67,7 Liter Bier trinken die Briten pro Kopf, um ihren Durst zu löschen und belegen in der Statistik Rang 25. Übrigens wird die alkoholfreie Variante des Bieres immer beliebter. In den vergangenen 15 Jahren wurde die Produktion in diesem Segment fast verdoppelt.

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