Zwischen Winter und Frühling hat in einigen Gegenden Deutschlands die sogenannte fünfte Jahreszeit Saison: der Karneval. Wie konnte es dazu kommen?
Die Germanen wollten mit dem Kostümfest böse Wintergeister vertreiben, während die Römer am Saturnalienfest die Rollen mit ihren Sklaven tauschten und diese bedienten. Im Mittelalter missfielen der katholischen Kirche die heidnischen Auswüchse.
Kurzerhand deutete sie das Fest einfach um: Kurz vor der Fastenzeit war daher noch einmal all das gern gesehen, was kurz darauf verpönt war. Passend dazu stammt der Begriff Karneval vom lateinischen "carne vale" ab, was übersetzt "Fleisch, leb wohl" heißt. Im Rheinland und am Niederrhein wird der Karneval im regionalen Dialekt auch Fastelovend (Fastenabend) genannt.
Die Reformation sorgte schließlich dafür, dass sich die Karnevalshochburgen auf katholisch geprägte Regionen beschränken – wie Rheinland-Pfalz, Bayern oder Baden-Württemberg.
In preußischen Landen legte man dagegen im protestantischen Sinne keinen gesteigerten Wert auf eine Fastenzeit. Über die Stränge zu schlagen ziemte sich so oder so nicht: Fastenzeit überflüssig, Karneval überflüssig.