Ein Lesetraining ist wirkungsvoller, wenn man Kinder dazu bringt, zügiger zu lesen. Das hat eine Untersuchung des Forschungszentrums IDeA mit 22 Drittklässlern einer hessischen Grundschule ergeben. Elf von ihnen mussten einen Text am
Computer lesen, der nach und nach ausgeblendet wurde. Die Geschwindigkeit des Ausblendens wurde für jedes Kind individuell ermittelt. Und zwar bekam es genau die Zeit, die es benötigte, um Sätze richtig zu lesen. Die anderen elf konnten dagegen
selbst bestimmen, wann sie mit dem Lesen eines Satzes fertig waren und fortfahren wollten.
"Durch Leseübungen mit eingeschränkter Bearbeitungszeit verbessern sich Grundschulkinder stärker als durch ein Training, das sie in einem selbstgewählten Tempo absolvieren", sagt Dr. Telse Nagler, einer der Studienleiter.
In einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Folgestudie wollen die Wissenschaftler jetzt die Wirkung
des Ausblendens genauer untersuchen und auch Schüler mit Lesebeeinträchtigungen einbeziehen. Denn schließlich sollen die Ergebnisse dazu beitragen, ein bestmögliches Training für Kinder mit Leseschwierigkeiten zu entwickeln.