30.11.2021 Traditionsgebäck

Stollen zu Weihnachten

Es gibt ihn mit Quark-, Nuss-, Mohn-, Marzipan- oder Mandelfüllung – den Christstollen. Für viele gehört er einfach zum Weihnachtsfest dazu. Kein Wunder, schließlich hat das Gebäck in Deutschland eine lange Tradition.

Als die älteste Erwähnung des Stollens gilt das Naumburger Innungsprivileg aus dem Jahr 1329. Bei dem Gebäck handelte es sich der Überlieferung nach um lange Weißbrote aus Weizen. Die genaue Rezeptur ist nicht überliefert. Im 14. Jahrhundert war der Stollen eine luxuriöse Weihnachtsverpflegung, im Vergleich zu den heutigen Backwaren dennoch sehr schlicht. Butter durfte erst verwendet werden, als Papst Innozenz VIII. im Jahr 1491 mit dem sogenannten Dresdner Butterbrief an den sächsischen Kurfürsten das Verbot von Butter in der Fastenzeit aufhob.

Die Sache mit der Butter ist nicht der einzige Streitpunkt in der Geschichte des beliebten Gebäcks. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war es üblich, dass jeder Ratsherr in Dresden zwei Stollen aus Siebenlehn überreicht bekam. Die Meißner Bäcker wehrten sich im Jahr 1615 mit Fackeln gegen die Konkurrenz aus Siebenlehn. Der Streit ging als sogenannter Stollenkrieg in die Geschichte ein. Im Jahr 1648 erteilte der Dresdner Kurfürst den lokalen Bäckern ein Stollenmonopol. Während des Striezelmarktes durften andere Stollenbäcker nicht mehr in die Stadt hinein. Für den Dresdner Stollen® war dies der Beginn eines Siegeszuges. Heutzutage werden Stollen ganzjährig hergestellt, aber hauptsächlich zu Weihnachten gegessen. 

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