29.07.2024 Überblick unserer heimischen Vögel

Wer zwitschert denn da?

Von Anne Richter
Gartenvögel sind toll: Es macht großen Spaß, sie zu beobachten. Hier gibt es einen Überblick über unsere heimischen Vögel.
Gartenvögel sind toll: Es macht großen Spaß, sie zu beobachten. Hier gibt es einen Überblick über unsere heimischen Vögel. Fotoquelle: GettyImages

Gartenvögel sind toll: Es macht großen Spaß, sie zu beobachten, und mit ein bisschen Glück erfreuen sie die Umgebung mit ihrem Gezwitscher. Doch welche Arten sind bei uns verbreitet? Das ermittelt der Nabu regelmäßig bei der „Stunde der Gartenvögel“.

Vielleicht haben auch Sie schon einmal an der Zählaktion des Nabu (Naturschutzbund Deutschland e.V.) teilgenommen? Bei der letzten Zählung für die „Stunde der Gartenvögel“ haben im Mai 2024 mehr als 58 000 Menschen mitgemacht und in Parks, Gärten und auf dem Balkon Ausschau nach den gefiederten Freunden gehalten. Mehr als 1,2 Millionen Vögel wurden gemeldet, und diese Arten waren am häufigsten vertreten:

1. Haussperling

Der Haussperling, im Volksmund auch Spatz genannt, ist hierzulande sehr häufig anzutreffen, und er mag die Nähe zu uns Menschen. Ihre Nester bauen die Vögel gerne in Nischen oder Höhlen, manchmal auch in Büschen oder Nistkästen. Spatzen sind gesellig und leben oft zu mehreren Vögeln zusammen. Ihr typisches „Tschilpen“ haben sicher viele schon einmal gehört.

2. Amsel

Die Amsel ist in unseren Gärten und Parks sowie in vielen anderen Lebensräumen zu Hause. Manchmal kann man sie dabei beobachten, wie sie über den Boden hüpft und nach Würmern sucht. Meist sind die Vögel allein oder – in der Brutzeit – als Paar unterwegs. Das Männchen erfreut die Zuhörer mit einem melodischen Balzgesang, bei Gefahr warnen Amseln mit lauten Rufen.

3. Kohlmeise

Kohlmeisen sind die größte Meisenart in Europa, man erkennt sie an ihrem schwarzen Kopf mit den weißen Wangen und ihrer gelben Unterseite mit einem schwarzen Streifen. Kohlmeisen brüten gerne in Baumhöhlen, nehmen aber auch Nistkästen an. Im Winter sind die Vögel oft an Futterhäuschen zu Gast.

4. Star

Stare haben auf den ersten Blick etwas Ähnlichkeit mit Amseln – wegen des gelben Schnabels. Amseln haben aber einen längeren Schwanz, andere Proportionen und auch ein anders gefärbtes Gefieder als Stare, deren Schlichtkleid viele weiße Flecke hat, während ihre Grundfarbe schwarz mit violett-grünem Metallglanz ist. Stare bilden außerhalb der Brutzeit zudem große Schwärme und suchen gemeinsam Nahrung. In Deutschland sind Stare mittlerweile eine gefährdete Art. Auf der Homepage sind zudem ausführliche Informationen zu vielen weiteren heimischen Vogelarten zu finden – inklusive der Möglichkeit, sich ihren typischen Gesang vorspielen zu lassen. Mit der App „Nabu Vogelwelt“ lassen sich unterwegs viele Vögel bestimmen.

5. Blaumeise

Wie die Kohlmeisen sind auch die Blaumeisen oft an Futterstellen anzutreffen und können dort mitunter beim „Streiten“ mit anderen Vögeln beobachtet werden. Zu erkennen sind sie am blauen Scheitel, den blauen Flügel- und Schwanzfedern und der gelben Brust. Weil sie so klein und leicht sind, können Blaumeisen sich sogar kopfüber an dünnen Zweigen entlanghangeln, wenn sie Nahrung suchen.

Auf den nächsten Plätzen landeten bei der Zählaktion Feldsperling, Elster, Ringeltaube, Mauersegler und Rotkehlchen. Wer seinen Garten vogelfreundlich gestalten möchte, um mehr Tiere anzulocken, kann sich auf der Homepage des Nabu (www.nabu.de) informieren. Der feiert übrigens 2024 Jubiläum – den Naturschutzbund Deutschland gibt es seit 125 Jahren.

Der Vogel des Jahres 2024: Kiebitz

Nach 1996 ist der Kiebitz 2024 zum zweiten Mal Vogel des Jahres. Der Titel geht auf eine Kampagne des Naturschutzbundes Deutschland und dessen bayerischen Partner, den Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) zurück. Seit einigen Jahren gibt es eine Beteiligung der Öffentlichkeit an der Wahl, etwa 120 000 Menschen stimmten in diesem Jahr ab. Rund 28 Prozent der Stimmen entfielen auf den Kiebitz, wissenschaftlich Vanellus vanellus.

Kiebitze verdanken ihren Namen ihrem Ruf, der ähnlich klingt wie „kie-wit“ oder Varianten davon. Während sie früher sehr verbreitet waren, zählen sie heute in Deutschland zu den stark gefährdeten Arten. Laut Nabu ging die Population zwischen 1980 und 2016 um 93 Prozent zurück.

Info: 

Die nächste Vogelzählaktion des Nabu, die „Stunde der Wintervögel“, ist für den Zeitraum 10. bis 12. Januar 2025 geplant. Für den „Nabu-Insektensommer“ werden gerade Teilnehmer gesucht, die die Insekten in ihrer Umgebung zählen möchten. Nach einem ersten Aktionszeitraum im Mai/ Juni geht es vom 2. bis 11. August in die zweite Runde. Alle Infos dazu gibt es unter www.nabu.de (dort unter „Tiere, Pilze & Pflanzen“).

 

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