Mit der Aufmerksamkeitsspanne ist das so eine Sache. Sie scheint von Generation zu Generation kürzer zu werden. Kein
Wunder, brummt und bimmelt es doch ständig. Das Smartphone ist hartnäckig, wenn es darum geht, Neuigkeiten zu liefern. Es beweist Kondition, während der Mensch schlappmacht: "Entschuldigung, ich habe gerade eine WhatsApp bekommen. Was hast du gesagt?" Stets wird er herausgerissen aus dem Hier und Jetzt. Mit dem Ergebnis: Am Ende des Tages ist das Werk bedeutend kleiner als ohne Unterbrechungen. Aber das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder.
Forscher der Universität Indiana haben herausgefunden: Kinder haben bessere Chancen auf einen größeren Bildungserfolg, wenn sie früh gelernt haben, sich mit einer Sache länger zu beschäftigen. Und: Sie orientieren sich dabei an den Eltern. Die Wissenschaftler haben in einer Studie Paare aus Eltern und Kleinkindern an einen Tisch gesetzt. Dann wurde gemeinsam gespielt. Dabei entdeckten die Forscher, dass die Kinder sich länger mit einem Spielzeug beschäftigten, wenn die Eltern sich diesem ebenfalls mehrere Sekunden ohne Ablenkung widmeten. Brachen die Eltern ab, taten die Kinder es ihnen gleich. Wer mit dem Nachwuchs spielt, sollte das Smartphone also lieber ganz außer Reichweite deponieren.