Der Sommer wäre ohne sie weitaus schöner: Wespen, Mücken & Co. können einem ziemlich die Stimmung vermiesen. Klar, diese Tierchen wollen auch leben, doch die unfreiwillige Begegnung mit ihnen am Badesee, beim Picknick oder auf der Terrasse endet für unsereins mit Juckreiz und Schmerz. Allerdings sind hektische Bewegungen und Panik, die manche Menschen bei ihrem Anflug ergreift, gründlich übertrieben. In der Ruhe liegt die Abwehr. Die Quälgeister sind froh, wenn man sie in Ruhe lässt. Dann bleiben auch sie friedlich, meistens jedenfalls.
Haben sie dennoch zugestochen, helfen oft schon einfache Hausmittel. Eiswürfel, Eispack oder Spucke, eine aufgeschnittene Zwiebel oder feuchtes Salz an der Einstichstelle leisten wirkungsvoll Erste Hilfe. Salben mit einem Antihistaminikum können ebenfalls Linderung verschaffen. Insektengiftallergiker sollten sich wegen einer Immuntherapie an den Allergologen wenden, allerdings dauert diese Therapie mindestens drei Jahre.
Ätherische Öle von Lavendel, Zedernholz oder Zitrone mögen im Einzelfall helfen, nützen meistens aber nicht. Und Hausmittel wie Knoblauch schrecken höchstens Mitmenschen ab, aber keine Insekten.
Auch gegen Zecken gibt es kein Patentrezept. Bei einem Stich jedoch sollte man den Eindringling mit Hilfe einer spitzen Pinzette, die nur den in der Haut steckenden Saugrüssel umgreift, entfernen. Dazu die Zecke langsam von der Einstichstelle wegziehen. Geduld ist wichtig: Der Zug mit der Pinzette sollte mindestens 60 Sekunden anhalten. Dann löst sich die Zecke meistens von allein aus der Haut.
Stechmücke
Die Gefahr Die Plagegeister sind besonders in den Abend- und Nachtstunden aktiv. Ihr ausgeprägter Geruchssinn leitet sie untrüglich auf die Fährte von Schweiß- und anderen Hautausdünstungen. Das menschliche Blut ist Ziel der hungrigen Mückenweibchen. Der Stich löst starken Juckreiz aus. Beim Kratzen können Bakterien in die Wunde gelangen und behandlungsbedürftige Entzündungen verursachen. Da der Mückenspeichel auch allergieauslösende Substanzen enthält, kann es zu empfindlichen Reaktionen bis hin zu Atem- und Kreislaufproblemen kommen.
Der Schutz Bekleidete Hautpartien, Mückennetze an Fenster und Türen und ein Moskitonetz über dem Bett bilden die beste Abwehr. Mückenschutzmittel, sog. Repellents aus Apotheke oder Drogerie, sollte man niemals nahe von Schleimhäuten, auf offene Wunden oder entzündete Hautpartien auftragen. Wer stark unter Stichen leidet, dem kann eine Mesotherapie durch den Hautarzt helfen. Bei diesem Verfahren werden geringe Mengen Vitamin B1 in die Hautoberfläche gespritzt. Das soll den Mücken die Körperausdünstungen verleiden.
Bremse
Die Gefahr Echte Spaßbremse, dieses Tierchen. Auch Bräme oder Pferdefliege genannt, lässt es sich gerne von Schweißgeruch anlocken. Hat es sein Ziel geortet, sticht es sogar durch die Kleidung. Bremsenstiche jucken heftig und können starke Schwellungen hervorrufen.
Der Schutz Schwierig. Bremsen sprechen auf Insektenschutzmittel kaum an. Lange Ärmel und Hosenbeine sind ein besserer, wenngleich kein perfekter Schutz. Zum Glück verraten sich die schwerfälligen Biester schon im Anflug und können dann abgewehrt werden.
Wespe
Die Gefahr Im August und September sind Wespen besonders aktiv. Dann sind sie auf der Suche nach Obst, ansonsten stürzen sie sich auch gerne auf Fleisch und süße Lebensmittel. Ein Wespenstich ist sehr schmerzhaft. Insektenstichallergiker können einen Schock mit Atem- und Kreislaufstillstand erleiden. Allergische Reaktionen nach einem Stich sind ein Fall für den Arzt.
Der Schutz Lebensmittel abdecken und niemals direkt aus einer offen herumstehenden Getränkedose trinken. Kleinen Kindern sollte man nach dem Essen unter freiem Himmel Mund und Hände abputzen.
Hornisse
Die Gefahr Die meisten Menschen haben vor diesen Plagegeistern einen Riesenrespekt, weil sie deutlich größer als Wespen sind. Das Sprichwort "Sieben Stiche töten ein Pferd, drei Stiche einen Menschen" übertreibt jedoch maßlos. Ein Hornissenstich ist schmerzhafter als ein Wespenstich, nicht aber gefährlicher. Allergiker müssen auch in diesem Fall auf der Hut sein.
Der Schutz Es gelten dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie bei der Wespe. Hornissen sind für die Natur sehr nützlich. Soll ein Nest in Menschennähe dennoch entfernt werden, bloß nicht auf eigene Faust vorgehen, sondern unbedingt einen Kammerjäger bestellen.
Zecke
Die Gefahr Die Spinnentiere sitzen in Gras und Unterholz und krallen sich an der Kleidung fest. Bevorzugte Einstichstellen sind die behaarte Kopfhaut, Ohren, Hals, Arm- und Kniebeugen sowie Hände und Füße. Zecken übertragen die Erreger der Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) und der Lyme-Borreliose.
Der Schutz Bei Spaziergängen durch Wald und Wiese lange Hosen tragen und Hosenbeine in die Socken schieben! Spezielle Berufstextilien schrecken Zecken wirksam ab. Wer in einem Risikogebiet lebt, sollte sich gegen FSME impfen lassen. Bei grippeähnlichen Anzeichen und einer Rötung um die Einstichstelle sofort einen Arzt aufsuchen.