Tatort am Montag

Die Angst in den Augen der Kinder

16.04.2014, 07.43 Uhr
von Detlef Hartlap
Was sieht der Geisterseher? Grégoire Gros (l.) hilft der Polizei.
Was sieht der Geisterseher? Grégoire Gros (l.) hilft der Polizei.  Fotoquelle: ARD/Degeto/SRF/Daniel Winkler

Die Luzerner Kommissare Liz Ritschard und Reto Flückiger haben eine traurige Nachricht zu überbringen. Sie müssen den Hinterbliebenen mitteilen, dass Donna Müller tot neben Bahngleisen aufgefunden wurde. Sie läuten an der Wohnungstür. Es sind Kinderstimmen zu hören. Drei Kinder, allein. Donna Müller, ihre Mutter, ist ermordet worden. Sie wurde eine Bahnböschung hinabgestoßen.

Was folgt, ist ein feinfühliges, dialogsicheres und am Ende mitreißendes Kriminalspiel um Elternliebe in Patchworkzeiten (Regie: Michael Schaerer).

Am Ende haben beide recht

Donna Müllers Kinder stammen von drei verschiedenen Vätern. Bei der Bewertung der unterschiedlichen Verdachtsmomente (den Vätern gilt das Interesse der Polizei) entzweien sich Ritschard und Flückiger, fortan ermitteln sie gegeneinander und um die Wette. Delia Mayer und Stefan Gubser spielen das bravourös. Am Ende haben beide recht, ein bisschen jedenfalls. Sie finden auch wieder zusammen, zwei Lebens- und Berufsversehrte, die wissen, dass Fälle wie dieser keinen erlösenden Ausgang nehmen können.

Was bleibt, sind verängstigte, fassungslose Kinderaugen und das Gefühl, einem außergewöhnlich stimmigen Tatort beigewohnt zu haben, dem besten seit Langem.

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