Abenteuer Weihnachten - Familie kann nie groß genug sein
15.12.2023 • 20:15 - 21:45 Uhr
Spielfilm, Komödie
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Originaltitel
Abenteuer Weihnachten - Familie kann nie groß genug sein
Produktionsland
D, A
Produktionsdatum
2023
Spielfilm, Komödie

Patchwork als Rettungsanker?

Von Eric Leimann

Der prominent besetzte Festfilm "Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein" zeigt eine – ziemlich üppige – Patchworkfamilie, deren erwachsene Mitglieder derart zerstritten sind, dass die Kinder in ein heiles Alpenszenario ausbüxen. Kommen die Eltern wieder zur Vernunft?

Ein nigerianisches Sprichwort lautet: "Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf." Da erzieherische Dörfer in der mitteleuropäischen Realität aber Mangelware sind, konzentriert sich der ARD-Festfilm "Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein" auf eine personell üppig ausgestattete Patchworkfamilie – die zur Aufzucht einer sechsköpfigen Kinderschar verpflichtet ist. Im genetischen Zentrum des Ganzen steht Bauunternehmer Jerry (Juergen Maurer), leider ein ziemliches Ekel. Um die am Anfang des Films erklärten Verwandtschaftsverhältnisse zu verstehen, muss man kurz aufpassen wie der berühmte Schießhund – oder sich in sein Komödienschicksal ergeben und die Wortgefechte und Slapstick-Momente auch ohne Komplett-Durchblick auf sich wirken lassen.

Oder man weiß eben schon vorher Bescheid, dass Jerry zuerst mit Andrea (Maria Furtwängler) zusammen war und mit ihr den 16-jährigen Sohn Jeremy sowie die 15-jährige Frieda hat. Außerdem gibt es noch Andreas Sohn Jens aus einer anderen Beziehung. Heute lebt Andrea mit Nicole (Dennenesch Zoudé) zusammen und versucht trotz vorgerücktem Alter noch ein Baby zu bekommen. Dabei soll Horst (Leo Reisinger) als Samenspender helfen – was diesem aber ein bisschen zu wenig ist. Jerry wiederum war zwischendurch mit Shirin (Pegah Ferydoni) zusammen, mit der er Sohn Nikolai hat. Mit ihrem aktuellen On-off-Freund, dem Träumer Till (Manuel Rubey), hat Shirin noch die gemeinsame Tochter Melisa. Jerry hingegen lebt mittlerweile mit Bea (Sarah Bauerett) zusammen, die ihre achtjährige Tochter Nina (Lotta Herzog) mit in die Beziehung gebracht hat. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt.

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Der Prototyp des unausstehlichen "Weihnachts-Grinchs"

Zusammengehalten wurde das Patchwork früher von Jerrys Mutter. Doch weil die geliebte Oma (Inge Maux) nach dem letzten Weihnachtsfest verstorben ist, droht für die aktuelle Festsaison Ungemach – in Form eines Haufens zerstrittener Erwachsener. Überall gibt es Spannungen in den aktuellen Beziehungen. Dazu kommen alte Wunden und Genervtheiten im Zusammenspiel mit den Ex-Partnern. Weil die bekloppten Erwachsenen das gewohnte Patchwork-Weihnachtsfest in Jerrys österreichischem Elternhaus in den Bergen abblasen wollen, büxen die Kinder im Sechserpack aus, um heimlich alleine dorthin zu fahren. Natürlich geraten die Eltern nun in Panik, denn eigentlich ist die Gruppe noch deutlich zu grün hinter den Ohren, um mit Jerrys entwendeter Kreditkarte den Weihnachts-Trip alleine zu wuppen. Ob die Erwachsenen über die Sorge um ihre Kinder am Ende doch noch zu einem harmonischen Gruppen-Weihnachten finden? Wer die Genreregeln des Weihnachtsfilms kennt, weiß, dass man in dieser Hinsicht nicht vollends pessimistisch sein muss.

Die Idee der starbesetzten und von Maria Furtwänglers Produktionsfirma Atalante Film realisierten Komödie ist klar: Es sind die Kinder, die sich vor dem Hintergrund Weihnachten in ihrer bunten Gemeinschaft als solidarische Geschwister zeigen, während sich die Erwachsenen – sehr unweihnachtlich – nur ihren Egos, Verletzungen und Dauerstreits hingeben.

Im Zentrum der Geschichte von Martin Rauhaus (Drehbuch) und Mirjam Unger (Drehbuch und Regie) steht Juergen Maurer als Prototyp des unausstehlichen "Weihnachts-Grinchs". Eine Figur, von der man – Achtung Genreregel – aber weiß, dass sie mitunter am Ende von der Kraft weihnachtlicher Liebe geheilt werden kann. Bis dahin erlebt die Erwachsenenschar auf ihrer Verfolgungsroute allerlei Slapstick-haftes und eine ganze Latte Wortgefechte, die nicht immer allerhöchste Weihnachtsfilm-Standards erreichen, aber neue Meilensteine des Genres sind auch zugegebenermaßen ziemlich selten. So bleibt von "Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein" eine schöne Grundidee, die in ihren Dialogen vielleicht noch ein wenig funkensprühender und anrührender hätte ausfallen dürfen.

Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein – Fr. 15.12. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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