Grimme-Preisträger Andreas Pichler schaut mit kritischem Blick hinter die Kulissen der weltweiten Milchindustrie – und entlarvt Klischeebilder aus der Werbung.
Kaum eine Werbeverpackung für Milch oder Milchprodukte, die ohne Abbildungen friedlich grasender Rinder in bukolischer Landschaft auskommen. Die Realität in der Lebensmittelindustrie sieht bekanntlich ganz anders aus. Von Idylle kann in den eng parzellierten Massenställen deutscher Milchbauern-Großbetriebe keine Rede sein. Doch Filmemacher und Grimme-Preisträger Andreas Pichler wirft noch weit unangenehmere Fragen auf. In seiner vom rbb coproduzierten Recherchearbeit, der nun unter dem Titel "Dokumentarfilm im Ersten: Das System Milch" erstmalig ausgestrahlt wird, analysiert er nicht nur die knallharten Geschäftspraktiken auf den weltweiten Märkten und Handelsplätzen, auf denen Milch ein hoch begehrter Rohstoff ist. Er hinterfragt auch das allgemein sonst als gesetzt geltende Gesundheitsversprechen des Milch-Konsums und weist auf Alternativen hin. Sein Film, für den sich Pichler intensiv mit Bauernvertretern, Lobbyisten, Politikern und Wissenschaftlern auseinandersetzte, wurde mit dem "Deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2018" ausgezeichnet.