Die verrückten 80er - Das Lieblingsjahrzehnt der Deutschen
11.07.2020 • 20:15 - 23:15 Uhr
Info, Zeitgeschichte
Lesermeinung
Blick auf den zerstörten Reaktor des Atomkraftwerkes Tschernobyl in der Ukraine im Mai 1986. Am 26. April 1986 kam es im Kernkraftwerk Tschernobyl zum Super-GAU. Der Reaktormantel explodiert, Trümmer und radioaktives Material werden nach außen geschleudert, eine nukleare Wolke breitet sich über weite Teile Europas aus. Das Umfeld des Kraftwerks ist bis heute Sperrgebiet. 2011 - dem Jahr des Nuklearunfalls von Fukushima - jährt sich die Katastrophe zum 25. Mal.
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Hannes Jaenicke am Lago di Tovel in Norditalien. Dort im Adamello Brenta-Naturpark leben noch fünfzig Braunbären. Auch Bruno stammte von dort, bevor er Bayern erreichte.
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Die Mode der 80er: breite Schulterpolster waren angesagt. Auftritt des britischen Sängers Boy George, Ende der 80er.
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Blick auf den zerstörten Reaktor des Atomkraftwerkes Tschernobyl in der Ukraine im Mai 1986. Am 26. April 1986 kam es im Kernkraftwerk Tschernobyl zum Super-GAU. Der Reaktormantel explodiert, Trümmer und radioaktives Material werden nach außen geschleudert, eine nukleare Wolke breitet sich über weite Teile Europas aus. Das Umfeld des Kraftwerks ist bis heute Sperrgebiet. 2011 - dem Jahr des Nuklearunfalls von Fukushima - jährt sich die Katastrophe zum 25. Mal.
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Originaltitel
Die verrückten 80er
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2016
Info, Zeitgeschichte

Mit Schulterpolstern der Wende entgegen

Von Rupert Sommer

Nun geht also auch das Erste auf Zeitreise: Der immerhin dreistündige, vom WDR produzierte Nostalgie-Trip will nicht nur Geschmacksverwirrungen aneinanderreihen, sondern auch den politischen Geist eines Jahrzehnts im Umbruch beleuchten.

Vielleicht sind die 80er-Jahre mit ihrer Vorliebe für Schlabber-Looks, neonfarbene Leggings, Jogging-Anzüge und eigenwillige Zottel- und Fransenfrisuren auch deswegen so beliebt, weil sich mit einem angeblichen Retro-Trend ganz gut überdecken lassen kann, dass man sich in diesem Aufzug, der aus dem deutschen Alltag offenbar nie ganz verschwunden war, immer noch wohlfühlen kann. Die 80-er gehen eigentlich immer. Nur hätte man eine Sendung wie "Die verrückten 80er – Das Lieblingsjahrzehnt der Deutschen" eher bei einem der grellbunt unterhaltenden großen Privatsender vermutet. Aber der WDR hat das Drei-Stunden-Format produziert, ausgestrahlt wird es zur besten Samstagabend-Sendezeit im Ersten.

Wohlfühlen – im Westen

Ein bisschen didaktisch-seriösen Überbau benötigt die öffentlich-rechtliche Sendung dann allerdings doch. Und so kommen Stimmen zu Wort, die von den Zeiten großer politischer Umbrüche erzählen – auch wenn die Perspektive auf das damalige Zeitgeschehen, das mit dem Mauerfall 1989 einen Höhepunkt und Abschluss finden musste, stark aus West-Sicht geprägt ist. So ist dann auch immer wieder von der vermeintlich guten "alten Bundesrepublik" die Rede, was ostdeutsche Zuschauer vermutlich etwas irritieren dürfte. Gesellschaftlich wurde angeblich gegen Normen genauso aufbegehrt wie in Mode-Fragen. Von der Musik der 80-er ganz zu schweigen. Kein Jahrzehnt war bunter, kreativer und wilder. Gleichzeitig, so heißt es, soll der Bürgerwille stark, das Vertrauen in die Kraft der Demokratie groß gewesen sein. So jedenfalls die etwas miefig-piefige Legendenbildung, die mit den "Eighties" immer wieder einsetzt.

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Selige Nabelschau – auch wenn im Osten ein Reaktor havariert

Für die Rückschau hat die WDR-Produktion, deren Redaktion Annabell Meyer-Neuhof und Carsten Wiese übernahmen, viel Originalmaterial der Zeit arrangiert – mit bewegenden wie skurrilen Momenten. Dann muss natürlich an Zauberwürfeln gedreht werden, Walkman gehört und frühe Computerspiele gedaddelt werden – während in der gar nicht so fernen Sowjetunion in Tschernobyl ein Reaktor havarierte. So war das eben, damals in den 80er-Jahren.

Als Zeitzeugen für die eigenwillige Stimmungslage eines Jahrzehnts, das offenbar für viele Nostalgiker vor allem in der Rückschau Sinn ergibt, werden Prominente wie Hannes Jaenicke, Annette Frier, Ann-Kathrin Kramer, Peter und Stephan Brings, Oli P. sowie die Musiker Angelo und Joey Kelly befragt. Außerdem ist noch einmal der unlängst verstorbene, seinerzeit wie bis zuletzt allzeit beliebte ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm zu hören, der vom WDR tatsächlich den Spitznamen "Nobby" bekommt. So gefühlig war das damals – und heute.

Die verrückten 80er – Das Lieblingsjahrzehnt der Deutschen – Sa. 11.07. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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