Katar: Millionen für Europas Islam
24.09.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, Staatsoberhaupt des Emirats Katar
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Originaltitel
Qatar, guerre d'influence sur l'Islam d'Europe
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2019
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Hinter den Kulissen Katars

Von Andreas Schoettl

Ein Whistleblower spielte zwei französischen Journalisten Tausende von vertraulichen Dokumenten der NGO Qatar Charity zu. Sie enthüllen ein Programm zur Stärkung der Einflussnahme des politischen Islam in ganz Europa.

In Katar wird 2022 eine Fußball-Weltmeisterschaft gespielt. Dass bei der Vergabe dieses Turniers Unmengen an Gelder geflossen sind, ist kein Geheimnis mehr. Doch Fußball bleibt eben nur Sport, ein Zeitvertreib. Dass das Emirat an der Ostküste der arabischen Halbinsel am Persischen Golf noch eine ganz andere Motivation verfolgt, zeigt ein Dokumentarfilm des französischen Regisseurs Jérôme Sesquin. Bei ARTE ist der erhellende Film nun erstmals zu sehen.

Sesquins fesselnde wie entschleiernde 90-minütige Dokumentation beginnt mit einem mysteriösen USB-Stick. Ein anonymer Whistleblower hatte diesen den beiden französischen Journalisten Georges Malbrunot und Christian Chesnot zugespielt. Darauf befinden sich Tausende vertraulicher Dokumente der größten NGO der Golfstaaten, der Qatar Charity. Die Unterlagen enthüllen Einzelheiten über ein Missionierungs- und Finanzierungsprogramm zur Stärkung des politischen Islam in ganz Europa. Die Pläne sehen unter anderem die Bauten von 140 Moscheen vor, dazu kommen Kulturzentren und Schulen. Weitere Verstrickungen reichen zur Muslimbruderschaft. In den westlichen Ländern gilt diese Organisation als radikal-islamistisch.

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Spur nach Bayern

Intensive zweijährige Recherchen führen die Journalisten und ein Filmteam unter anderem nach Mulhouse im Elsass. An den Beispielen eines europaweit größten Vorhabens für den Bau eines Islam-Zentrums oder einer Ausbildungseinrichtung für Imame im zentralfranzösischen Département Nièvre decken die Autoren anhand dubioser Finanzierungsströme eine dahinterstehende fragwürdige Ideologie auf.

Im Film zu sehen ist auch Benjamin Idriz. Er gilt als Bayerns bekanntester Imam. Liberal sei er, heißt es in Zeitungen, die über ihn schreiben, immer wieder. Zusammen mit seiner Gemeinde im oberbayerischen Penzberg stehe er bayernweit für eine gelungene Integration. Die investigative Doku von Jérôme Sesquin fragt nach.

Pflicht zur Wohltätigkeit?

ARTE bleibt nach der Dokumentation über vermeintliche islamistische Machenschaften Katars im Zeichen einer angeblich friedlichen Religion. Im Anschluss an den Film von Jérôme Sesquin zeigt die Dokumentation "Libanon" ab 21.45 Uhr, wie die Hisbollah, die selbsternannte schiitische "Partei Gottes", weite Teile des titelgebenden Landes übernehmen konnte.

Wie sehr die im Islam angeblich verankerte Pflicht zur Wohltätigkeit tatsächlich wirkt, beleuchtet der Film "Helfen im Namen Allahs" ab 22.40 Uhr. Ein Ziel der guten Tat darin unter anderem ist, dass in Ghana unbedingt eine weitere Moschee gebaut werden soll. Als Fakt führt die Dokumentation unter anderem auf, dass die Jahresspenden an die französische Secours Islamique im Durchschnitt zweieinhalb Mal so hoch seien wie die an das Rote Kreuz.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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