Miss Merkel - Ein Uckermark-Krimi
19.03.2024 • 20:15 - 22:15 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
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Originaltitel
Miss Merkel - Ein Uckermark-Krimi: Mord auf dem Friedhof
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Miss Merkel ist zurück: Die Liebe der Bestatter

Von Eric Leimann

Über drei Millionen schauten im März 2023 zu, als RTL mit der ersten Verfilmung eines "Miss Merkel"-Bestsellers von David Safier aufwartete. Nun kommt Film zwei, in dem die Ex-Kanzlerin (Katharina Thalbach) den Mord an einem Friedhofsgärtner und das Geheimnis zweier Familien aufklären muss.

Es klingt nach einer Win-win-Situation, auf die sich Bestsellerautor David Safier ("28 Tage lang") in der Zusammenarbeit mit RTL eingelassen hat. Seine geniale Idee, Altkanzlerin Angela Merkel eine fiktive Rentnerinnen-Biografie als Privatermittlerin in der Uckermark anzudichten, ist mit der Buchreihe "Miss Merkel" voll eingeschlagen. Vor einem Jahr ist bereits die Verfilmung von Band eins, "Mord im Schloss", vor 3,12 Millionen Zuschauern bei RTL gelaufen, mit dem Buch erreichte der Bremer Schriftsteller Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. Seitdem gibt es jedes Jahr einen neuen Roman – mittlerweile sind es drei – und RTL kann sie mit kleinem Sicherheitsabstand von ein bis anderthalb Jahren verfilmen. Nun ist erst mal Fall zwei dran: "Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi: Mord auf dem Friedhof" lässt die Altkanzlerin beim Spaziergang mit Mops Helmut (im Buch hieß er "Putin", doch der taugt nicht mehr zum Schmunzeln) eine Leiche auf dem Friedhof entdecken. Es ist der Gärtner, der dort mit den Füßen nach oben im Mutterboden steckt. Doch wer hatte Interesse daran, den stillen Einzelgänger loszuwerden?

Weil die örtliche Polizei unter Kommissar Hannemann (Sascha Nathan) wie immer die Hände in den Schoß liegt, muss die Polit-Entscheiderin von einst nun auch in Klein-Freudenstadt die Dinge regeln. Unterstützt von Ehemann Joachim Sauer (Thorsten Merten) und Personenschützer Mike (Tim Kalkhof) geraten zwei verfeindete Bestattungsunternehmer in den Fokus von Merkels Ermittlungen.

Bestatter, Witwer und Shakespeare-Fan Kurt Kunkel (Sven Martinek), den Miss Merkel durchaus attraktiv findet, führt sein Unternehmen gemeinsam mit den erwachsenen Kindern (Paula Kroh, László Branko Breiding). Noch etwas erfolgreicher scheint jedoch Konkurrent Ralph Borscht (Bernhard Schütz) zu sein, der mit Tochter Merle (Johanna Polley) und seiner sehr jungen Ehefrau Charu (Farina Flebbe) in einer schicken Villa lebt. Trotzdem wirkt der Mann angespannt, unglücklich und verschlossen. Kann Miss Merkel das Geheimnis der beiden Familien aufklären und den oder die Mörder überführen?

Verpasste Digitalisierung und Satanismus auf dem Lande

Vor einem Jahr überschlug sich die Kritik nicht gerade vor Begeisterung über den ein wenig klamottig inszenierten Schmunzelkrimi "Miss Merkel" an RTLs "Tödlichem Dienstag". Doch der Erfolg mit über drei Millionen Zusehenden gab dem Produkt recht. Wobei der Krimi damals wie heute (Buch: Anja Flade-Kruse, Regie: Torsten Wacker) auch seine Stärken hatte: Da wären zum einen zwei über jeden Zweifel erhabene Schauspiel-Granden wie Katharina Thalbach und Thorsten Merten als Ehepaar, das sich auf seinem eigentlich entspannter eingeplanten, herrlich provinziellen Alterswohnsitz kabbelt, neckt, aber am Ende doch liebt.

Und wie im ersten Fall sind es auch hier jene Scherze um Angelas politische Weltkarriere, die am meisten amüsieren. Wenn die Bild- und Tonverbindung zwischen Angie und dem auf einem Berggipfel urlaubenden Herrn Sauer nicht so gut funktioniert, murmelt die Altkanzlerin zum Computerbildschirm: "Ich hätte mehr Geld in die Digitalisierung stecken müssen." Und wenn nachts Satanisten eine alte Uckermark-Kirche für ihr Treffen nutzen, raunt die Ex-Kanzlerin aus der Beobachterposition: "Ich habe ja immer gesagt: Nicht die Jugendclubs auf dem Land schließen!"

Vom Fall selbst hingegen sollte man nicht zu viel erwarten. Hier wird solide Miträtselkost geliefert, deren Agatha Christie-haftigkeit – Miss Marple ist nicht umsonst Vorbild für Merkels Figur – als leichter Bausatzkrimi stets über tiefgründige psychologische Herleitungen siegt. Wer Miss Merkel liest oder schaut, weiß, was er oder sie bekommt: Einen Schmunzelkrimi mit genialer Grundidee, dessen Kriminalfall sich eher auf Vorabendniveau abspielt, dessen Ermittler-Figuren jedoch durchaus Klasse mitbringen.

Miss Merkel – Ein Uckermark-Krimi: Mord auf dem Friedhof – Di. 19.03. – RTL: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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