Mutig, cool und unverschleiert
Report, Gesellschaft und Soziales • 13.11.2018 • 22:15 - 22:45
Lesermeinung
Seyran Ates ist Gründerin, der ersten liberalen Moschee, der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin. In der Moschee beten und predigen Frauen und Männer gleichberechtigt.
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Die Frauenrechtlerin, Friedensaktivistin und Gründerin der ersten liberalen Moschee Seyran Ates bei der Eröffnung der Moschee. In der Moschee beten und predigen Frauen und Männer gleichberechtigt.
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Seyran Ates darf ihre Wohnung aufgrund von Morddrohungen nicht mehr allein verlassen, daher finden viele Treffen mit Gemeindemitglieder bei ihr zu Hause statt.
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Pressesprecherin Marlene Löhr unterbricht ihre Arbeit mehrmals fürs tägliche Gebet.
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Marlene Löhr freut sich über das große mediale Interesse an der Moschee. Selbst aus dem Ausland kommen Gäste angereist, um in der liberalen Moschee zu beten.
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Die Veranstaltungen der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee müssen stets durch die Polizei geschützt werden, da die Bedrohungslage weiter bestehen bleibt.
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Mithilfe einer App sucht Seyran Ates im Gebetsraum der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee nach der richtigen Gebetsrichtung gen Mekka.
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Seyran Ates erhält viel Zuspruch für ihre Moschee-Gründung, aber auch Kritik bis hin zu Morddrohungen. Sie erhält Polizeischutz.
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Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin hat Räume in einer evangelischen Gemeinde in Moabit angemietet.
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Marlene Löhr, Pressesprecherin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee,  ist zum Islam konvertiert und hat lange nach einer Gemeinde gesucht, in der sie als Frau ihren Glauben nach ihren Vorstellungen leben kann.
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Marlene Löhr spricht Seyran Ates auf einem Diskussionsabend zum liberalen Islam an. Sie will der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee als Gemeindemitglied beitreten.
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Nach Eröffnung der Moschee wird Seyran Ates aufgrund einer Vielzahl an Morddrohungen unter Polizeischutz gestellt. Sie kann nur noch abends und vermummt allein auf die Straße gehen.
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Marlene Löhr erklärt, warum Seryran Ates schon lange ihr Vorbild ist, und dass sie nun endlich einen Ort gefunden hat, ihren Glauben zu leben.
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Seyran Ates darf aufgrund von Morddrohungen ihre Wohnung nicht verlassen.
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Seyran Ates' Traum geht in Erfüllung. Eine Frau ist Vorbeterin beim ersten Freitagsgebet der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee am 16. Juni 2017. Männer und Frauen beten hier von nun an gemeinsam.
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Seyran Ates ist stolz auf den renovierten und neu eingerichteten Gebetsraum der Ibn-Rush-Goethe-Moschee in dem Gebäude einer evangelischen Gemeinde in Moabit. Es ist der Mittelpunkt der Gemeinde.
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Seyran Ates will eine öffentliche Diskussion über einen liberalen Islam. Sie tritt immer wieder in Talkshows auf, um für einen reformorientierten Islam einzutreten. Meist ist sie die einzige Frau in den Diskussionsrunden.
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Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Report, Gesellschaft und Soziales

Der Traum einer gleichberechtigten Zukunft

Von Julian Weinberger

Trotz Morddrohungen und einem Leben unter Polizeischutz halten zwei Frauen an ihrem gemeinsamen Traum fest – einer liberalen Moschee in Berlin.

Marlene Löhr ist überzeugt: "Der halbe Himmel gehört uns Frauen." 2015 ist die einstige Grünen-Politikerin zum Islam konvertiert. Von den vorherrschenden traditionellen Wertvorstellungen fühlt sie sich jedoch eingeschränkt. Statt Konservativismus ist ihr Credo die Gleichberechtigung von Mann und Frau im Glauben. Gemeinsam mit der Menschenrechtsaktivistin und Anwältin Seyran Ates lebt die 33-Jährige den Traum einer weltoffenen Moschee, in der Frauen und Männer gleichberechtigt nebeneinander beten können. Der "37°"-Beitrag "Mutig, cool und unverschleiert – Frauen gründen eine liberale Moschee" begleitet die beiden ein Jahr lang auf ihrem Weg. Dabei erzählt die Doku von Hoffnungen und Visionen ebenso, wie von Bedrohung, Einschränkung und dem entbehrungsreichen Alltag der beiden Frauen.

Seit mehr als einem Jahr gehen Seyran Ates und Marlene Löhr den herausfordernden Weg, mit der Ibn-Rushd-Goethe Moschee in Berlin-Moabit eine liberale Moschee zu etablieren. Gemäß den Lehren des Philosophen Ibn Rushd, der bereits im 12. Jahrhundert einen liberalen und zeitgemäßen Islam lebte, wollen sie zeigen, dass sich der Islam und Gleichberechtigung im Glauben nicht gegenseitig ausschließen.

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Wie der Film erzählt, ist das gemeinsame Beten von Männern und Frauen aber nicht die einzige Vision, die Löhr und Ates für die liberale Moschee vor Augen haben. Denn in dem Berliner Gotteshaus dürfen Frauen auch selbst entscheiden, ob sie ein Kopftuch tragen oder unverhüllt beten. Ebenso übernehmen sie Predigten. Dazu sind in der Ibn-Rushd-Goethe Moschee gleichgeschlechtliche und religionsübergreifende Eheschließungen möglich. Im Internet präsentiert sich die Moschee als weltoffener Ort der Vielfalt: "Uns ist es ein besonderes Anliegen, unsere Kinder zu toleranten und offenen Menschen zu erziehen, die anderen Menschen mit Liebe, Neugier und Verständnis begegnen."

Die revolutionären Ideen von Seyran Ates und Marlene Löhr schaffen aber auch mächtige Widersacher. Ein Leben ohne Personenschutz ist für die Frauen schon lange nicht mehr möglich. Anfeindungen und Morddrohungen sind zum Alltagsbegleiter der beiden geworden. Trotz der Widerstände und der Einschränkungen, die ihr Einsatz für eine liberale Islam-Interpretation mit sich bringt, gibt sich Moschee-Gründerin Seyran Ates kämpferisch. Ihr sei die innere Freiheit wichtig, nicht die äußere, erklärt sie.

Hinter dem halbstündigen Dokumentarfilm steht die deutsche Journalistin Güner Yasemin Balci. Die Filmemacherin, die einst mit dem Bayrischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, ist Gründungsmitglied des Muslimischen Forums Deutschland und kämpft für mehr Selbstbestimmung muslimischer Mädchen. In ihrem Buch "Das Mädchen und der Gotteskrieger" hat sie zudem scharfe Kritik an muslimischen Verbänden geübt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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