PFAS - Gift für die Ewigkeit - Wie abhängig sind wir?
09.05.2025 • 18:15 - 19:00 Uhr
Info, Gesellschaft + Soziales
Lesermeinung
„Fluorpolymere haben unersetzbare Eigenschaften“. Lena Ganschow im Gespräch mit Bernhard Langhammer. Der Sprecher der Initiative Chemdelta Bavaria kämpft darum. Europas größte Produktionsstätte für die PFAS-Kunststoffe in Bayern zu halten.
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Schwer, aber machbar: Lena Ganschow (rechts) spricht mit Bettina Roth, Entwicklungschefin des Outdoorherstellers Vaude, über die Umstellung auf PFAS-freie Produktion.
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Ohne Ewigkeitschemikalien keine Energiewende? Bei Wärmepumpen stimmt dieses Lobby-Argument nicht, erfährt Lena Ganschow (rechts) am Fraunhofer Institut in Freiburg von Dr. Lena Schnabel.
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Ohne Ewigkeitschemikalien keine Energiewende? Bei Wärmepumpen stimmt dieses Lobby-Argument nicht, erfährt Lena Ganschow (rechts) am Fraunhofer Institut in Freiburg von Dr. Lena Schnabel.
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Originaltitel
PFAS - Gift für die Ewigkeit: Wie abhängig sind wir?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
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PFAS - Gift für die Ewigkeit - Wie abhängig sind wir?

PFAS - Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen - sind eine stark umstrittene chemische Stoffgruppe. Die einen drängen auf ein schnelles Verbot, die anderen wollen sie weiter nutzen. PFAS, die "Ewigkeitschemikalien", sind langlebig und vielseitig. Sie finden Verwendung als Antihaftbeschichtungen von Kochgeschirr oder in Pipelines, bei der Halbleiterproduktion, beim Feuerlöschen, in Funktionstextilien und in Kältemitteln für Klimaanlagen. Aber diese Fluorchemikalien können auch krank machen, weil sie das Immunsystem schädigen, den Cholesterinspiegel erhöhen, Krebs verursachen und Schilddrüsenerkrankungen auslösen können. Weil PFAS so stabil sind, sammeln sie sich als gefährliche Rückstände im Wasser, in Böden, Pflanzen, Tieren und unseren Körpern an. PFAS sind inzwischen selbst in den entlegensten Winkeln der Erde nachweisbar - und im Blut fast jedes Menschen. Daher fordern fünf EU-Staaten einen Verzicht auf sämtliche PFAS. Nicht nur die nachgewiesenermaßen gefährlichen PFAS sollen verboten werden, sondern die ganze Stoffgruppe: über 10.000 verschiedene Verbindungen. Selbst PFAS, die es noch gar nicht gibt - weil auch sie toxisch sein könnten. Wissenschaftler sehen in der Fluorchemie eine der größten Umweltgefahren. Doch Industrievertreter warnen, dass Europa ohne PFAS nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Aus Sicht der Chemiekonzerne funktioniert unsere moderne Welt ohne PFAS gar nicht mehr. Stimmt das? Oder wäre eine Zukunft ohne PFAS einfach nur weniger bequem? Wie abhängig sind wir von diesen Stoffen, die vor gut 80 Jahren noch gar nicht existiert haben? Lena Ganschow sucht für "nano" nach Antworten. Sie besucht große PFAS-Produktionsstandorte und kleine Labors, in denen fluorfreie Alternativen für Outdoor-Textilien oder Elektronikprodukte entwickelt werden. Wenn PFAS Funktionsjacken, Feuerlöschschaum oder Bratpfannen erst ihre besonderen Eigenschaften gegeben haben, wie lassen sie sich dann ersetzen? Bei spektakulären Trainings erlebt Lena Ganschow mit, wie Feuerwehrleute Brandbekämpfung mit fluorfreiem Löschschaum neu lernen. An PFAS-Hotspots erfährt sie, wie Landwirte und Behörden damit umgehen, dass Böden und Grundwasser für Generationen hoch belastet bleiben werden. Lena Ganschow wohnt selbst in einem PFAS-Hotspot - wie viel PFAS hat sie im Blut? Muss auch sie sich Sorgen machen? Wie schwer es ist, einmal freigesetzte PFAS wieder aus der Umwelt zu holen, erfährt Lena Ganschow an einem NATO-Flughafen, wo fluorhaltiger Löschschaum das Erdreich verseucht hat. Eine gigantische Bodenwaschanlage reinigt dort auf Jahre hinaus täglich Berge von kontaminiertem Boden. Der Kampf um die PFAS-Verwendung ist noch nicht abgeschlossen. Wie kann und soll es weitergehen mit den Ewigkeitschemikalien?

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