Tiger Girl
19.06.2019 • 00:40 - 02:08 Uhr
Spielfilm, Actionfilm
Lesermeinung
Die schüchterne, ordentliche Vanilla fliegt durch die Polizeiprüfung und beginnt eine Ausbildung bei einem privaten Sicherheitsdienst. Und sie lernt die durchgeknallte Tiger kennen. Tiger ist fasziniert von dem Mädchen, das so krampfhaft versucht, dazuzugehören. Sie bringt ihr das Beißen bei. Vanilla leckt Blut und Tiger muss eine neue Regel lernen: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. - Die junge ordentliche VANILLA (Maria Dragus, li) beginnt eine Ausbildung bei einem privaten Sicherheitsunternehmen, und kann nun mit ihrer neuen Freundin Tiger (Ella Rumpf, re) Passanten kontrollieren.
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Die schüchterne, ordentliche Vanilla fliegt durch die Polizeiprüfung und beginnt eine Ausbildung bei einem privaten Sicherheitsdienst. Und sie lernt die durchgeknallte Tiger kennen. Tiger ist fasziniert von dem Mädchen, das so krampfhaft versucht, dazuzugehören. Sie bringt ihr das Beißen bei. Vanilla leckt Blut und Tiger muss eine neue Regel lernen: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. - Tiger (Ella Rumpf, Bild) kann kämpfen, auch wenn sie selbst öfter in Schwierigkeiten gerät.
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Die schüchterne, ordentliche Vanilla fliegt durch die Polizeiprüfung und beginnt eine Ausbildung bei einem privaten Sicherheitsdienst. Und sie lernt die durchgeknallte Tiger kennen. Tiger ist fasziniert von dem Mädchen, das so krampfhaft versucht, dazuzugehören. Sie bringt ihr das Beißen bei. Vanilla leckt Blut und Tiger muss eine neue Regel lernen: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. - Die durchgeknallte Tiger (Ella Rumpf, re) bringt der schüchternen Vanilla (Maria Dragus) das Beißen bei.
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Die schüchterne, ordentliche Vanilla fliegt durch die Polizeiprüfung und beginnt eine Ausbildung bei einem privaten Sicherheitsdienst. Und sie lernt die durchgeknallte Tiger kennen. Tiger ist fasziniert von dem Mädchen, das so krampfhaft versucht, dazuzugehören. Sie bringt ihr das Beißen bei. Vanilla leckt Blut und Tiger muss eine neue Regel lernen: Wer Wind sät, wird Sturm ernten. - Tiger (Ella Rumpf, Bild) lebt mal in einem Wohnwagen, mal illegal auf einem Dachboden, - und sie kann Vanilla zeigen, wie man klaut, kämpft und für sich einsteht.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2017
Altersfreigabe
16+
Spielfilm, Actionfilm

Voll auf die Zwölf!

Von Gabriele Summen

In dem Mumblecore-Action Film "Tiger Girl" provozieren nicht nur die starken Frauenfiguren.

In einer der mitreißendsten Szenen des an kompromisslosen Einfällen reichen Martial-Arthouse-Berlin-Dramas "Tiger Girl" (2017) mischen die titelgebende Anarchobraut und ihre neue Freundin "Vanilla, the Killer" eine Kunstausstellung auf: Sie fassen alle Exponate an und setzen sich sogar einfach die dort ausgestellten, mit Glitzersteinen besetzten Masken auf. Doch sie haben die Rechnung ohne die zierliche PR-Tussi gemacht, die offensichtlich eine viel versiertere Kampfsportlerin als die beiden ist. Die Frauenfiguren, die der deutsche Regisseur Jakob Lass auf die Leinwand bannt, wirken höllisch erlösend in einer weltweiten Kinotradition, in der Frauen teilweise immer noch viel zu eindimensional dargestellt werden – insofern sie überhaupt in den Genuss einer Hauptrolle kommen. Das Erste bringt den Film nun erstmals auf die TV-Bildschirme.

Zu Beginn hat die schüchterne Maggie (Maria Dragus) die Aufnahmeprüfung zur Polizeischule versemmelt. Kurz darauf schnappt ihr eine Frau den Parkplatz weg. Da taucht plötzlich Tiger Girl auf, eine Frau wie eine weibliche Vision aus "Fight Club", mit ansteckender Energie von Ella Rumpf verkörpert. Kurzerhand tritt sie den Außenspiegel vom Auto der Parkplatzräuberin ab. Im Supermarkt beobachtet Maggie dann fasziniert Tiger Girl beim Klauen, nur um wenig später deren Diebesgut in ihrer Tasche zu finden. Nachdem die moderne Pippi Langstrumpf Maggie dann noch aus den Fängen eines zudringlichen Bekannten und vor drei Typen in der U-Bahn gerettet hat, steht dem Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft nichts mehr im Wege.

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Berauscht vom neuen Ich

Tigers Schlüsselbotschaft – "Höflichkeit ist eigentlich auch nur so 'ne Art Gewalt. Gegen Dich!" – bringt Maggie, die nun Vanilla getauft wird, gewaltig ins Grübeln – und mit ihr bestimmt große Teile des weiblichen Publikums. Während das lebensfrohe Tiger Girl in einem klapprigen Wohnmobil haust und ab und an ihre Junkie-Freunde auf einem Dachboden besucht, überbrückt Vanilla die Zeit bis zur nächsten Aufnahmeprüfung mit einer Security-Ausbildung bei Herrn Feldschau – einem Laiendarsteller, der die Rolle, die er auch im wirklichen Leben spielt, so glaubwürdig rüberbringt, wie es kein Schauspieler könnte. Damit bereitet Regisseur Lass, der sich der Improvisation verschrieben hat, den Boden für ein paar befreiende Lacher, die aus dem tiefsten Urgrund des autoritätsgepeinigten Deutschen kommen.

Wie auch schon bei "Love Steaks" zieht Timon Schaeppi den Zuschauer mit seiner unerhört innovativen Kameraarbeit mitten in das Geschehen hinein, die dröhnende Musik von Golo Schultz und der Band Grossstadtgeflüster vermag das mächtige Hochgefühl der beiden Frauen noch zu unterstreichen. Doch irgendwann wird aus Spaß Ernst, und Vanilla, die ihm Gegensatz zu Tiger Girl keinen eigenen Moralkodex hat, beginnt über die Stränge zu schlagen. So haut sie berauscht von ihrem neuen Ich schon mal einer Passantin völlig grundlos ins Gesicht.

Dies ist spätestens der Punkt, an dem der Zuschauer anfängt, über die Mechanismen der Entfesselung von Gewalt im Allgemeinen und der weiblichen Selbstermächtigung im Besonderen nachzusinnen. Wie genial, dass Lass in diesem Zusammenhang die Background-Geschichte der beiden Frauen außer Acht lässt. So kann man sich über diese faszinierend-authentischen Figuren die Köpfe heiß reden, ohne die ewige weibliche Opfergeschichte berücksichtigen zu müssen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Schauspieler Franz Rogowski zu Gast bei Pegah Ferydoni im "Berlinale-Studio" am Tag der Eröffnung  der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2018.
Franz Rogowski
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