So hatten sich die Filmemacher (Matthias Weidenhöfer, Anne Haug) ihre Unterkunft in Cannes wohl nicht vorgstellt.
So hatten sich die Filmemacher (Matthias Weidenhöfer, Anne Haug) ihre Unterkunft in Cannes wohl nicht vorgstellt.

Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste

KINOSTART: 14.08.2014 • Satire • Deutschland/Frankreich (2013)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
2013
Produktionsland
Deutschland/Frankreich

Nachwuchsregisseurin Isabell Šuba ist das geglückt, wovon andere ihr Leben lang träumen: Sie hat es mit einem ihrer Kurzfilme geschafft, auf das Filmfest von Cannes, das größte und wichtigste der Welt, eingeladen zu werden.

Doch vor Ort läuft es für die hoffnungsvolle Jungfilmerin alles andere als glatt, denn zusammen mit ihrem wenig kompetenten Produzenten David - ein ausgemachter Chauvi - landet sie in einem einer Absteige ähnlichem Hotel. Und das ist erst der Anfang, denn Isabell muss nicht nur feststellen, dass im offiziellen Programm nicht ein einziger Film einer Frau läuft, sondern auch die Suche nach spendablen Geldgebern erweist sich als erfolglos …

Titel scheint Programm

Der Titel dieser Satire der Berliner Filmemacherin und Konrad-Wolf-Absolventin Isabell Šuba scheint in Cannes wie im gesamten Filmgeschäft Programm zu sein: "Männer zeigen Filme und Frauen ihre Brüste". Denn tatsächlich konnte mit Jane Campion ("Das Piano") erst eine Regisseurin 1993 die Goldene Plane gewinnen, ebenso ging der Regie-Oscar nur einmal an eine Frau (2010 Kathryn Bigelow für "Tödliches Kommando - The Hurt Locker").

Für ihr Kinodebüt, ein Mix aus Selbstversuch und Satire, das sie innerhalb von fünf Tagen auf den Filmfestspielen von Cannes 2012 einfing, schlüpfte Anne Haug in die Rolle der Regisseurin, die in der Mittelmeer-Filmmetropole in einem männerdominierten Business ihr blaues Wunder erlebt. Von der Grundidee durchaus interessant, trägt der Stoff den Film jedoch nicht über die gesamte Lauflänge, zumal die Streitereien zwischen den Protagonisten zunächst noch unterhalten, doch im Verlauf eher langweilen.

Oberflächlich-klischeehaft

Auch der Blick auf das Filmbiz bleibt eher oberflächlich-klischeehaft, Verbesserungsvorschläge oder Zukunftsvisionen zur Verbesserung der Frau im Filmgeschäft gibt es gar nicht. Warum "Männer zeigen Filme und Frauen ihre Büste" beim Max Ophüls Preis 2014 mit dem Preis der Jugendjury und dem Preis für den gesellschaftlich relevanten Film ausgezeichnet wurde, erschließt sich wohl nur der Jury.

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