"Ulysses", der legendäre Roman von James Joyce, war von 1920 bis 1933 verboten. 1998 wurde er von führenden amerikanischen Schriftstellern und Literaturwissenschaftlern zum besten englischsprachigen Werk des 20. Jahrhunderts gewählt. Die bislang einzige Verfilmung des Werks durch den amerikanischen Regisseur Joseph Strick kommt vergleichsweise harnmlos daher. Denn dies ist ein Stück braves Erzählkino, das dem schwierigen und skandalumwitterten Roman kaum gerecht wird. Trotzdem löste der Film 1967 bei der Teilnahme am Festival in Cannes einen Proteststurm aus: Anstößige französische Untertitel wurden für die Wettbewerbsvorführung geschwärzt, so dass der Beitrag nach Einschreiten des Regisseurs und Produzenten zurückgezogen wurde. Anschließend scheiterte er in vielen Ländern an der Zensur. In der Bundesrepublik wurde der Film von der FSK erst 1970 für die öffentliche Vorführung freigegeben. In James Joyces Heimat hob man den Bann erst 33 Jahre nach seiner Entstehung auf.