J. Lee Thompson

Lesermeinung
Geboren
01.08.1914 in Bristol, England, Großbritannien
Gestorben
30.08.2002 in Sooke, British Columbia, Kanada
Sternzeichen
Biografie
Er galt als Spezialist für Abenteuer- und Actionfilme, doch einer seiner berühmtesten Filme war sicher der Thriller "Ein Köder für die Bestie": der britische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent J. Lee Thompson. Er startete seine Laufbahn bereits 1934 als Darsteller und 1937 Drehbuchautor, bevor der Krieg seine Karriere unterbrach und Thompson den Zweiten Weltkrieg als Bordschütze bei der Royal Air Force verbrachte. Nach dem Krieg gab er 1950 mit dem Thriller "Mord ohne Mörder" sein Regiedebüt. Danach folgten Filme wie das sehenswerte Noir-Werk "Der gelbe Ballon" (1953), das seinen Ruf als Spezialist für harte Stoffe fundierte. Danach folgten das Drama "The Weak and the Wicked" und die romantische Komödie "Glück auf Raten" mit Dirk Bogarde.

Auch "Hahn im Korb" (1955) war eine Komödie, ebenso wie "Ein Alligator namens Daisy" (1957), eine turbulentes englisches Genrewerk im Carry-On-Stil, das von Situationskomik, Wortwitz und heiter-liebenswerten Typen lebt. 1958 dann der Schwenk zum Abenteuerfilm, "Eiskalt in Alexandrien" beschrieb den gefährlichen Treck einer Gruppe von Militärs und Krankenschwestern während des Zweiten Weltkriegs durch Nordafrika. 1959 entstand mit "Ich greife nach den Sternen" ein Drama über das Leben des berühmten deutschen Wissenschaftlers Wernher von Braun, in der Hauptrolle glänzte seinerzeit Curd Jürgens. Noch im gleichen Jahr besetzte Thompson die damals zwölfjährige Hayley Mills, die später zum Hollywood-Star werden sollte, an der Seite ihres Vaters John Mills in dem spektakulären Thriller "Ich kenne den Mörder", eine Rolle, für die sie bei den Filmfestspielen von Berlin mit dem Silberen Bären und mit dem BAFTA Film Award als beste Newcomerin ausgezeichnet wurde.

Ebenfalls 1959 inszenierte J. Lee Thompson einen weiteren Abenteuerfilm "Brennendes Indien", diesmal mit der schönen Lauren Bacall in der weiblichen Hauptrolle. Im Jahr darauf drehte Thompson - erstmals mit internationaler Starbesetzung - den Kriegsfilm "Die Kanonen von Navarone" nach einer Romanvorlage von Alistair MacLean, der 1961 zu den großen Kassenhits gehörte und für mehrere Oscars nominiert wurde. Bevor Thompson dann seinen wohl berühmtesten Film, den oben schon erwähnten "Cape Fear" ("Ein Köder für die Bestie") mit dem Furcht einflößenden, psychopathischen Robert Mitchum besetzte, drehte er den Abenteuerfilm "Taras Bulba" alais Yul Brynner als Kosakenoberst. Yul Brynner spielte 1963 erneut unter der Regie von Thompson, diesmal in dem Abenteuerfilm "Könige der Sonne", in dem der ewige Glatzkopf einen Indianerhäuptling verkörpert, der von den Mayas als Opfer für ihre Götter auserkoren wird.

In den folgenden Jahren schöpfte Thompson aus den Vollen, besetzte Shirley Maclaine, Dean Martin und Paul Newman in "Immer mit einem anderen", eine Komödie mit gezielten Seitenhieben auf Amerikas übersteigertes Erfolgsstreben, oder auch die stimmungsvolle Gruselballade "Die schwarze 13", in der er einmal mehr mit David Niven zusammenarbeitete. Exzellent war auch das Psychodrama "Eine Tür fällt zu" von 1965, mit Maximilian Schell, Ingrid Thulin und Herbert Lom - übrigens ein Dauergast bei Thompson - hervorragend besetzt. 1967 entstand vor einer großartigen Naturkulisse der spannende Edel-Western "MacKennas Gold", erneut mit exzellenten Darstellern.

1968 drehte Thompson mit "Bevor der Winter kommt" einen weiteren Kriegsfilm, und Gregory Peck war der "Der gefährlichste Mann der Welt". "Brotherly Love" (1969) war ein Actionfilm mit Peter O'Toole und Cyril Cusack, bevor Thompson Anfang der Siebzigerjahre für zwei Teile der sogenannten "Planet der Affen"-Filme verantwortlich zeichnete: "Eroberung vom Planet der Affen" (1972) und "Die Schlacht um den Planet der Affen" (1973), jeweils mit Roddy McDowell in der Hauptrolle. 1975 dann ein wichtiger Punkt in Thompsons Karriere: Der Kriminalfilm "Tag der Abrechnung" war der Auftakt zu einer langjährigen Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Charles Bronson, mit dem J. Lee in acht weiteren mehr oder weniger durchschnittlichen Produktionen zusammenarbeitete: "Der weiße Büffel" (1976), "Der Schatz von Cabo Blanco" (1980), "Ein Mann wie Dynamit" (1982), "Der Liquidator" (1983), "Murphys Gesetz" (1986), "Das Weiße im Auge" (1987), "Das Gesetz ist der Tod" (1988) und "Kinjite - Tödliches Tabu" (1989), Thompsons letzter Film.

Weitere Filme von J. Lee Thompson: "Umfange mich, Nacht" (1956), "Tiger-Bay", "Straße ohne Zukunft" (beide 1959), "Eine zuviel im Harem" (1964), "Die Re-Inkarnation des Peter Proud" (1974), "Der große Grieche" (1977) mit Anthony Quinn, "Pass des Todes" (1978) ebenfalls mit Quinn, "Ab in die Ewigkeit" (1980), "Der Ambassador" (1984), eine erneute Zusammenarbeit mit "Cape Fear"-Star Mitchum und Rock Hudsons letzter Film, "Quatermain - Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" (1985) mit Richard Chamberlain sowie "Die Feuerwalze" (1986) mit Chuck Norris.

Filme mit J. Lee Thompson

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