25.04.2017 Freizeit

Fahrspaß für alle

Von Thomas Musch
2016 wurden rund 605.000 Pedelecs verkauft, Tendenz steigend.
2016 wurden rund 605.000 Pedelecs verkauft, Tendenz steigend. Fotoquelle: DutchScenery / Shutterstock.com

Fahrrad oder E-Bike? Viele Menschen, die sich ein neues Rad kaufen wollen, stellen sich diese Frage gar nicht mehr. Sie wollen vielmehr wissen: Welches ist das richtige Pedelec für mich?

Die Beliebtheit von Fahrrädern mit Elektrounterstützung – offiziell heißen sie Pedelec, eingebürgert hat sich der Begriff E-Bike – wächst unaufhörlich. 2016 wurden rund 605.000 Pedelecs verkauft, das entspricht einer Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zu 2015. Damit tragen bereits 15 Prozent aller Fahrräder in Deutschland einen E-Antrieb, und Branchenkenner rechnen damit, dass sich deren Anteil in den nächsten Jahren zügig auf 30 Prozent vergrößern wird.

Das liegt unter anderem daran, dass E-Biken kinderleicht ist – wie Fahrradfahren eben. Man tritt in die Pedale und bekommt stets so viel Kraft vom E-Motor dazu, wie man selbst aufbringt. Hört man auf zu treten, schiebt auch der Motor nicht mehr, und bei 25 km/h ist ohnehin Schluss, dann schaltet der Antrieb sanft ab. Wer schneller fahren will, muss das aus eigener Kraft tun. Niemand muss befürchten, dass durch einen versehentlichen Dreh am "Gasgriff" aus dem Rad eine unkontrollierbare Fuhre wird – einen solchen haben Pedelecs nämlich nicht. Stattdessen kann man durch die Wahl der Unterstützungsstufe über die Bedieneinheit am Lenker die Kraft des Motors an die individuelle Fahrweise und natürlich die Anforderungen der Strecke anpassen.

Über die Reichweite eines Pedelecs müssen sich nur die wenigsten Radler Gedanken machen. Aktuelle Räder verfügen in aller Regel über Lithium-Ionen-Akkus mit 400 oder 500 Wattstunden (Wh). Damit sind Strecken von 70 bis 80 Kilometern fast unter allen Umständen möglich. Wobei das Wörtchen "fast" hier mit Bedacht steht: Viel mehr als die reine Akku-Kapazität bestimmen nämlich äußere Einflüsse die tatsächliche Reichweite. Streckenprofil und Beschaffenheit des Untergrundes spielen eine Rolle, das Gewicht des Radlers (und des zusätzlichen Gepäcks), die gewählte Unterstützungsstufe, die Temperaturen und nicht zuletzt der Reifendruck. Wer reihenweise steile Berge mit maximaler Motorunterstützung erklimmt, kann auch schon nach 40 Kilometern ohne Strom dastehen, während gemütliche Flachlandroller locker weit mehr als 100 Kilometer schaffen.

Akzeptanz und Beliebtheit der E-Bikes rühren auch daher, dass es inzwischen für jeden Geschmack und Einsatzzweck passende Modelle gibt. Ganz unabhängig von Typ, Erwartungen und Zielen, dem Einsatzbereich, der Radgattung und dem Kaufpreis: Achten Sie auf gute Reifen, eine gute Beleuchtungsanlage und gute Bremsen (zum Beispiel Scheibenbremsen). Das Rad muss Ihnen nicht nur gefallen, sondern auch in Größe und Geometrie zu Ihren Körpermaßen passen. Sie müssen sich darauf wohlfühlen. Grundsätzlich bewähren sich Mittelmotoren namhafter Hersteller in der Summe ihrer Eigenschaften am besten. Vorderradnabenmotoren sind okay für Citybikes, die kaum Steigungen bezwingen müssen. Sie werden meist in eher günstigen Rädern eingesetzt und harmonieren nicht so geschmeidig mit dem Getriebe wie Mittelmotoren. Auf losem oder nassem Untergrund kann das Vorderrad schon mal durchdrehen.

Hinterradnabenmotoren eignen sich am besten für Tourenräder, sie sind kraftvoll, schonen die Kette, weil sie direkt das Hinterrad antreiben, verlagern den Schwerpunkt des Rades aber oft ungünstig weit nach hinten. Am beliebtesten und häufigsten verbaut sind derzeit noch Mittelmotoren von Bosch, doch auch andere Markenhersteller wie Brose, Impulse, Panasonic, Shimano oder Yamaha bauen gute Antriebe. Die verschiedenen Motoren zeigen ganz unterschiedliche Eigenarten im Ansprech- und Abschaltverhalten. Fahren Sie immer Probe und probieren Sie verschiedene Modelle aus, bevor Sie sich entscheiden.

Hier geht's zu unserem E-Bike-Ratgeber: So finden Sie das passende Pedelec für sich.

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