Man kennt sie aus „Magda macht das schon“, „Keinohrhasen“, dem „Tatort“ und seit 2023 als Hotelbesitzerin Janne Anderson in der Serie „Dr. Nice“: Brigitte Zeh. Die Schauspielerin ist auch in den neuen Folgen zu sehen und zwar am 11., 18. und 25. Mai im ZDF oder ab sofort im ZDF Streaming Portal.
Frau Zeh, haben Sie je mit so einem Erfolg der neuen ZDF Herzkino Reihe „Dr. Nice“ gerechnet?
Brigitte Zeh: Natürlich nicht. Man rechnet ja selten mit dem Schönsten.
Worauf dürfen sich die Fans in der dritten Staffel freuen?
Brigitte Zeh: Auf sehr gute Unterhaltung mit emotionalem Tiefgang. Buchstäblich – also, unter Wasser finden überraschende Dinge statt.
Was ist für Sie das Besondere an Ihrer Rolle Janne Anderson in „Dr. Nice“?
Brigitte Zeh: Sie ist eine glamouröse Frau mit Biss. An ihr muss sich „Dr. Nice“ abarbeiten, der ja sonst lieber die Kontrolle behält. Ich mag es, dass ich sie in meinem Alter spielen darf. Weil ich finde, Frauen in meinem Alter werden noch zu selten begehrenswert und widersprüchlich gezeigt. Dabei sind sie es doch!
Wenn Sie Janne spielen, was fällt Ihnen schwer, was gelingt Ihnen mühelos?
Brigitte Zeh: Wenn sie Kante zeigt, fällt mir das vielleicht schwerer, ich bin eher harmoniesüchtig. Aber das ist ja genau der Spaß am Schauspiel. Mühelos ist das Zusammenspiel mit Patrick Kalupa, unserem „Dr. Nice“. Das Battle zwischen den beiden, das Ewige „wer gewinnt“…
Als alleinerziehende Mutter eines Sohnes mit besonderen Bedürfnissen hat Janne es nicht leicht. Wie meistert sie diese Aufgabe? Was macht das mit ihr – auch mit Blick auf ihre Begegnung mit Dr. Nice?
Brigitte Zeh: Da Janne durch ihren besonderen Sohn Mikkel nicht mobil ist, hat sie sich „ihr Reich“ mit ihrem Hotel aufgebaut. Sie schenkt ihrem Sohn dort Sicherheit und Schutz. Aber sie ist dadurch selbst in diesem goldenen Käfig gefangen. Als Nice hereinschneit, kommt auch wieder Abenteuer in ihr Leben. Und das braucht sie dringend, weil sie im Herzen eigentlich auch eine Nomadin ist – wie Nice.
Wie unterscheidet sich das Frauenbild in Film und Fernsehen zwischen Deutschland und Schweden, wo Sie ja auch Lebenszeit verbringen?
Brigitte Zeh: Die Frauenfiguren im schwedischen Film und Fernsehen dürfen widersprüchlicher sein. Sie dürfen „schwierig“ wirken und dennoch liebenswert. Sie müssen nicht dauernd lächeln und einladend wirken. Außerdem dürfen sie sichtbar altern und es wird ihnen nicht automatisch die Erotik abgesprochen. Was im Übrigen auch für die männlichen Kollegen deutlich spannender ist und viel interessantere Geschichten transportiert.
Gedreht wird in Flensburg und an der Flensburger Förde. Was mögen Sie an der Gegend dort?
Brigitte Zeh: Ich mag die entspannten Leute und die Förde als wunderschöne Einladung in die Weite und das Meer.
Gibt es etwas, was Sie privat oder beruflich noch unbedingt umsetzen möchten?
Brigitte Zeh: Ich möchte eine von mir geschriebene Komödie über fünf schwäbische Rentnerinnen, die einen Sexskandal in ihrem Dorf auslösen, verwirklichen.